Ein Jahresrückblick der Geschäftsführung

Liebe Freunde,

die Weihnachtszeit ist da und der Jahreswechsel steht kurz vor der Tür. Zeit, um sich mal Gedanken über das abgelaufene Jahr zu machen und die Höhen und Tiefen mal unter die Lupe zu nehmen und zu begutachten. Es war ein Jahr, welches zum Beginn alles andere als einfach war, aber in dem wir ab dem Frühjahr wieder immer mehr zu Freude zurückgefunden haben.

Es ist kein Geheimnis, dass wir Mitte Januar eigentlich schon klinisch tot waren und ich kurz davor war beim Amtsgericht die Insolvenz zu beantragen. Dass diverse Presseberichte und Interviews mit Personen, die unsere Abläufe überhaupt nicht kennen und nichts damit zu tun haben, noch tiefere Risse ins Nervenkostüm gerissen haben kam hier erschwerend noch hinzu. Erst in letzter Minute war es gelungen, gerade auch durch die Hilfe von euch Fans, diese Insolvenz abzuwenden und das “professionellere“ Eishockey in Adendorf erstmal am Leben zu halten. Es hatte sich hier eine Solidarität gebildet welche ich in dieser Art hier noch nicht erlebt habe. Selbst Hilfe von Fans anderer Teams deutschlandweit hat uns geholfen nicht unterzugehen. Ein ganz großer Dank geht hier vor allem auch noch an unser Team. Viele andere Mannschaften hätten schon längst den Spielbetrieb verweigert und wären nicht mehr erschienen.

Bedingt durch das frühe Saisonende und damit einer Einsparung laufender Kosten sind wir so mit einem ganz tief blauen Auge aus der Saison gekommen, waren aber noch lange nicht übern Berg. Der Punkt, welcher eine Wende gebracht hatte, war dann das Fantreffen in einer Lüneburger Kneipe. Deutlich machte ich darauf aufmerksam, dass es nicht weiter möglich ist die immense Arbeit, welche eigentlich einem Fulltimejob gleicht, allein zu bewältigen. In den nächsten Tagen meldeten sich viele Personen bei mir die bereit waren mit anzupacken. Regelmäßige Treffen und Beratungen wurden eingeführt und Pläne aufgestellt wie es in Zukunft weitergehen kann. Auch unter dem Gesichtpunkt, dass uns das Wasser noch bis zum Hals stand wurde nicht aufgegeben, sondern angepackt.

So kam es dann, dass ich im Frühjahr bekannt gab mit der Mission “Alles auf Anfang“ uns zurück in die Regionalliga zu ziehen. Schnell wurde uns klar, dass wenn wir Oberliga spielen sollten, wir solch eine Saison haben werden wie mach anderer Oberligist jetzt gerade, oder wir definitiv im November hätten abschließen können. So wurde als erstes der DEB über unseren Rückzug informiert und anschließend die anderen Vereine der Oberliga Nord, welche dies dann stillschweigend zur Kenntnis nahmen. Ein paar Tage später erfolgte dann unser Pressebericht und ich saß gespannt vor dem Computer und erwartete den großen Shitstorm. Zu meiner Überraschung gab es kein Gemecker und auch kein böses Wort - im Gegenteil. Viele meldeten sich und gratulierten zu dieser Entscheidung. Dies machte uns allen Mut und die Planungen konnten mit viel Enthusiasmus beginnen.

Als erstes war es natürlich wichtig unsere Rückstände zu begleichen und Gelder für die neue Saison zu beschaffen. Dieses Unterfangen war auch zugleich das Schwierigste. Das Team für die kommende Saison zusammenzustellen lief da eigentlich schon fast mehr nebenbei. Unser erstes und zugleich größtes Problem war es den potenziellen Sponsoren zu erklären warum man gerade uns unterstützen sollte, war die letzte Saison doch sportlich und pressetechnisch nicht gerade so verlaufen wie man es sich aus der Sicht eines Sponsors vorstellt. Erschwerend war diesen Sommer zudem die Tatsache, dass die SVG Lüneburg in die 1. Bundesliga und der Lüneburger SK in die Regionalliga aufgestiegen waren. Eine wirklich große Konkurrenz für uns, welche uns die Sponsorenakquise sehr schwer machte und unsere ersten Erfolge in der Teamzusammenstellung, wie z.B. der Zugang von Nicklas Gillenfalk, in der Presse mehr oder weniger als Nebensache unterging. So dauerte es fast bis in den Sommer hinein bis wir die ersten Erfolge im Sponsoring feiern konnten. Viele Absagen brachten uns vorher bei vielen unserer regelmäßigen Treffen und Besprechungen fast schon zur Verzweiflung.

Die große “Welle“ begann dann kurz vor den Sommerferien zu starten und die gute Marketingarbeit von unserem neuen Marketing-Mann Maik Koch fing an Früchte zu tragen. Schlag auf Schlag kamen neue Sponsoren hinzu und unser Herz fing an zu tanzen als wir merkten, dass wir wieder an die Sponsorenzahlen der letzten Jahre rankommen würden und bei der Bannerwerbung am Ende sogar Ausverkauft melden könnten. Einzelne Rückschläge, wie z.B. dass uns eine Werbeagentur mehrere Bandensponsoren mit Dumpingpreisen geklaut hat, waren da sogar zu verkraften. Gerade hier muss in Zukunft noch eine Lösung gefunden werden. Bei allen bestehenden Bandenwerbungen sind lediglich die HUK Coburg und DBL unsere Sponsoren. Alle weiteren Banden vermarktet eine Werbeagentur für die Gemeinde. Ein erheblicher Verlust für uns, welcher dazu beiträgt das wir kein Geld hierfür bekommen aber ordentlich Werbung für diese Unternehmen machen. Ein Verhältnis welches so einfach nicht stimmig ist.

Wer mich einmal sprachlos erleben wollte, der hätte mich bei unserem ersten Heimspiel dieser Saison in unserer Halle sehen sollen. Mit fast 1000 Zuschauern hatte nun wirklich niemand gerechnet und jetzt waren wir uns sicher, dass die Entscheidung den Schritt zurück zu gehen der Richtige war. Kein Spiel bisher unter 500 Zuschauer und auch beim letzten Spiel gegen den REV Bremerhaven wieder über 800 Zuschauer, zeigt dass das Eishockey in Adendorf nach wie vor attraktiv ist und begeistert.

Was unsere finanzielle Ist-Situation angeht, so kann ich sagen, dass es zwar noch einige Baustellen gibt, wir aber mit einer positiven Haltung nach vorne schauen können. Natürlich haben wir bisher noch nicht alle Altlasten abzahlen können und es ist auch nicht möglich diese in dieser Saison alle zu begleichen, jedoch zeigen unsere “Hochrechnungen“ derzeit einen Abbau von ca. 50 Prozent nach dieser Saison. Alleine dieses ist schon ein Grund positiv in die Zukunft von unseren Heidschnucken zu schauen und ich bin mir sicher, mit euch zusammen schaffen wir das!!!

In Zukunft werden wir uns bemühen weiter viel auf unsere Region zu setzen und sportlich junge Talente zu fördern. So freut es mich euch heute auch bekannt geben zu können, dass wir wieder ein Brüderpaar im Kader haben. Ab kommenden Sonntag, bei unserem Auswärtsspiel bei den Crocodiles, wird der 18-jährige Julian Laudan für die Heidschnucken stürmen. Der kleine Bruder von John-Darren Laudan fing in Adendorf an den Eishockeysport zu erlernen, wechselte später aufs Eishockeyinternat nach Iserlohn und später zum Hamburger SV Young Freezers. Seit Anfang der Saison trainiert Julian bereits im Team mit und ist nun fit genug den nächsten Schritt zu gehen.

Zum Abschluss möchte ich hier allen danken die mitgewirkt haben dass wir auf dem richtigen Weg für eine solide und hoffentlich erfolgreiche Zukunft sind. Neben meinem tollen Organisations- und Marketingteam mit Dan Krause, Melanie Jentsch, Maik Koch, Anni Narewski (dein Weggang nach Bali wird uns weh tun) und Torsten Bahlinger geht mein Dank auch an alle weiteren ehrenamtlichen Helfer wie Kasse, Ordner, Spielgericht, Stadionsprecher, DJ`s, Fanbeauftragte und viele viele mehr ohne die ein Spielbetrieb nie möglich wäre. Danke auch an unsere Sponsoren und unseren Ausrüster Paco-Sport, welche alle gerade auch in der schweren Zeit zu uns gestanden haben und uns weiterhin toll unterstützen, sowie der Gemeinde Adendorf mit unserem Bürgermeister Thomas Maack und dem Adendorfer EC e.V. mit seinem neuen Präsidenten Ralf Witke für eine tolle Zusammenarbeit.
Auch euch Fans danke ich natürlich für einen tollen Support und hoffe, dass ihr weiterhin immer treu zu uns steht, in guten wie auch in schlechten Zeiten.

Natürlich auch ein Dank an “mein Team“ auf dem Eis und auf der Trainerbank. Ihr seid für mich mehr als eine Sportmannschaft, ihr seid ein Teil meiner Familie!

 

Ich wünsche euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2015. Lasst uns alle gemeinsam daran arbeiten, dass alle unsere Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft in Erfüllung gehen.

 

Liebe Grüße euer

Finn Sonntag