Historická sezóna - Eine historische Saison

von Christian Schult

 

 

Sommertheater

Die Sommerpause 1999 ließ im im Adendorfer Eishockey keine Langeweile aufkommen. Zwar hatte der finnische Publikumsliebling Vesa Goman bereits Anfang April seine Zusage für eine weitere Saison beim AEC gegeben, aber noch stand in den Sternen in welcher Liga er die Schlittschuhe würde schnüren können.

Die 1. Liga Nord war aufgelöst und durch die Oberliga Nord ersetzt worden, für die sich der AEC trotz nur durchwachsener Leistung in der Vorsaison qualifiziert hatte. Doch AEC-Präsident Wilfried Abramowski ließ Mitte April die Zukunft des Clubs offen, liebäugelte mit einem Rückzug in die Regionalliga, um mit einer deutlich günstigeren Mannschaft an den Start zu gehen. Auch für eine weitere Drittliga-Saison kündigte er deutlich finanzielle Einschnitte an. So deutete sich zum einen die Trennung von Stürmer Troy Tumbach an und auch Coach Bernhard Kaminski schien dem Rotstift zum Opfer zu fallen. Das beide nach eigenen Empfinden noch Verträge mit dem AEC zu haben glaubten, würde noch zu einigen Misstönen führen.

Derweil nahm die neue Oberliga-Nord Form an. Ende April präsentierte die LZ eine Liste von 12 Teams die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Staffel bilden würden. Das von diesen 12 am Ende nur 9 starteten sei nur am Rande erwähnt.

Doch während der DEB noch an der neuen Ligenzusammenstellung arbeitete wetterte AEC-Präsident Abramowski Anfang Mai gegen die Gemeinde Adendorf und andere. Ein Bewirtschaftungskonzept für die Gastronomie in der Eishalle wurde für ihn zu schnell abgelehnt und auch die Eiszeitenverteilung stieß ihm auch sauer auf: „Während wir seit Jahren um Eiszeiten für unsere Nachwuchsmannschaften kämpfen und deshalb ständig Ärger mit Eltern haben, vergibt die Gemeinde an eine sportlich höchst fragwürdige Frauengruppe des TSV Adendorf Eiszeiten.“ Der Berufsgenossenschaft drohte er mit Klage weil diese sich nicht um Außenstände anderer Vereine kümmern würde und so die pünktlich zahlenden Clubs (wie z.B. dem AEC) einen wirtschaftlichen Nachteil hätten. Nebenbei kündigte der Präsident dann auch an sich als Trikotsponsor zurückziehen zu wollen und sein Engagement beim Rivalen aus Bremerhaven auszuweiten. Ein gefundenes Fressen für Kritiker: Michael Buckup gab in einem Leserbrief in der LZ dem Präsidium des AEC eine Mitschuld am durchwachsenen Auftreten des Teams in der Vorsaison. Zu durchschnittliche Verpflichtungen und eine zu späte Reaktion auf den durchwachsenen Saisonverlauf, warf er den Verantwortlichen vor. Auch am gastronomischen Angebot bei den Spielen ließ er kein gutes Haar und sah dort auch den Hauptgrund für die Ablehnung des Wirtschaftskonzepts. Am Ende legte er dem Präsidenten den Rücktritt nahe – wenn er schon als Trikotsponsor nicht mehr zur Verfügung stehe und Konkurrenten unterstütze. Die Geschichte lehrt uns das es nicht die letzte verbale Auseinandersetzung bleiben sollte (siehe dazu „Die kurze Geschichte des EHC Adendorf“ am Ende dieses Kapitels), wobei AEC und Gemeinde in einem klärenden Gespräch die Differenzen zeitnah ausräumen konnten.

 

Das Personalkarusell dreht sich

Mit dem Juni wurde auch der Weg den die Heidschnucken in der Saison beschreiten sollten etwas deutlicher. Die Oberliga sollte es sein, da die Regionalliga im kommenden Jahr keine ernstzunehmende Liga bilden könne. Allerdings ohne Trainer Bernhard Kaminski, welcher nicht mehr in den finanziellen Rahmen passte und zu sehr auf „fertige“ Spieler setzte. Der neue Coach müsse zudem deutsch an der Bande sprechen denn der Kader werde zum Großteil aus deutschen Spielern bestehen, so ein Punkt der Stellenbeschreibung für den neuen Übungsleiter. Die, aufgrund des selbst auferlegten Sparkurses, angekündigte Verjüngung des Kaders, brachte dann Anfang Juni die ersten Bewegungen in den Kader. Goalie Des Christopher, Mika Kupiainen und Jouni Westermann bekamen keinen neuen Vertrag. Erich Dumpis und Troy Tumbach wechselten nach Haßfurt und Christian Spaan versuchte den Sprung in die 2te Bundesliga nach Nordhorn. Topscorer Troy Stephens wollte man hingegen halten – genau wie die „jungen Wilden“ aus dem dritten Block: Klaas Feser, Denny Böttger und Peter Hofmann, sowie Verteidiger Daniel Feller. Doch nur wenige Tage später die Dementi: Troy Tumbach wechsele nicht nach Hassfurt, poche auf eine mündliche Zusage Abramowskis ein weiteres Jahr in Adendorf zu spielen. Ähnlich sah der Fall Kaminski aus. Der AEC-Präsident hatte bereits im Februar eine weitere Zusammenarbeit ausgeschlossen und ihm dieses mitgeteilt. Kaminski sah das anders, so dass damit zu rechnen war das die verhärteten Fronten sich erst wieder vor Gericht sehen würden.

Unterdessen mussten sich die AEC-Fans vom Gedanken verabschieden, Derby´s gegen die Croco´s aus Hamburg feiern zu können. Die sportlich abgestiegenen Farmsener durften am Ende doch wieder in die 2te Bundesliga nachrücken, da Meister Essen in die DEL wechselte.

Im Kader des AEC kündigte sich auch ein alter Bekannter an. Der russische Stürmer Denis Loschkin wechselte aus Waldkraiburg zurück in die Lüneburger Heide. Einigkeit verkündete man auch mit Marco Zielske und Michael Kratz die beide das letzte Jahr in der Regionalliga bei den Harsefeld Tigers verbracht hatten.

 

Fehlbeträge und Vereinspolitik

Doch zunächst stand die Jahreshauptversammlung des Vereins an, wo Präsident Abramowski bereits im Vorfeld seine Kritiker auszubremsen versuchte. So dementierte er das er seine finanzielle Unterstützung beim AEC einstellen werde und rechtfertigte sich für sein Engagement bei Ligakonkurrent Bremerhaven: "Mein Unternehmen hat dort eine Niederlassung. Über den REV knüpfe ich geschäftliche Kontakte."

Auf der Versammlung stellte der zuvor entlastete Vorstand die Vertrauensfrage, die nach einigen Diskussionen offen abgestimmt wurde und allen drei Präsidiumsmitgliedern (1. Vorsitzender Wilfried Abramowski, 2. Michael Holzhausen und Schatzmeister Jörg Thomsen) eine überwältigende Zustimmung bescherte.

Doch nicht alles war im positiven Sinne überwältigend. Der Kassensturz der letzten Saison brachte einen Fehlbetrag von 146.113 Mark zum Vorschein, bei einem Umsatz von rund 900.000. Die Zuschauereinnahmen waren um 100.000 Mark hinter der Kalkulation zurückgeblieben und rissen das größte Loch in den Etat. Immerhin wurden die Verbindlichkeiten durch ein privates Darlehen gedeckt, welches wohl Präsident Abramowski stellte, wenn dass auch keiner offiziell bestätigen wollte.

Die turnusmäßigen Wahlen brachten keine Überraschungen: Sigrid Meier blieb Schriftführerin, Rolf Meißner Kassenwart und Bernd Holler 2. Jugendleiter. Einzig neues Gesicht war der Harsefelder Norbert Paetz der Dr. Thomas Menzel als Jugendleiter ablöste.

Abgesehen von einer Gruppe Unzufriedener, die einen neuen Verein gründen wollen, gab der AEC ein geschlossenes Bild ab,“ schrieb die LZ

 

Wir sprechen tschechisch!

Während die Funktionäre Politik betrieben nahm der Kader des AEC weiter Konturen an. Mit Michal Hlinka, einem 28jährigen tschechischer Torwart, wurde eine Schlüsselposition besetzt – Denis Loschkin hatte wohl eine Empfehlung abgegeben, da beide ein Jahr in Peiting zusammengespielt hatten. Anfang Juli war dann endlich auch ein Nachfolger für Coach Bernhard Kaminski gefunden: Josef Vimmer (siehe Bild rechts) unterschrieb einen Einjahres-Vertrag. Der 60jährige Tscheche, zuletzt in der 1. italienischen Liga aktiv kam mit einem ihm vorauseilenden glänzenden Ruf in die Lüneburger Heide. Reichlich Erfahrung als U18 und U20 Nationaltrainer seines Heimatlandes, in der tschechischen Liga und 5 Jahre Wilhelmshaven konnte er in die Waagschale werfen. Und er wollte neben Frau und Enkel auch noch 2 Spieler mitbringen.

Zwischendurch wurde dann auch endlich der Modus für die kommende Saison beschlossen. Eine Doppelrunde der bis dahin feststehenden 13 Teams sollte es sein, anschließend Playoffs mit dem Süden. Neben dem AEC bildeten somit folgende Teams die Oberliga Nord 1999/2000: REV Bremerhaven, EV Duisburg, ESC Erfurt, Gelsenkirchener EC, Herner EV, Ratinger Ice Aliens, EC Timmendorfer Strand, EHC Grizzly Adams Wolfsburg, EHC Eisbären Berlin Juniors, ESC Dresden, Jungadler Mannheim und KEV Indians Hannover. Der VERC Lauterbach musste noch beim DEB-Spielgericht nachsitzen wurde aber wenig später das 14. Team. Endlich Planungssicherheit!

Planungssicherheit auch im Kader des AEC. Troy Stephens hielt dem AEC die Treue und verlängerte endlich seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. "Ich hatte das Gefühl, man wollte mich hier noch. Außerdem weiß ich, was ich am AEC habe. Der Verein ist gut geführt", so der Publikumsliebling. Mit Bernd Wiegmann kam ein erfahrener Backup für Michal Hlinka aus Braunschweig. Dazu stießen der 21jährige Deutsch-Kanadier Elvis Melia und die beiden tschechischen Verteidiger Pavel Blaha und Michael Kubicek. Letztere hatte Coach Jesef Vimmer kontaktiert und von einem Engagement in der Heide überzeugen können. AEC-Präsident Abramowski sah damit die Kaderplanungen fast abgeschlossen, nur ein deutscher Verteidiger stand noch auf der Wunschliste. Was den AEC-Chef aber viel mehr freute, war dass es den Verantwortlichen zum ersten mal seit Jahren gelungen war zehn Spieler des Vorjahres zu halten. Von Coach Josef Vimmer bestimmt wurde Vesa Goman neuer Kapitän, Peter Hofmann und Lumir Mikesz seine Assistenten. "Ja klar, Goman, darum steht doch das ,C' wie ,Clown' auf seinem Trikot", beantwortete Troy Stephens auf die Frage wer der Klassenclown beim AEC sei ...

(Bild links: v.l. Michael Kubicek, Michal Hlinka, Pavel Blaha)

 

 

 

 

Das Mannschaftsfoto 1999/00

 

 

           
  No. Name Nat. Letzter Verein  
    Tor      
  66 Bernd Wiegmann Eintracht Braunschweig  
  71 Michal Hlinka inaktiv  
           
    Verteidigung      
  2 Michael Kratz TuS Harsefeld Tigers  
  5 Michael Kubicek HC Lyon (FR)  
  11 Thomas Kamionka Adendorfer EC  
  18 Lumir Mikesz Adendorfer EC  
  21 Daniel Feller Adendorfer EC  
  24 Enrico Vogt Herner Miners*  
  29 Pavel Blaha SK Kadan  
           
    Sturm:      
  7 Troy Stephens Adendorfer EC  
  9 Denny Böttger Adendorfer EC  
  10 Sascha Bernhardt Heilbronner EC**  
  17 Christian Spaan GEC Nordhorn*  
  20 Denis Loschkin EHC Waldkraiburg  
  22 Klaas Feser Adendorfer EC  
  25 Peter Hofmann Adendorfer EC  
  27 Vesa Goman   (C) Adendorfer EC  
  28 Elvis Melia ERSC Amberg  
  33 Matthias Hofmann EV Landsberg*  
  88 Spartak Olenberg Adendorfer EC  
    * Zugang während der Saison / ** Abgang während der Saison  

Freitag 9.9.1999, 19.09 Uhr, Adendorf

Das Eis war gemacht und so feierte der AEC seine (von den Fans organisierte) Saisoneröffnungsparty mit rund 250 Anhängern. Stadionsprecher Hartmut Lenz stellte das Team vor und rief als erstes Coach Josef Vimmer unter dem Applaus der Fans aufs Eis. Dieser musste dann auch erst mal für die beiden tschechischen Neuzugänge dolmetschen. Diese versprachen den Fans Freude machen zu wollen, während der besonders gefeierte Denis Loschkin auf zwei bis drei Tore pro Spiel hoffte. Am Sonntag konnte er seinen Worten Taten folgen lassen – die Handtaschen kamen zum Test ins heißeste Kühlhaus des Nordens.

Zweitligist Crocodiles Hamburg hatte vor der Saison mächtig aufgerüstet, Stanleycupsieger Phil Bourque und Maurice Lemay fanden unter anderem den Weg an die Elbe. Personalkosten von geschätzten 2,1 Mio. Mark Brutto setzten das Team von Coach Ross Yates mächtig unter Zugzwang, machten eine Playoffteilnahme zur Pflicht. Doch das älteste Team der 2. Bundesliga stand zunächst vor einer Blamage. Denis Loschkin und Pavel Blaha brachten den AEC mit 2:0 in Front und wenn die Hausherren, welche erst seit 10 Tagen auf dem Eis standen, nicht müde geworden wären, hätte es tatsächlich zu einer Überraschung reichen können. Aber ab Hälfte des Spiels machten sich Qualität und Trainingsvorsprung der Hamburger immer deutlicher bemerkbar, die durch Lemay, Johnson (2), Mende und Millar die Wende schafften und vor rund 1800 Zuschauern, ein zum Ende souveränes 5:2 herausschossen. Während Michal Hlinka im Tor einen guten ersten Eindruck hinterließ war Denny Böttger´s Arbeitstag, nach einer Keilerei, mit einer Spieldauerstrafe früh vorbei. Wiederneuzugang Denis Loschkin zeigte gute Form, wie auch Pavel Blaha, der eine bessere Bindung zum Spiel hatte als sein Landsmann Kubicek. Coach Vimmer ließ bewusst alle drei Blöcke durchspielen um die noch vorhandenen Schwächen in der Defensive aufzudecken und die Notwendigkeit weiterer Verteidiger Nachdruck zu verleihen.

Vimmer wurde erhört. Daniel Feller verlängerte nun doch seinen Vertrag bei den Heidschnucken und ermöglichte dem Coach in der Defensive neue Planspiele. Wenn auch nur wenig Zeit dafür zur Verfügung stand, denn bereits am folgenden Wochenende drohte mit den ersten beiden Saisonspielen ein Start ins Ungewisse.

 

Durchwachsener Start in die Saison

Ohne den verletzten Klaas Feser ging es nur mit 8 Stürmern nach Ratingen, welche aber wie die Feuerwehr loslegten und den AEC schon nach 11 Minuten mit 3:0 in Front brachten. Doch Unkonzentriertheiten und einige unnötige Strafen im Mitteldrittel ließen das Spiel kippen. Wie auch schon im Test gegen Hamburg, ging den Heidschnucken zum Ende des Spiels zusehends die Puste aus und so konnte man im letzten Drittel, als der Ice Aliens nicht mehr als nötig taten als das Ergebnis zu ihren Gunsten zu verwalten, nichts mehr dagegensetzen. Josef Vimmer sah sich bestätigt: "Wir benötigen noch etwas Zeit."

Doch bereits am Sonntag daheim, gegen die hoch gehandelten Erfurter, setzte das Team um Kapitän Vesa Goman ein kleines Ausrufezeichen. Vor rund 1200 Zuschauern gewannen die Hausherren ihr erstes Saisonheimspiel mit 3:2 nach Penaltyschiessen. In einer harten aber hochklassigen Partie hatte Spartak Olenberg seinem Team einen Bärendienst erwiesen und nach einer Prügelei früh eine Spieldauerstrafe kassiert. Somit mussten Spieler der 1. Reihe vorne wie hinten Doppelschichten fahren. Ein starker Loschkin egalisierte die Gästeführung im Mitteldrittel, doch mehr als der erneute Ausgleich im Schlussabschnitt durch Melia wollte trotz spielerischer Überlegenheit nicht herausspringen. Vielmehr konnte der AEC aus den vielen Überzahlmöglichkeiten kein Kapital schlagen und ließ sich zudem von Erfurter Stargoalie Micalef, welcher durch großartige Paraden, reklamieren und nachschlagen auffiel, um die wohlverdienten Früchte der Arbeit bringen. Doch nach torloser Overtime, gab Michal Hlinka endgültig seine Visitenkarte in Adendorf ab. Er hielt sechs von sieben Versuchen, während Stephens und Goman Micalef keine Chance ließen und somit die ersten zwei Punkte auf dem Habenkonto verbuchten. Teuer bezahlte Punkte, denn Daniel Feller verletzte sich und musste unters Messer und würde mindestens vier Wochen fehlen.

 

Spartak Olenberg Vesa Goman

Somit standen vor dem Gastspiel in Duisburg noch noch zwei Verteidigerpärchen mit Blaha–Kubicek und Mikesz–Kratz zur Verfügung, so dass Coach Vimmer entschlossen auf die Euphoriebremse trat: "Wir dürfen jetzt nicht glauben, wir könnten alles. Wir sind nicht so stark besetzt wie die meisten anderen Mannschaften, deshalb müssen wir uns als Team zeigen." In Duisburg reichte das nicht. Die Gastgeber, mit einer Heimniederlage gegen Wolfsburg gestartet, nutzen im Gegensatz zum AEC ihre Chancen im Powerplay, während es der Adendorfer Überzahl nach wie vor an Durchschlagskraft fehlte. Bester Mann daher bei den Gästen Goalie Michal Hlinka, der noch schlimmeres verhinderte.

Das Heimspiel am folgenden Sonntag stand unter dem Motto Wiedergutmachung und da die Gäste aus Dresden wohl noch gedanklich im Bus waren konnten Olenberg und Goman sehr früh eine 2-Tore Führung für den AEC realisieren. Doch die Hausherren ruhten sich auf der Führung aus und ließen die Gäste in der Folge ins Spiel kommen. Folge war noch vor der ersten Pausensirene der Ausgleich für die Sachsen und kurz nach Wiederbeginn sogar die Führung. Das sie diese nicht mehr hergaben, lag zum einen am fehlerhaften Aufbauspiel der Heidschnucken und zum anderen an Gästegoalie Bresagk, der die wenigen hochwertigen Chancen, unter anderem dreimal gegen Troy Stevens, entschärfte. Das dann das vorentscheidende 2:4 in Unterzahl nach einem Wechselfehler fiel passte an diesem Abend nur zu gut ins Bild. Das 2:5 in der Schlussminute interessierte am Ende eigentlich niemanden mehr. Präsident Abramowski blieb gelassen: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Man hab schließlich gegen drei Starke Gegner in den ersten vier Vergleichen gespielt.

Statt Krisenstimmung also ruhige, sachliche Analyse – mit Aussicht auf Verstärkungen, die der 1. Vorsitzende unter Umständen aus dem Hut zaubern wollte. Andeutungen machte er kurz vor dem nächsten Auswärtstermin beim EC Timmendorf.

Das Derby als Initialzündung

Anfang Oktober war an der Ostsee bei den Beachboys Katerstimmung angesagt. Kerry Goulets eingeflogene Kanadier waren zunächst hinter den Erwartungen zurückgeblieben, punkteten mehr auf der Strafbank als auf dem Scoreboard. Niederlagen gegen Herne, Wolfsburg, die Eisbären-Juniors und zuletzt eine 0:10-Klatsche in Bremerhaven hievten den ECT punktlos ans Tabellenende. Der AEC ging somit als Favorit in die Partie und konnte diese Rolle auch hervorragend ausfüllen. Blaha brachte die Heidschnucken früh in Führung welche Goulet nur noch einmal kurz egalisieren konnte. Die erneute Führung durch ein Unterzahltor von Vesa Goman fiel bereits zwei Minuten später und im weiteren Spielverlauf perfektionierten die Heidschnucken ihre „kontrollierte Offensive“ um eine souveräne 6:2 Führung auszubauen. Der Schlusspunkt zum 3:6 hatte nur noch statistischen Wert.

Um das Wochenende zu einem vollen Erfolg werden zu lassen, musste die Pflichtaufgabe aus Berlin bestanden werden. Der Eisbären Nachwuchs hatte zuletzt durch eine Knappe Niederlage in Bremerhaven aufhorchen lassen und schien gewillt zu sein, diese Leistung im „heißesten Kühlhaus des Nordens“, zu bestätigen. Mit einer äußerst defensiven taktischen Grundausrichtung schien man sich rund um den Kasten von Goalie Elwing einigeln zu wollen. Doch ein Doppelschlag von Böttger und Stephens stellte zunächst alle Uhren auf Sieg für den AEC und wenn die Heidschnucken etwas konzentrierter zu Werke gegangen wären, hätte das Spiel früh entschieden sein können. So aber kam Berlin nach eine unnötigen Unterzahl zum Anschluss, machte gar den Ausgleich, welcher aber von Schiedsrichter Schumm, richtigerweise wegen Hohen Stockes, nicht anerkannt wurde. Glücklicherweise fand der AEC im Powerplay, welches mittlerweile spielerisch auch seinem Namen gerecht wurde, statt und ließ Kubicek den alten Abstand herstellen. Berlin versuchte dann im Schlussabschnitt noch einmal alles, fand in Hlinka aber seinen Meister, der auch noch den Empty Netter für Böttger in der Schlussminute vorbereitete.

Vor dem Heimspiel gegen den Nachwuchs der Adler Mannheim, erhielt der AEC dann auch noch einmal Nachwuchs. Matthias Hofmann, kleiner Bruder von AEC-Stürmer Peter Hofmann, wechselte aus der Oberliga Süd vom EV Landsberg. Der 22jährige Rechtsschütze sollte den Angriff verstärken.

Am Freitag gaben sich dann die Jungadler die Ehre, mussten aber mit einer 1:8-Klatsche aus Adendorf wieder abreisen. Zwar hatten die Gäste in der Offensive ihre Momente, doch der AEC zeigte sich vielfach zu abgezockt und wies die junge Truppe in ihre Schranken. Am folgenden Sonntag stand mit dem Gastspiel beim bis dato unbesiegten Tabellenführer aus Bremerhaven dann eine ganz andere Aufgabe auf dem Zettel. Eine Aufgabe die der AEC zunächst mit der „Vimmer-Taktik“ klug löste und durch Goman und Blaha mit 2:0 in Front lag. Doch der REV kam durch einen abgefälschten Anschlusstreffer wieder zurück ins Spiel und konnte im letzten Durchgang die Partie drehen. So schien Schnobrichs Treffer in der 57. Spielminute, vor rund 250 mitgereisten AEC-Fans, schon die Entscheidung zu sein. Doch 17 Sekunden vor der Schlusssirene überwand Stephens den starken Dietzsch, im Tor der Gastgeber, zum Ausgleich. Da die Verlängerung torlos blieb, musste wieder das Penaltyschiessen entscheiden. Hier machte wieder AEC-Keeper Michal nachhaltig auf sich aufmerksam, indem er alle Versuche des REV parierte. Loschkin und Stephens können Dietzsch bezwingen und sorgen für weitere 2 Punkte auf dem Konto. „Die Spieler haben ihre beste Saisonleistung gezeigt und nur zwei oder drei Fehler gemacht. Auf meine Spieler bin ich stolz", kommentierte Coach Josef Vimmer nach dem Spiel. Für Irritationen sorgte hingegen die Tatsache, dass Matthias in der 1. Reihe für Elvis Melia spielte, welche wiederum nur auf der Bank saß. „Ihm fehlte zuletzt die Bindung zu seinen Mitspielern. Elvis muss mehr tun als nötig. Ich werde mit ihm reden und hoffe, dass er am Wochenende wieder spielt", erklärte Vimmer dazu.

 

Der Siegeszug geht weiter

Auch vor der Freitagspartie, daheim gegen die „Lauterbacher Strolche“, zog der Coach seine Linie durch und beließ Matthias Hofmann in der 1. Reihe. „Hofmann hat nicht schlecht gespielt. Ich habe mit Melia gesprochen, er muss die Entscheidung akzeptieren, denn ich stelle die Mannschaft so auf, dass wir möglichst gut spielen können", begründete Vimmer seine Entscheidung und warnte zudem davor den Gegner zu unterschätzen: „Lauterbach ist gefährlich, sie haben immer einen Spieler in der Mittelzone, der auf Konter lauert." … „Der Gegner ist für uns schwieriger als alle anderen. Wir müssen das Tempo klug variieren, sie aus ihrer Verteidigung locken und dann über unsere Abwehr sehr schnell nach vorne spielen." Kapitän Vesa Goman hielt den Puck ebenfalls betont flach: „Wir sind jetzt Achter, ist das toll? … Mit jedem Training wird unser System sicherer, man darf nicht vergessen, dass wir erst seit knapp zwei Monaten zusammenspielen. Dafür läuft es ganz ordentlich."

Bei soviel Konzentration auf das Match, konnte dieses ja nicht verlorengehen. Lauterbach kam 12:0 unter die Räder, Stephens schoss 4 Tore. Lediglich die mangelhafte Chancenverwertung im 1. Drittel konnte moniert werden, ansonsten zeigten sich alle drei Reihen in reger Spiellaune und verwöhnten die 1100 Zuschauer im Adendorfer Eisstadion mit tollem Kombinationsspiel. Das Gastspiel bei den kriselnden Hernern brachte dann die nächsten drei Punkte und Michal Hlinka den zweiten Shutout des Wochenendes. Bernhardt und ein Doppelschlag von Loschkin stellten bereit im ersten Durchgang auf Sieg für den AEC. HEV-Goalie Hill sah dabei mehrmals nicht so gut aus, während Hlinka auf der anderen Seite bei einem Pfosten- (7.) und Lattenschuss (15.) Glück hatte. Im hohepunktarmen Mittelabschnitt traf dann Kubicek zum 4:0 in Überzahl, was dank konsequenter Defensivarbeit auch schon der Endstart war. „Zwei Zu-Null-Siege an einem Wochenende sind natürlich eine tolle Sache", freute sich AEC-Präsident Wilfried Abramowski, bremste aber auch die Euphorie: „Wir müssen auf dem Teppich bleiben. Es war erst das zehnte Spiel von 52."

 

Unter der Woche bat die LZ dann Keeper Hlinka zum Interview:

LZ: Haben Sie Ihre Top-Form erreicht?

Hlinka: Top-Form heißt, wenn man selbst mit sich zufrieden ist. Aber ich weiß, was ich besser machen kann.

LZ: Was?

Hlinka: Darüber spricht man als Torhüter nicht.

LZ: Haben Sie denn in dieser Saison aus Ihrer Sicht schon Fehler gemacht?

Hlinka: Ja. Fast jeder Torwart weiß, dass er Fehler macht. Aber diese Fehler werden nur sichtbar, wenn der Gegner sie mit guter Leistung sozusagen bestätigt. Mitspieler oder Zuschauer sehen unsere Fehler oft nicht.

 

Am Freitag stand dann mit dem EHC Wolfsburg der nächste echte Härtetest vor der Tür. Der Tabellenvierte kam mit dem besten Sturm der Liga nach Adendorf, aber auch mit großen Verletzungssorgen in der Deckung. Coach Vimmer gab klare Anweisungen: : „Im eigenen Drittel müssen wir rigoros absichern, immer zuerst am Puck sein. Wir dürfen uns keine unnötigen Fouls leisten. Und wir müssen Konterchancen besser nutzen. ... Die Aufgaben müssen klar verteilt sein. Du kannst nicht drei Arbeiter, drei Torjäger oder drei Passgeber in einer Reihe spielen lassen", kommentierte er seine Reihenzusammenstellung.

Nach dem Wochenende war dann aber wieder einer im Fokus von Medien und Fans. Michal Hlinka hatte gegen Wolfsburg und auf Schalke Penaltyschiessen drei und vier für sich entschieden und dem AEC wieder wichtige Zusatzpunkte gesichert. Doch beginnen wir am Freitag: Vor 1600 Zuschauern musste der gastgebende AEC zunächst zweimal die Führung der Gäste aus Wolfsburg egalisieren. Im Schlussdrittel versäumte man es dann, aus mehreren Powerplays das entscheidende Tor zu erzielen und so musste, nach torloser Verlängerung, mal wieder das Duell 1 gegen 1 entscheiden. Loschkin, Stephens und Blaha trafen während Hlinka gegen Wolfsburg besten Mann, Laszlo Csata hielt. Am Sonntag in Gelsenkirchen, warf man dann eigentlich einen Punkt weg. Bis zur 45. Minute hatte man 4:1 geführt, ehe dem AEC die Puste ausging und Ex-AECler NcNeill zum Anschluss traf. In der Schlussminute, mit leerem Tor, gelang den Haien dann der Ausgleich, doch im Penaltyschiessen zogen fast alle Nieten. Lediglich Stephens und McNeill trafen in der ersten Runde, ehe Jay McNeill in Runde zwei an Hlinka scheiterte. Adendorfs Topscorer Troy Stephens machte dann aber den Sack zu.

 

Der Verschleiss zeigt Wirkung - Ehrhoff trifft für Duisburg

Die Helden sind etwas müde - nach acht Siegen in Folge zeigt Eishockey-Oberligist Adendorfer EC leichte Ermüdungserscheinungen“, schrieb die LZ vor dem Auswärtsspiel bei den Hannover Indians. Michael Kratz und Lumir Mikesz waren nach einer Grippe auf dem Weg der Besserung, während Troy Stephens weiterhin über muskuläre Probleme im Oberschenkel klagte. Zwar waren dann am Ende alle Mann an Bord, doch war der Kasten von Indians-Keeper Kondelik lange vernagelt. So brauchte Olenberg einen es einen glücklichen Rebound in der 55. Spielminute um die 1:0-Führung der Gastgeber zu egalisieren. Als dann nur 3 Minuten später Blaha das 1:2 für den AEC erzielte, war der Jubel bei den 300 mitgereisten AEC-Anhängern groß.

Nach dem knappen Erfolg am Freitag kam es am Sonntag in Adendorf zum Duell mit den Icealiens aus Ratingen. In der knüppelharten Partie, in der Referee Torgas eine allzu großzügige Regelauslegung an den Tag legte, egalisierten sich beide Teams mit Defensiveishockey. So fielen die ersten drei Treffer, zum 1:2-Zwischenstand für die Gäste, allesamt in Überzahl. Peter Hofmann und Stephens drehten das Match im Mitteldrittel, doch dann der Schock: Keeper Hlinka verdrehte sich bei einer Parade das Knie und musste verletzt vom Eis. Bernd Wiegmann übernahm den Kasten und machte seinen Job ordentlich. Der AEC verpasste hingegen in der 50. Spielminute, bei einem doppelten Powerplay, den Sack zuzumachen. So gelang den Aliens in einer hektischen, von Strafen dominierten, Schlussphase der Ausgleich. Nach ereignisloser Overtime folgte das Penaltyschiessen, welches an die Gäste ging. Nach 9 Siegen riss somit die Serie.

Der AEC startete in den November mit einem Freitagsheimspiel gegen den EV Duisburg. Ohne Michal Hlinka, den ebenfalls angeschlagenen Troy Stephens und den grippekanken Michael Kratz. Für den Stammkeeper stand dann wenig überraschend Bernd Wiegmann im Kasten, der 16jährige Nachwuchsgoalie Jan-Philip Fiege rückte als Backup nach. „Ich bin natürlich aufgeregt, aber die Mannschaft nimmt mich super auf," kommentierte „JPF“ seinen ersten Einsatz für die 1. Herren, während Coach Vimmer seine Entscheidung begründete: „Er ist eines der größten Talente, die ich in den letzten Jahren gesehen habe."

Der AEC ging somit ersatzgeschwächt in die Partie und kassierte früh das 0:1, nach einem unnötigen Puckverlust. Doch vor knapp 1450 Zuschauern kämpfte sich der Gastgeber wieder zurück ins Match. Denny Böttger erkämpfte sich einen verloren geglaubten Puck und bediente Klaas Feser zum umjubelten Ausgleich. Der EVD antwortete mit wütenden Angriffen, doch scheiterten die Gäste immer wieder an Vertretung Wiegmann, der ein überragendes Spiel machte. Im Mitteldrittel kassierte der AEC eine Strafe nach der anderen, doch Duisburg ließ sich von den Gastgebern den Schneid abkaufen. Böttger und Olenberg konterten den AEC ein 3:1 heraus, Mikesz vergab sogar den vierten Treffer. „Ein Kontertor von Mikesz - das wäre wie Karneval im Juli gewesen.“ - Zitat LZ. Im Schlussdrittel machte Peter Hofmann diesen vierten Treffer zur Vorentscheidung. Zwar gelang einem 17jährigen EVD-Verteidiger noch einmal der Anschlusstreffer (Christian Ehrhoff, Deutscher Meister mit den Krefeld Pinguinen 2003, Stanleycupfinalist mit den Vancouver Canucks 2011, Olympischer Silbermedaillengewinner 2018 – ein ganz großer des deutschen Eishockeys), doch kam dieser nicht nur zu spät, sondern wurde vom AEC, nur wenig später, mit Kubiceks Empty-Net-Tor gekontert. Duisburgs 5:3 war da nur noch Ergebniskosmetik.

Nach dieser Energieleistung war der Akku dann aber leer. Das Gastspiel in Dresden ging klar mit 5:0 an die Gastgeber und Bernd Wiegmann verhinderte noch schlimmeres. Coach Vimmer kommentierte: „Die Niederlage ist okay. Mein Team war heute ein bisschen müde. Bei unserem kleinen Kader war klar, dass irgendwann der Kollaps kommen wird." ... „Für das Umfeld ist dieses 0:5 vielleicht ganz gut. Es herrschte zuletzt eine sehr große Euphorie. Wir müssen immer im Auge behalten, was für Möglichkeiten wir haben und was für Möglichkeiten viele andere Mannschaften haben.“

2. Derbysieg und mahnende Worte

Nach diesem durchwachsenen Wochenende warf das Derby gegen Timmendorf seine Schatten voraus. Die Kranken meldeten sich dazu passend wieder fit, lediglich Spartak Olenberg sollte beruflich fehlen. Beim ECT brannte hingegen der Standkorb. Die Muschelschubser hatten in den letzten beiden Saisonspielen gegen Wolfsburg und Bremerhaven 24 Treffer kassiert und grüßten vom Tabellenende. Doch Coach Vimmer warnte vor dem Duell und lehnte die Favoritenrolle ab: „Ich sehe uns keinesfalls in dieser Rolle. Derbys sind Derbys. Da können in der Tabelle noch so viele Punkte Unterschied sein." Er sollte recht behalten. Unkonzentriertheiten brachten die Gäste zweimal in Front, Feser glich jeweils aus. Der wieder genesene Troy Stephens sorgte in der 36. Minute mit dem 3:2 für den ersten Wirkungstreffer und erstickte eine Schlussoffensive des ECT in der 52. mit seinem zweiten Tor des Abends. Arbeitssieg und drei Punkte.

Das Gastspiel bei den Eisbären Juniors sollte dann einen ganz eigenen Spielfilm haben. Denn nach knapp 22. Minuten stand der AEC vor einem drohenden Debakel, denn Berlin führte 5:1. Alleine vier Treffer davon fielen in Überzahl, weil der Gast aus der Heide sich zu vielen und unnötigen Strafen provozieren ließ. Doch Trainer Josef Vimmer fand die richtige Ansprache für seine Mannschaft und so drehte sein Team die verloren geglaubte Partie noch vor der zweiten Pausensirene auf links und führte nach vierzig Minuten mit 5:6. Feser und Peter Hofmann tüteten die drei Punkte im Schlussdrittel ein. Während sich die Adendorfer bei ihren glücklichen Fans für die Unterstützung bedankten, zog Vimmer die Euphoriebremse. „Wir haben nach wie vor einen zu kleinen Kader. Die Verantwortung lastet auf wenigen Schultern. Mit 15 Leuten spielt kein Spitzenteam."

Der AEC hatte damit Platz 5 gesichert. Doch bevor es am Sonntag in Adendorf zum Duell mit dem Tabellenführer aus Bremerhaven kommen sollte, musste man am Samstagabend bei den Jungadlern in Mannheim antreten. Während alle Aufmerksamkeit dem Traditionsvergleich gegen den REV galt, blieb wohl die Fokussierung auf das Match gegen die Adler-Reserve auf der Strecke. Mit 2:0 musste man sich in Mannheim geschlagen geben. 27 Stunden später merkte man dem AEC die schweren Beine auf dem Eis an. REV-Coach Topolinski hatte seiner Mannschaft wohl eine harte Gangart verschrieben, welche dem Gastgeber nach und nach in die Knie zwang. Zwar gelang es den frühen Doppelschlag der Gäste durch Blaha und Goman auszugleichen, aber bis zur Hälfte des Spiels zog der REV auf 2:6 davon. Vor 1800 Zuschauern gelang Stephens lediglich das 3:7 in der Schlussminute. Der AEC rutschte damit auf Platz 6, punktgleich mit dem 7. aus Dresden.

Die Niederlage gegen den Tabellenführer ärgerte AEC-Trainer Vimmer, aber die Schiedsrichterleistungen der vergangenen Partien brachten ihn auf die Palme. „Die Schiedsrichter müssen zeigen, dass sie Chef auf dem Eis sind. Das tun sie meist nicht und das ist ein Problem im deutschen Eishockey." ... „Solche Schiedsrichterleistungen sind lebensgefährlich für die Spieler," wetterte der nicht gerade als Choleriker bekannte Josef Vimmer in Anspielung auf Schiedsrichter Fuchs (leitete das Spiel gegen den REV). „Alles, was sich mit Stock oder Faust oberhalb der Arme abspielt, ist ein Fall für den Referee. Regeln sind Regeln." Michael Kubicek konnte hingegen Entwarnung geben. Der tschechische Verteidiger war gegen den REV nach einem Stockschlag mit Verdacht auf Mittelfussbruch ausgeschieden – die diagnostizierte Prellung brachte aber nur ein paar Tage Trainingsverbot.

 

Siege gegen die Kellerkinder und ein Rückkehrer

Nach null Punkten in der Vorwoche waren Punkte gegen Lauterbach und Herne Pflicht. Das gelang beim VERC auch mit 8:3 eindrucksvoll. Doch am Sonntag leistete sich der AEC beim Heimspiel einen ganz schwachen Auftritt. Spielerisch bekam das Team von Josef Vimmer nichts auf die Kette und kam mit der defensiven Taktik des HEV nicht klar. Dieser konterte die Gastgeber gnadenlos effektiv aus, führte schon nach zwei Spielminuten. Adendorf blieb zwar das ganze Spiel dran, aber jedes Tor der Gastgeber konterten die Gäste aus NRW humorlos. Zudem hatte Michal Hlinka einen miesen Tag erwischt, sah bei drei Gegentreffer schlecht aus. 4:6 nach sechzig Minuten. „Der AEC, das wurde deutlich, braucht Verstärkung. Der kleine Kader mit wenigen Leistungsträgern hält der Belastung auf Dauer nicht stand. So kommt es zu einem kollektiven Leistungsabsturz,“ kommentierte die LZ.

Zweitligist GEC Nordhorn meldete dann Anfang der Woche Konkurs an und Freitag stand Rückkehrer Christian Spaan (Bild rechts) wieder für den AEC auf dem Eis. „Dass ich mit Vesa und Troy wieder zusammenspielen kann, war ein wichtiger Grund. Außerdem kenne ich in Adendorf alle, da gibt es keine Eingewöhnungsprobleme," begründete Spaan seine Rückkehr.

Wie gut sich das Trio versteht zeigte sich bereits beim Gastspiel in Wolfsburg. Gegen den Tabellenzweiten traf Spaan auf Vorlage seiner „Spezies“ zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung und legte Stephens den Gamewinner in der 57. Minute auf. Da Matthias Hofmann noch einen nachlegte gewann der AEC am Ende 6:4. Lumir Mikesz hatte übrigens zwischenzeitlich zum 4:4 getroffen. Mit einem Konter. Karneval im Juli.

Nach diesem Erfolg veredelte man am Sonntag das Wochenende und fuhr gegen die Schalker Haie weitere drei Punkte ein. Nach torlosem ersten Drittel, unterlief den Gästen der erste Fehler, den Loschkin in Unterzahl zum 1:0 nutzte. Feser und Stephens schraubten die Führung auf 3:0. Die Haie kamen im Schlussdurchgang zwar zum Anschluss, doch erneut Stephens, fünf Minuten vor Ende der Partie, machte einen Haken an das Match. Schalkes 4:2 war nur ein Tor für die Statistik. Platz 5 war wieder zurückerobert.

Personalrotation unter der Woche: Während der AEC nach einem weiteren Verteidiger suchte, bat Sascha Bernhardt um Freigabe. Der vor der Saison aus Heilbronn gewechselte Stürmer war unzufrieden über seine Eiszeiten.

Hannover kam am Freitag zum Schlagabtausch, was beide Teams im Laufe des Spiels allzu wörtlich nahmen. Dabei hatte es lange nach einer völlig normalen Oberligapartie ausgesehen. Olenberg besorgte das 1:0 im ersten Drittel, doch der AEC scheiterte in der Folge immer wieder an Gästekeeper Kondelik. So kam es wie es kommen musste, wenn auch nicht so wie erwartet. 29. Spielminute: Schmunk glich per Schlittschuhtor aus, was Hlinka zu lautstarken Protesten provozierte. Das mit dem Spielgeschehen überfordert wirkende Schiedsrichtertrio um Hauptreferee Kathmann gab 10 Minuten für Reklamieren. Hlinka, aus der Konzentration gebracht, kassierte dann nur Sekunden später das 1:2, während Denny Böttger und Schmunk die erste Keilerei des Abends lieferten und duschen durften. Als dann Westerkamp trotz Torraumabseits das 1:3 erzielte war Hlinka völlig mit den Nerven zu Fuss. Zwar gelang Kubicek das 2:3, doch noch vor der Pause musste Adendorfs tschechischer Schlussmann zwei haltbare Pucks passieren lassen. Im Schlussdrittel brachte Blaha den AEC dann auf ein Tor heran, ehe Loschkin bei einem Alleingang die Chance auf den Ausgleich bot. Jedoch wurde der AEC-Stürmer für alle sichtbar unfair ab Abschluss gehindert. Für alle außer Schiri Kathmann, der den klaren Penalty verweigerte. So kam es wie es kommen musste: Der AEC rannte in den verbleibenden Minuten blindlings an, aber Kondelik hielt seinen Kasten sauber. Sekunden vor Schluss traf Brad Bagu für die Indians dann ins leere Tor – 4:6. Der Ärger über das verlorene Match war groß, einer der Hauptschuldigen schnell gefunden: Der Unparteiische. Der AEC fertigte zumindest einen Zusatzbericht und kündigte an den Schiedsrichter in Zukunft ablehnen zu wollen. Kathmann (Bild links) hingegen äußerte sich auf Nachfrage der LZ zu den strittigen Szenen, was lediglich den Eindruck verstärkte, dass er ein ganz anderes Spiel gesehen habe.

Da sich auch Kubicek bei einer Schlägerei eine Spieldauer eingefangen hatte, fehlte dieser in Erfurt. Hier überraschte man den gastgebenden ESC mit einer einfachen, aber effektiven Kontertaktik. Spaan traf bereits nach sechs Minuten zur Führung, welche gegen kopflos agierende Thüringer im Mitteldrittel zu einem deutlichen 5:1 ausgebaut werden konnte. Michal Hlinka hingegen entnervte die ESC-Stürmer, welche erst gegen Ende der Partie Treffer 2 und 3 erzielen konnten. Zu spät wie sich zeigte.

Mitte Dezember, 26 Spiele gespielt, 26 noch vor der Brust. Der AEC hatte sich überraschend souverän auf Platz 6 eingefunden, mit einem großem Polster auf Platz 9, den ersten Nichtplayoffplatz. Grund für die LZ ein Zwischenfazit zu ziehen und Coach Josef Vimmer zu Interview zu bitten:

 

Herr Vimmer, wurden Ihre Erwartungen bisher erfüllt oder sind Sie unzufrieden?

Vimmer: „Der Erfolg ist größer als erwartet. Ich bin überrascht, wie schnell wir ein ganz neues System gelernt haben. Wir hatten wenig Zeit, zehn Tage etwa, und nur einen Test. Aber wir haben die richtigen Übungen gefunden, um auch konditionell fit zu sein. Gegen Hannover mussten wir zum Beispiel fast immer mit zwei Blöcken spielen und waren zwei Tage später in Erfurt klar die fittere Mannschaft.“

Welche Sorgen haben Sie?

Vimmer: „Der Kader ist zu klein, wir brauchen noch einen Verteidiger, unbedingt.“

Was hat Sie in den ersten Monaten hier geärgert ?

Vimmer: „Geärgert? Ich bin erstaunt über einige Zuschauer. Der AEC ist unerwartet schnell nach oben gekommen, einige glauben, wir könnten noch besser sein. Dabei spielt mein Team am oberen Limit. Wir haben wirklich nur ein ganz schlechtes Spiel gemacht, gegen Herne, und auch das hätten wir gewinnen können. Ich bin oft erstaunt, wenn ich die Aufstellungen unserer Gegner sehe, was für Namen und Persönlichkeiten die haben. Einige Fans sollten ruhig mal genauer hinsehen.“

Gab es einen Spieler, der Sie besonders überrascht hat?

Vimmer: „Troy Stephens. Von ihm wurde gesagt, er spiele sehr hart, kanadisch, offensiv und würde viele Strafen machen. Aber er hat gezeigt, dass er ein großer Spieler ist, als Spielmacher, als Torjäger und Kämpfer für das ganze Team. Er hat das neue System sehr schnell interpretiert. Und es freut mich, dass alle Spieler sehr selbstkritisch sind, keine Ausreden suchen.“

Ihr Wunsch für die kommenden Wochen ?

Vimmer: „Dass alle Spieler weiterhin ehrlich zur Arbeit kommen und offen zu ihrem Trainer sind. Tja, und einen zusätzlichen Verteidiger.“

 

Der 1. Sieg gegen die Aliens und die erste Derbyniederlage

Zum Start der Rückrunde stand dann das schwere Auswärtsspiel gegen Ratingen auf dem Kalender. Ein Spiel, dass man nur Dank des Schiedsrichters gewann. In einem ausgeglichenen Vergleich hatten die Gastgeber lange die Nase vorn und konnten in der 52. Minute das vermeintlich vorentscheidende Tor zum 4:2 erzielen. Nur Sekunden später feierte dann aber der AEC-Anhang, weil Schiedsrichter Schummers ein Schlittschuhtor von Feser anerkannte. 62 Sekunden vor Ende der 60 Minuten stocherte Stephens dann, einen von Aliens-Keeper Wünsche schon festgemachten Puck ins Tor. Schummers erkannte auch diesen Treffer an. Ratingen kochte. Verlängerung ohne Vorkommnisse, Penaltyschiessen. Mal wieder. Hlinka entschärft drei Versuche, Goman, Blaha und Stephens treffen auf der anderen Seite und der AEC fuhr mit zwei Punkten zurück in die Heide. Am Sonntag hingegen fehlte dann am Ende die Frische. Zudem verlor man Loschkin, der einen Schlagschuss auf den Spann erhielt. Trotzdem führte man gegen Erfurt bis ins letzte Drittel 3:1, ehe die Kräfte nachließen. „Ratingen hat uns am Freitag körperlich sehr gefordert, das merkte man," kommentierte Vesa Goman. Erfurt kam so zum verdienten Ausgleich innerhalb der regulären Spielzeit, allerdings erst in der Verlängerung zum Siegtreffer.

Weihnachten stand vor der Tür, aber zunächst noch ein Auswärtstrip nach Duisburg. Gegen den Tabellenzweiten tat man sich aber lange schwer, lag durch drei Petrozza-Tore bis tief ins zweite Drittel hinten. Lediglich Matthias Hofmann hatte zum zwischenzeitlichen Anschluss eingenetzt. Doch Sekunden vor Drittelende gelang Pavel Plaha noch das 2:3 aus Adendorfer Sicht. Ein Tor, dass den Gästen Mut gab und den EVD sichtbar verunsicherte, denn im Schlussabschnitt spielte nur noch der AEC. Erneut Matthias Hofmann, Böttger, Loschkin und Böttger drehten die Partie auf links und fuhren einen 6:3-Erfolg ein. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Fans.

Dresden sollte dann am 2. Weihnachtstag die nächsten Punkte in Adendorf abliefern. Doch die Gäste aus Sachsen sträubten sich lange, sahen lange wie die Sieger der Partie aus. Nach einem ausgeglichenen 1. Durchgang, welcher 1:1 endete, zeigte sich der ESC als effektiver. Denn während der AEC an Gästekeeper Schröder scheiterte, verwerteten die Gäste ihre Möglichkeiten. So schien das 2:4 in Unterzahl, nur Sekunden vor der Pause, der entscheidende Wirkungstreffer gewesen zu sein. Stephens und Olenberg belehrten die Pessimisten eines Besseren und glichen bis zur 51. Spielminute aus. In einem offenen Schlagabtausch hatte dann der AEC die besseren Nerven und Michal Hlinka, der die Dresdner Stürmer zur Verzweiflung trieb. Auf der anderen Seite des Eises traf Christian Spaan in der 58. Minute und ließ die Halle das erste Mal erbeben, um nur wenig später mit seinem Empty-Net-Tor endgültig die Party zu starten.

Sechs teuer erkaufte Punkte rund um Weihnachten brachten den AEC zwischenzeitlich wieder auf Rang 5 in der Tabelle. Teuer, weil Denis Loschkin und Pawel Blaha verletzt für das Derby in Timmendorf ausfielen. Daniel Feller musste mit einer Grippe ebenso passen, womit Trainer Josef Vimmer in der Defensive wieder improvisieren musste. Leider nur mit mäßigem Erfolg.

Der ECT ging nach zwei Minuten bereits in Führung, welche Kubicek mit der ersten Chance des AEC in der 7. Minute egalisierte. 15. Spielminute, der AEC in Überzahl, Timmendorf macht das Tor. Sekunden später gar das 3:1 für die Gastgeber. Doch an diesem Tag zeigten sich beide Defensivabteilungen löchrig, denn nur Augenblicke später traf Stephens zum Anschluss. Beide Trainer mussten jetzt erst einmal ihre Spieler einfangen und ein wenig mehr Konzentration einfordern. Das hielt bis zur 30. Spielminute, denn in der Folge brachen wieder alle Dämme. Zunächst gelang es dem ECT mit einem Doppelschlag auf 5:2 davonzuziehen (30. + 31.), aber Peter Hofmann und Klaas Feser antworteten nur drei Minuten später für den AEC. Als dann Elvis Melia in der 39. Spielminute sogar der Ausgleich gelang, war der Jubel beim AEC-Anhang groß. Leider nur kurz, denn noch vor der Pause gelang dem ECT das 6:5. Schlussdrittel und wieder Lücken auf beiden Seiten. Doch die Gastgeber nutzten diese zunächst effektiver, zogen auf 8:5 davon. Eine zu große Hypothek für den AEC an diesem Abend, wie sich zeigen sollte. Zwar konnten Böttger und Spaan verkürzen, aber ECT-Topscorer Jarret Reid machte mit seinem vierten Treffer alles klar für die Beachboys – 7:9 aus Sicht des AEC. Coach Josef Vimmer kürte Denis Loschkin zum besten Spieler des Abends. Der hatte mit gebrochenem Finger an der Bande gestanden. Zudem wiederholte er seinen Wunsch nach Verstärkungen: „Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir uns verstärken müssen. Und wenn wir einen Spieler holen, dann muss es ein Verteidiger sein."

 

Pleitewelle in der 2. Liga und Seidenberg trifft gegen den AEC

Noch vor dem ersten Spiel des Jahres 2000 warfen dann aber wieder einmal weniger sportliche Dinge ihren Schatten bis in die Oberliga. Zweitligist EHC Neuwied meldete Insolvenz an, was nach dem Grefrather Rückzug und der Insolvenz Nordhorns im November, die dritte Pleite für Liga 2 bedeutete. Damit blieb lediglich Braunlage für die Verzahnungsrunde mit der Oberliga Süd übrig. Der DEB warf daraufhin den im Sommer beschlossenen Playoffmodus der Oberligen über den Haufen. Statt einer direkten Verzahnung mit dem Süden im Modus Best-of-Three, wurde für den Norden eine eigene Best-of-Five-Serie der Top-Acht-Teams verhandelt, dessen Sieger dann gegen die ersten vier der Oberliga-Süd-Verzahnungsrunde (die mit Braunlage) im Modus Best-of-Three antreten sollten. Zudem wollte der DEB nur noch einen, anstatt der vor der Saison beschlossenen, zwei Oberligisten aufsteigen lassen. Diverse Vereine kündigten Protest an. Sommertheater zu Neujahr, mal was neues.

Der AEC hingegen versuchte sich nach dem letzten Rückschlag im Derby auf die sportlichen Belange zu konzentrieren. Zu Gast in Adendorf zum Start ins Jahr 2000 waren die Jungadler Mannheim, welche in einem giftig geführten ersten Spielabschnitt, mit vielen Strafen auf beiden Seiten, das 0:1 erzielten. Torschütze war Dennis Seidenberg (Deutscher Meister 2001 mit den Adler Mannheim und Stanleycup-Champion mit den Boston Bruins 2011). Doch nach der ersten Pause zeigte sich der AEC verbessert und legte durch Stephens, Olenberg und Spaan ein 3:1 bis zur zweiten Unterbrechung vor, um im Schlussdrittel ein sicheres 7:1 herauszuschiessen. Am Sonntag prangte dann das gleiche Ergebnis nach 60 Minuten an der Anzeigetafel. Leider war das Team von Coach Josef Vimmer aber zu Gast in Bremerhaven gewesen. Der REV führte nach 15 Minuten bereits mit 3:0 gegen verschlafene Gäste und versäumte es im zweiten Drittel die Entscheidung zu erzwingen. So gelang Stephens im Schlussdurchgang der Anschlusstreffer zum 4:1, welchen die Gastgeber aber mit einem Doppelschlag beantworteten und das Match endgültig entschieden.

Nach zwei Wochen Verletzungspause kehrte Denis Loschkin wieder zurück aufs Eis. Zudem kündigte sich die lange geforderte Verstärkung für die überlastete Defensive an. Mit dem 20jährigen Enrico Vogt wollte man aus Herne einen Verteidiger loseisen. Pikant: am kommenden Sonntag stand das Gastspiel beim insolventen HEV an.

Doch zunächst gab sich am Freitag Lauterbach die Ehre in Adendorf. Vor gut 1200 Zuschauern verkam der Vergleich aber zu einer einseitigen Angelegenheit, die der AEC deutlich mit 9:1 für sich entschied. Die Auswärtspartie am Sonntag bei den Herne Miners wurde dann eine überraschend deutliche Angelegenheit. Gegen das lustlos wirkende Team vom ehemaligen AEC-Kurzzeittrainer Materna hatte der AEC beim 1:8 wenig Mühe und tütete die nächsten drei Punkte ein.

 

Endlich 6 Verteidiger!

Der angekündigte Wechsel von Enrico Vogt erfolgte dann in der kommenden Woche. „Er ist ausbaufähig. Gut an der Scheibe und läuferisch stark," charakterisierte Trainer Vimmer seinen neuen Verteidiger, welcher neben Michael Kratz auflaufen sollte. Vor der anstehenden Freitagsspiel gegen Wolfsburg warnte er zudem: „Wenn wir zu offensiv sind, laufen wir Gefahr, dass uns ihre individuell starken Leute überraschen. Wir dürfen erstmal keine Tore kassieren. Ein oder zwei schießen wir selbst mit Sicherheit." Er sollte recht behalten.

Es wurde ein echtes Drama. Csata gelang früh das 0:1, während der AEC in der Folge überhaupt nicht ins Spiel fand. So brauchte es eine Einzelaktion von Topscorer Stephens der das, mehr als schmeichelhafte, 1:1 für sein Team besorgte. Spaans 2:1 kurz vor der Pause stellte dann gar den Spielverlauf auf den Kopf. Doch im zweiten Durchgang drehte der EHC die Partie, stellte verdient auf 2:3, verpasste aber weitere Treffer. So gelang dem AEC, mit einer deutlichen Leistungssteigerung im dritten Abschnitt, zunächst der Ausgleich und in der 56. Minute die Führung. Doch der EHC egalisierte praktisch im Gegenzug diese Führung und so musste nach torloser Overtime mal wieder das Penaltyschiessen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Hier trafen alle 5 Adendorfer Schützen ins Schwarze, während Hlinka gegen Wolfsburg Csata hielt und dem AEC den Zusatzpunkt sicherte.

Am Sonntag schien dann gegen Schalke das Match vom Freitag nachzuwirken. Gegen die gastgebenden Haie lief man zumeist hinterher und wirkte nicht frisch genug. Kubiceks 2:1-Anschlusstreffer beantworteten die Haie binnen Sekunden mit dem 3:1, um kurz vor der zweiten Pause das 4:1 draufzulegen. Zwar verkürzte Feser noch einmal im Schlussdrittel, doch Hoffmanns 5:2, drei Minuten vor Ende der sechzig Minuten, war dann für einen müden AEC nicht mehr aufzuholen. Stephens gelang lediglich noch der Schlusspunkt.

Nach diesem Rückschlag im Kampf um Platz vier und dem damit verbundenen Heimrecht in der ersten Playoffrunde kam es in der Woche darauf zu Irritationen. Da berichtete die Eishockey-News Herne-Coach Materna solle in der kommenden Saison an der Adendorfer Bande stehen, während Josef Vimmer neuer sportlicher Leiter werde. Vimmer kommentiert knapp: „Darüber lache ich nur.“ Materna wusste auch von nichts: „Irgendwie komisch. Mit mir hat niemand gesprochen." „So ein Quatsch. Wir sind sehr stark daran interessiert, dass Josef Vimmer beim AEC bleibt. Als Trainer. Demnächst werden wir miteinander sprechen", klärte AEC-Vize Michael Holzhausen auf. Angeblich soll die Nebelkerze vom Pressesprecher der Herner gezündet worden sein, aber selbst der dementierte. Weiter mit dem Sport.

 

Niederlage am Turm, Ratingen wird wieder geschlagen

Freitag, Gastspiel am Pferdeturm vor 3600 Zuschauern, davon rund 300 aus Adendorf. Hannover zu diesem Zeitpunkt neunter der Tabelle und somit nicht für die Playoffs qualifiziert, zeigt von Beginn an, dass man dieses ändern wollte. Der AEC wurde früh unter Druck gesetzt, musste folgerichtig das 1:0 der Indianer schlucken. Böttger und Loschkin drehten zwar im weiteren Verlauf die Partie, für einen besser werdenden AEC, doch Westerkamp war für die Gastgeber im Nachsetzen erfolgreich. Im weiteren Verlauf gab es dann viel Kampf und wenig Spiel für die Anhänger beider Teams zu sehen. Hoppe nutze dann den einen Fehler zuviel in der 53. Spielminute für den KEV, legte gar drei Minuten später nach und entschied die Partie. Goulet traf noch ins leere Tor zum 5:2.

Wiedergutmachung stand somit am Sonntag auf dem Programm. Und wie. Die Ice Aliens aus Ratingen waren zu Gast und verteilten sogleich Geschenke. Goman nach 35 Sekunden und Loschkin (5.) brachten den AEC früh mit 2:0 in Front, ehe man zu viele Strafen zog und die Aliens dies zum Anschluss nutzen konnten. Auch mit Mitteldrittel gelang dem Gastgeber ein Frühstart. Goman stellte nach 32 Sekunden die 2-Tore-Führung wieder her. Doch Ratingen hielt dagegen und drehte die Partie auf links, führte 3:4 ehe Schiri Heuser dem AEC das 4:4 schenkte. Was war passiert? 40. Spielminute: Ratingen hatte die Scheibe hoch aus dem eigenen Drittel klären wollen, doch der Puck prallte an einen Querbalken der Decke und von da direkt Peter Hofmann vor die Kelle. Ein Querpass und Goman bedankte sich mit dem 4:4. Ratingen war außer sich, aber der Unparteiische erkannte das Tor an. Pause und der dritte Akt des Dramas sollte folgen. Die LZ beklagte am nächsten Tag, dass man auf der Eintrittskarte nicht auf die Risiken und Nebenwirkungen der Partie hingewiesen wurde, denn die Nerven auf und neben dem Eis waren nun zum Reißen angespannt. Beide Teams auf dem Eis zeigten 20 Minuten Playoffhockey. Chancen hüben wie drüben, harte Checks und gelegentliche Boxeinlagen, wobei Schiedsrichter Heuser sich merklich zurückhielt und lediglich je 2 Minuten verteilte. Nur die Tore fehlten. Finale Grande: Die letzten Sekunden tickten bereits auf der Uhr als der dreifache Torschütze Vesa Goman Topscorer Troy Stephens bediente und dieser bei 59:59 das Gummi in die Maschen drosch. What a game!

 

Vimmer kündigt seinen Abschied an

Meine Frau hat 40 Jahre auf mich und meinen Beruf Rücksicht genommen, ich kann und will ihr das nicht länger zumuten", erklärte Josef Vimmer am Mittwoch danach um anzufügen: „Ich bin nicht so fit, wie ich aussehe." Der Erfolgstrainer stellte damit klar persönliche Gründe zu seinem kommenden Abschied beim AEC in den Mittelpunkt. Zudem sorgte er sich um seinen Enkelsohn, den seine Frau und er seit vielen Jahren betreuten: „Für ihn beginnt ein wichtiger Lebensabschnitt, darauf wollen wir Rücksicht nehmen."

Als Trainer wolle er nicht mehr arbeiten, allerdings bot er sich dem AEC als Berater an: „Wenn der Vorstand es wünscht, komme ich einmal im Monat nach Adendorf. Ich bin auch gern bereit, bei Spielerverpflichtungen und Vertragsverhandlungen zu helfen." Ein Angebot, das die Adendorfer gern hörten - gerade im Vorfeld der nächsten Saison. AEC-Präsident Wilfried Abramowski hatte bis zuletzt gehofft, Vimmer zum Bleiben zu überreden. „Wir sind sehr traurig, aber wir müssen seinen Entschluss respektieren." Nun mussten sich die Verantwortlichen schnell Gedanken um eine Nachfolge machen. Angesichts der guten Erfahrungen mit Vimmer gibt Abramowski eine Richtung aus: „Wir werden uns bei der Suche nach einem neuen Trainer bevorzugt um Tschechen kümmern."

Im LZ-Interview lobte Topscorer Troy Stephens den scheidenden Trainer nochmals: „Er leistet tolle Arbeit, unser Erfolg gehört ihm. … Er hat dieser Mannschaft ein maßgeschneidertes System verpasst. Eishockey mit ihm macht Spaß." Umso mehr bedauerte er, dass Vimmer den Verein verlassen würde.

Ob der AEC sich nach dieser Hiobsbotschaft wieder auf den sportlichen Alltag konzentrieren würde? Kam doch am Freitag Spitzenreiter Duisburg in die Heide, der allerdings auch zwei der bisherigen Vergleiche gegen den AEC verloren zu hatte. Es sollte die dritte Niederlage folgen. Nach zehn Minuten Abtasten nutzte Denis Loschkin den ersten Hochkaräter für den AEC, Kubicek legte nach. Doch 40 Sekunden vor der ersten Sirene gelang dem EVD der Anschlusstreffer. Nach der Pause kam Duisburg mit viel Druck, brauchte aber eine doppelte Überzahl um auf 2:2 zu stellen. Loschkin besorgte aber nur wenig später die erneute Führung, welche die Gäste noch vor Ende des zweiten Abschnitts egalisierten. Nervenspiel im Schlussdrittel: Johnson trifft zur Führung für den EVD, Stephens und Feller drehen aber das Spiel für den AEC, ehe Petrozza in der 59. Minute das 5:5 macht. Die Verlängerung blieb wieder torlos und das Hlinka Penaltys entschärfen kann, mussten die Gäste ein weiteres mal zur Kenntnis nehmen. Adendorfs Schlussmann hielt drei von vier Versuchen, der AEC blieb cool und verwandelte drei von drei zum Sieg.

Wenn wir spüren, dass wir gegen Duisburg eine Chance haben, müssen wir wieder versuchen, über die Grenze zu gehen“, hatte Coach Vimmer vor dem Freitagsspiel gesagt. Es erklärte warum seine Spieler beim Gastspiel in Dresden, den beiden Gegentreffern nicht viel entgegensetzen konnten und vorne die 0 stand. Vimmer monierte: „Mit der Leistung kann ich nicht zufrieden sein. Wir standen immer zwei Meter weg von unserem Gegenspieler.“

 

Derbytime und Verlängerungen

Lediglich zwei Punkte aus dem Wochenende ließen den AEC auf Rang sechs abrutschen. Dabei ging es in die entscheidende Phase der Saison und ausgerechnet jetzt kündigte sich das ewig junge Derby gegen abgeschlagene, aber wiedererstarkte, Timmendorfer an. Diese hatten am vergangenen Sonntag Tabellenführer Bremerhaven mit 8:2 vermöbelt. Drama in drei Akten? Es sollten vier werden …

Ein Derby ist nie ein normales Spiel“, hatte Coach Vimmer vor dem Spiel gesagt. Er sollte recht behalten. Aus der vogelwilden Anfangsphase ging der ECT als 2:3-Sieger heraus. Loschkin (1.) und Kubicek (5.) hatten den AEC jeweils eine Führung beschert, Mai (5.), Ahrens (6.) und Bukowski (7.), auch dank freundlicher Mithilfe vom leicht indisponierten Hlinka, die Partie gedreht. Renner sorgte noch vor der Pause für das 2:4. Drittel Zwei gehörte dann dem AEC, der stark aus der Kabine kam. Loschkin und Stephens trafen zum 4:4, ehe Hlinka das 4:5 von McQuat durch die Hosenträger rutschen lies. Doch kurz vor Drittelende sorgten Stephens und Peter Hofmann mit einem Doppelschlag für das 6:5. Nach dem Pausentee netzte Reid zunächst für Timmendorf, welche in der Folge drei Überzahlspiele ungenutzt ließen. Statt dessen hatte Stephens drei Breakmöglichkeiten, vergab aber alle. Sekunden vor Ende Konter Nummer vier, doch der AEC-Topscorer wurde gelegt. Doch statt des fälligen Penaltys für den AEC, kassierte der Kanadier eine zehnminütige Disziplinarstrafe wegen Reklamierens. Verlängerung, mal wieder. Doch an diesen Abend schienen sich die Vorderleute nicht auf Hlinka verlassen zu wollen und stürmten zum 7:6. Arbeiter Christian Spaan traf bei 61:52 und brachte die Halle zum beben.

Gute Nachrichten dann nach dem Spiel: AEC-Präsident konnte die Vertragsverlängerungen von Michal Hlinka und Denis Loschkin verkünden.

Am Sonntag ließ man bei den Eisbären-Juniors einen glanzlosen Arbeitssieg folgen. Beim 2:4 führte man lange ungefährdet, ließ aber mit zwei späten Gegentreffern die Hoffnung der Gastgeber aufkeimen. Stephens machte mit seinem dritten Treffer des Tages, ins leere Tor, aber dann alles klar.

Freitag, Gastspiel in Mannheim bei den Jungadlern. In der 22. Minute ist der AEC mausetot, liegt verdient mit 5:1 hinten. Loschkin kann vor der zweiten Pause noch das 5:2 erzielen, aber niemand rechnet noch mit dem Gästen. Was tut Trainer Vimmer in solchen Situationen? „Er fragt ziemlich ruhig, warum wir nicht so spielen, wie er es gefordert hat", antwortete einmal AEC Stürmer Spaan auf diese Frage. In den verbleibenden 20 Minuten schien der Apell bei seinen Spielern angekommen zu sein. Olenberg, Spaan und wieder Olenberg glichen aus, Loschkin in der Overtime zum 5:6. Ein verlorener Punkt oder zwei gewonnene? Das würde man wohl erst in der Endabrechnung sagen können.

Für den Sonntag hatte sich dann der REV Bremerhaven in Adendorf angesagt. Wegen einer Rippenverletzung aus dem Freitagsspiel musste Kapitän Vesa Goman passen und Elvis Melia musste in die Scoringline wechseln. Ein echtes Handicap wie sich zeigen sollte. Der Tabellenzweite von der Nordsee diktierte mit kontrollierter Offensive lange das Geschehen, auch weil Adendorf im Sturm lange nicht stattfand. So konnte man sich vor allem bei Hlinka im Adendorfer Kasten bedanken, dass es bis zu Stephens Anschlusstor, in der 33. Minute, nur 0:2 stand. Der AEC versiebte nun einige gute Möglichkeiten, kam aber zu Beginn des Schlussdrittels zum 2:2 durch Blaha. Damit hatte sich der AEC auf Augenhöhe zurückgekämpft und war drauf und dran das Match zu drehen. Der REV antwortet wie ein Spitzenteam: Suomalainen knallte den Puck von der Blauen in den Winkel zum 2:3. Ein Tor auf das der AEC keine Antwort mehr hatte.

Wieder nur zwei Punkte und wieder Platz 6. Das Nachholspiel am Dienstag, gegen die Eisbären-Juniors, war die Möglichkeit dieses zu reparieren. Vor nur 700 Zuschauern gelang dies zwei Drittel recht ordentlich und so führte man nach 40 Minuten mit 7:1. Im Schlussabschnitt ging man dann zu verschwenderisch mit seinen Chancen um und ließ die Defensive schleifen, so dass die Hauptstädter sehr spät auf 7:4 herankamen. Drei Punkte, Mund abwischen.

Nur die Pflicht reicht nicht

Die entscheidenden Spiele rückten immer näher und das kommende Wochenende war mit den Kellerkindern Lauterbach und Herne ein 6-Punkte-Pflichtveranstaltung, die der AEC erfüllte. 1:4 beim VERC nach geringfügigen Anlaufschwierigkeiten, 11:6 daheim gegen den HEV. Besonders gegen Herne tat man aber nicht mehr als nötig, verpennte die ersten Minuten, in denen man sich drei unnötige Tore fing. Mit fortlaufender Spieldauer zeigte sich Herne aber immer mehr überfordert, so dass Adendorf seine Führung sukzessive ausbauen konnte, obwohl man in der Defensive einiges anbot. Nette Geste der AEC-Fans: Sie sammelten für die Herner Spieler 733 Mark als „Fahrtkostenzuschuss" Die Gäste-Akteure waren mit Privat-Pkw's nach Adendorf gereist - der Not leidende Verein konnte sich keinen Bus mehr leisten.

Neun Punkte aus den letzte drei Spielen festigten Platz fünf und besiegelten vier Spieltage vor Schluss der Hauptrunde die Playoffteilnahme. Gerüchten Ervin Materna würde in Adendorf in der nächsten Spielzeit an der Bande stehen kommentierte AEC-Präsident Abramowski wie folgt: „Das ist vollkommen dummes Zeug. Ich weiß derzeit noch nicht, wer unsere Mannschaft im nächsten Jahr trainiert. Eines aber ist hundertprozentig sicher - Ervin Materna wird es nicht sein. Ich hoffe, dieses Thema ist damit ein für alle Mal erledigt." Materna trat übrigens nach dem 11:6 in Adendorf wegen Perspektivlosigkeit zurück und wurde Bademeister in Braunschweig: „Das Stellenangebot gibt mir die Möglichkeit, wieder Geld zu verdienen."

Es ging am Freitag nach Wolfsburg zu einem direkten Konkurrenten und zugleich auch Lieblingsgegner. Aber wie so oft in wichtigen Spielen, legte der AEC einen Fehlstart hin und lag nach sechs Minuten mit 2:0 hinten. Der Gast brauchte lange um offensiv in die Gänge zu kommen, während Hlinka defensiv das Team im Spiel hielt. Stephens und Loschkin glichen aus und drei Minuten vor Ende gelang Spartak Olenberg sogar das 2:3. Doch der EHC schlug unmittelbar zurück, so dass man, nach torloser Verlängerung, zum dritten mal im vierten Spiel sich im Penaltyschiessen wiederfand. Hlinka entschied auch dieses für sich – zwei wichtige Punkte auf der Habenseite.

Mit Schalke kam am Sonntag der Neuntplatzierte ins Adendorfer Eisstadion. Die Haie kämpften noch um die Teilnahme an den Playoffs und hatten nach der Freitagsniederlage der Indians nur noch einen Punkt Rückstand auf die Hannoveraner, welche noch auf Rang acht standen. Der AEC hingegen brauchte einen Sieg um am Vierten Erfurt dranzubleiben, welche drei Punkte voraus waren. Die Ausgangslage war damit für beide Teams klar: verlieren verboten.

Vor 1400 Zuschauern lebte das Match lange von der Spannung, denn beide Mannschaften standen defensive, bedacht nicht den einen Fehler zu viel zu machen. Zwar hatten die Gastgeber mehr Spielanteile, aber dafür kann man sich bekanntlich wenig kaufen. So dauerte es bis zur 39. Minute, bis Goman in Überzahl den Puck verdaddelte und Daniels per Shorthander zur überraschenden Führung für die Haie traf. Kubicek traf im gleichen Powerplay per Schlagschuss zum Ausgleich. Fesers Führung im Schlussdurchgang egalisierte Daniels erneut. Haie-Keeper Havlik hatte bereits den ganzen Abend überragend gehalten und rettete sein Team zunächst ins Penaltyschiessen und sicherte dort den Zusatzpunkt.

Mit dieser vermeidbaren Niederlage war Platz vier in weite Ferne gerückt (6 Punkte, bei 2 ausstehenden Spielen) und Wolfsburg zog um einen Punkt am AEC vorbei auf Platz 5.

Eine Klatsche und 2 Punkte zum Abschluss

Andere kalkulieren, wir spielen. Ich will beide Partien gewinnen. Etwas anderes gibt es für mich nicht, denn das wäre unsportlich", wies Coach Vimmer Spekulationen um Taktikspielchen bezüglich der abschließenden Platzierung zurück. 600 Fans folgten am Freitag den Indianern zum Auswärtsspiel nach Adendorf und machten die Partie zum Heimspiel für den KEV. Vor der Saisonrekordkulisse von 2000 Zuschauern waren es auch die Gäste die den größeren Willen zum Sieg zeigten und mit „Hexer“ Roman Kondelik einen überragenden Rückhalt zwischen den Pfosten hatten. 0:4 stand es am Ende, weil Hannover zur richtigen Zeit die Tore machte und Kondelik die AEC-Stürmer über sechzig Minuten zur Verzweiflung trieb. Hannover holte damit einen Bigpoint im Kampf um die Playoffs, für den AEC hingegen war Platz vier futsch. Da Wolfsburg aber nur einen Punkt gegen Erfurt geholt hatte war weiterhin Platz 5 möglich.

Nach Erfurt ging es dann auch zum letzten Spiel der Vorrunde. Die Thüringer standen nach Freitag als Vierter fest, konnten frei aufspielen. Der AEC spielte mit und siegte mit 4:5. Da die Partie eine Stunde vor dem Vergleich zwischen Ratingen und Wolfsburg angepfiffen wurde, kannte man dort vor Ende Partie das Endergebnis aus Erfurt. So kam es, dass die bis dahin führenden Ice Aliens, auf einmal merklich abbauten und das Spiel noch verloren. Wolfsburg blieb mit dem Sieg 5. und der AEC würde Ratingen herausfordern. Nicht wenige meinten, dass die Aliens lieber gegen Adendorf spielen würden.

Bevor es aber wieder aufs Eis ging erreichte den Adendorfer Anhang eine Hiobsbotschaft: Pavel Blaha und Michael Kubicek würden im nächsten Jahr nicht für den AEC auflaufen. Dabei schien eine Verlängerung zunächst nur Formsache zu sein, doch besser dotierte Angebote andere Clubs lägen beiden vor.

 

Playoffs! Endlich!

Freitag, 17. März 2000, Adendorf zu Gast in Ratingen. Die Favoritenrolle war von Presse und Fans klar an den Tabellendritten aus Ratingen vergeben worden. Vor dem ersten Duell der Ice Aliens schien auch klar. „Wir müssen die erste Reihe der Adendorfer ausschalten, das ist die halbe Miete", hatte Trainer Manfred „Manix" Wolf vor dem ersten Vergleich angekündigt. Der Coach der Ice Aliens bekam Druck von allen Seiten. Präsident Günter Lange meinte gar: „Ich fordere, dass wir das Endspiel erreichen, alles andere ist nicht akzeptabel." Trainer in Ratingen – der Job muss ein Heidenspaß gewesen sein. AEC-Trainer Josef Vimmer hingegen übte Zurückhaltung: „Ich vertraue meiner Mannschaft. Wenn sie in jedem Spiel einhundert Prozent geben kann, ist eine Überraschung möglich."

Es war ein Sieg der klügeren und flexibleren Taktik von Trainer Josef Vimmer gegen ein Ratinger Team, das von Coach Manfred Wolf heiß gemacht worden war, aber kein Konzept mit auf den Weg bekommen hatte“, schrieb die LZ am Samstag nach Spiel eins und fasste damit die Ereignisse das vorangegangen Abends knapp zusammen.

 

Spiel 1, Ratingen - Adendorf:

Coach Wolf stellte seine kanadische Reihe gegen die Adendorfer Topreihe Stephens-Goman-Spaan, wollte die offensive Firepower wie angekündigt ausschalten. Doch nach engagiertem Beginn der Hausherren war es Denis Loschkin, der in der 7. Spielminute den ersten Nadelstich setzte. Den hatte Wolf wohl nicht auf dem Zettel gehabt. Doch die Gästeführung hielt nur 36 Sekunden ehe Ackers ausglich. Zwei Minuten später besorgte Legros sogar das 2:1 für Ratingen. Ein von vielen erwartetes Ergebnis, welches bis zur Pause hielt. Die meisten der 1800 Zuschauer rechneten nun damit, das die Hausherren weiter Druck machen würden, um die Führung auszubauen. Doch diese musste direkt nach Wiederbeginn ein kalte Dusche verdauen: Stephens bediente Goman und dieser traf zum Aufgleich (21.). Dieses Tor zeigte Wirkung bei den Außerirdischen und in den folgenden Minuten übernahm der AEC mehr und mehr das Kommando auf dem Eis. Krönung war dann das verdiente 2:3 durch Matthias Hofmann. Unmut machte sich ob dieser unerwarteten Geschehnisse auf den Tribünen breit. Das würde wohl doch nicht der einfach Durchmarsch in die nächste Runde werden, wie von vielen erwartet. Ratingen hatte lediglich eine gute Chance im zweiten Durchgang, aber Legros scheiterte am Pfosten. Auf der anderen Seite hätte Stephens kurz vor Drittelende für das 2:4 gesorgt, scheiterte aber an Aliens-Goalie Gossmann. Doch zu Beginn des letzten Abschnitts machte Adendorfs Topscorer es besser. Doppelt besser. Erst besorgte er in Überzahl das 2:4, um nur 51 Sekunden später das 2:5 nachzulegen. Die Entscheidung? Mitnichten. Ratingen zeigte Moral kam durch zwei späte Powerplaytore auf 4:5 heran, doch der AEC hatte den letzten Punch. Christian Spaan traf zum 4:6 ins leere Tor. Der erste Bigpoint war damit auf Seite des AEC zu verbuchen.

Spiel 2, Adendorf - Ratingen:

Knapp 48 Stunden später in Adendorf fiel der erste Puck im Spiel 2 der Serie. Die Partie begann wie schon in Ratingen in der 7. Minute mit dem 1:0, wiederum durch den starken Loschkin. Weitere Tore waren zunächst, in einer vom Kampf geprägten Partie, den 1800 Zuschauern nicht vergönnt. Dabei berannten die Gäste in den ersten beiden Dritteln das Gehäuse von AEC-Goalie Michal Hlinka, aber dieser blieb cool und entschärfte überragend alle Möglichkeiten der Gäste. Zwar hatten die Aliens ein spielerisches Übergewicht und profitierten von der Inkonsequenz des überfordert wirkenden Referees Nowaczik, doch selbst gut 15 Minuten Überzahl reichten nicht zu einem Tor. So kam es wie es kommen musste: Goman schlug in Überzahl zum 2:0 zu (42.). Zwar konnten die Aliens kurz darauf verkürzen, doch erneut bei numerischer Überlegenheit schlug der AEC durch Blaha zurück. Doch Ratingen wollte sich noch nicht geschlagen geben und kam eine Minute vor Ende zum erneuten Anschluss, aber Loschkin erwies sich ein weiteres mal als Spielverderber. Noch bevor Gossmann für den 6. Feldspieler vom Eis eilen konnte, netzte Adendorfs russischer Stürmer zu seinem dritten Playofftor ein und stellte die Serie auf 2:0 für den AEC. Kleiner Wermutstropfen: Vorlagengeber Olenberg würde in Spiel 3 nach seiner dritten 10er gesperrt fehlen.

 

Spiel 3, Ratingen - Adendorf:

Wir wissen, was zu tun ist", sagte Trainer Vimmer vor dem möglicherweise entscheidenden dritten Vergleich: „Kühlen Kopf bewahren.“ Aussagen, man spekuliere auf ein finanziell lukratives zweites Heimspiel dementierte er zudem scharf: „Das gibt es mit mir nicht. Nie und nimmer. Ich will Freitag alles klarmachen."

Für den gesperrten Spartak Olenberg rückte Elvis Melia in die zweite Reihe. Zudem gab es von Vimmer Einzelgespräche für die mit zwei Disziplinarstrafen vorbelasteten Hlinka, Blaha und Stephens – dumme Sperren der Leistungsträger in den Playoffs konnte wirklich niemand gebrauchen.

Ratingen war zum Siegen verdammt, also verordnete Vimmer seinem Team die bekannt berüchtigte Kontertaktik. Sollte Ratingen ruhig das Spiel machen – daran waren sie ja bereits zweimla gescheitert. Der AEC agierte aus einer tiefen Deckung heraus und startete immer wieder Nadelstiche in Richtung von Aliens-Keeper Gossmann. Ratingen biss sich daran die Zähne aus. Legros Break blieb die einzige Großchance im ersten Drittel und wurde von Hlinka souverän entschärft. Nach torlosen ersten 20 Minuten war es dann Christian Spann der bei 20:40 die Zeichen auf Sweep stellte. Ratingens antwortet mit planlosen Angriffen und zeigte Nerven. Keeper Gossmann fuhr in der 39. Minute aus dem Tor um einen Puck zu klären, doch Lumir Mikesz war einen Schritt schneller und schob ins verwaiste Tor ein. Als er dann nur eine Minute später eine Bogenlampe von Blaha passieren lies, feierten nur noch die rund 100 mitgereisten AEC-Fans. Kubicek stellte im Schlussabschnitt noch auf 0:4 – die Heimfans sangen: „Steht auf, wenn ihr sauer seid." Kaum einer blieb sitzen. Der AEC hingegen feierten mit dem Erreichen der nächsten Runde einen nicht für möglich gehaltenen Erfolg.

Christian Spaan analysierte: „Wir haben in den Playoffs viel gelacht, wir hatten Spaß, Ratingen nicht. Und wir hatten mit Hlinka einen überragenden Torwart." „Wir hatten die bessere Taktik, haben mehr gekämpft und hatten mehr Herz als Ratingen, jetzt wollen wir weiterkommen", kündigte zudem Kapitän Vesa Goman an. Dank des Sweeps konnte dieser am Sonntag in Ruhe Formel 1 gucken. Coach Vimmer hatte der ganzen Mannschaft ein paar Tage freigegeben, seinem Goalie sogar noch ein paar Tage extra. „Michal hat in den drei Spielen keinen einzigen Fehler gemacht. Er ist psychisch enorm belastet und muss etwas durchatmen."

 

Probleme eines Präsidenten und das Warten auf den Gegner

AEC-Präsident Wilfried Abramowski musste sich hingegen mit Vertragsverlängerungen beschäftigen, liefen doch fast alle Verträge zum 31. März aus. Die Playoffs gegen den Süden starteten aber erst am 7. April. Derweil fragten auf der Homepage des AEC interessierte Fans aus Süddeutschland, wo denn bitteschön Adendorf liege. Meist wohl Anhänger aus Landshut, Erding, Straubing und Regensburg – alles mögliche Gegner in der noch laufenden Vorrunde im Süden.

In Ratingen wurde unter der Woche dann Coach Wolf gefeuert und Ervin Materna als neuer Übungsleiter an der Bande vorgestellt. Materna blieb zudem weiter Bademeister und Präsident Lange nahm Abstand vom Ziel 2te Liga.

Am Sonntag, den 2. April, war dann Saisonabschlussfeier beim AEC. Vom eigenen Erfolg überrascht, war man in Terminnot gekommen und quetschte die Feier zwischen die beiden Playoffrunden (zum Ärger von Trainer Vimmer). Vor etwa 250 Fans wurden Vesa Goman als beliebtester Spieler geehrt. Als bester Scorer wurde Troy Stephens ausgezeichnet, Pavel Blaha als bester Verteidiger.

Nach dem Wochenende war dann auch endlich wohin die Reise gehen würde: zum Hauptrundenersten, dem EHC Straubing, und damit zu einem alten Bekannten, wenn auch aus TSV-Zeiten. 1992 war der TSV als Meister der Regionalliga Nord gegen den Südvertreter im Finale der Deutschen Regionalligameisterschaft aufeinandergetroffen. Der TSV war allerdings in beiden Spielen mit 1:10 und 5:8 unterlegen. Nun also auf ein Neues.

„Wir haben nichts zu verlieren, Straubing ist eindeutig der Favorit“, erklärte AEC-Coach Vimmer vor dem ersten Spiel in Straubing. EHC-Trainer Gerd Wittmann sah sein Team ebenfalls favorisiert: „Wir müssen versuchen, unser Spiel zu machen, dann haben wir eine gute Chance." Weitere Stellungnahmen der Übungsleiter waren dann aber nicht zu hören. Man wollte sein Gegenüber mit taktischen Winkelzügen überraschen. Dabei waren Vimmer und Wittmann in vielen Duellen in der Oberliga Süd und als Nachwuchstrainer für Deutschlands bzw. Tschechiens bereits aufeinandergetroffen. Zudem hatten Denis Loschkin und Christian Spaan unter dem EHC-Coach gespielt.

 

Spiel 1, Straubing - Adendorf:

Friedlich, fröhlich, freundschaftlich hatte der Nord-Südgipfel begonnen. Mit Blasmusik, Weißbier und strahlendem Sonnenschein waren die mitgereisten Adendorfer Fans Stunden vor dem Anpfiff in Straubing begrüßt worden. Insgesamt hatten etwa 170 AEC-Anhänger den langen weg in den Süden gewagt. Vor und 3000 Zuschauern kämpften beide Teams in den ersten Minute mit sich selber. Nervosität und die daraus resultierenden Stock-, Abspiel- und Stellungsfehler prägten die ersten Minuten. Sicinski nutze dies in der 8. Minute zur Führung für die Gastgeber aus. Nur zwei Minuten später gelang Goman im Powerplay der Ausgleich. Jubel beim AEC-Anhang! Doch Straubing schlug durch Reader zurück und so ging es mit einem 2:1 in die erste Pause. Im zweiten Drittel erhöhte dann der EHC den Druck. Nachdem der AEC gerade eine Unterzahl schadlos überstanden hatte, schlug Hoogsteen zum 3:1 zu. Die Gäste kamen erst zum Ende des Durchgangs zu Chancen, aber EHC-Keeper Lonscher parierte gegen Loschkin und Olenberg. Zu Beginn des Schlussdrittels musste der AEC in doppelter Unterzahl starten, hielt sich aber vorübergehend schadlos. Nach Penzkofers 4:1 in der 50. Spielminute war die Partie dann leider entschieden. Preuß legte wenig später nach. Peter Hofmann gelang zwar noch das 5:2, aber auch dieses Tor wurde von Vöst postwendend beantwortet. Der AEC hatte das erste Spiel klar verloren und würde sich deutlich steigern müssen um ein mögliches Spiel 3 am kommenden Dienstag zu erzwingen.

 

Spiel 2, Adendorf - Straubing:

Vor ca. 1850 Zuschauern im Adendorfer Eisstadion, darunter rund 200 Straubinger Fans, ging es am Sonntag von Anfang an zur Sache. Zunächst hielt Hlinka die Null für die Gastgeber fest, die in der Folge eine doppelte Überzahl ungenutzt ließen. Straubing bestrafte das gnadenlos: Vöst traf bei 5 gegen 4 zur Gästeführung, unmittelbar vor der ersten Pause. Als dann Trew direkt nach Wiederbeginn gar das 0:2 erzielte, schien ein Adendorfer Erfolg utopisch. Zeigten die Bayern doch auch in den kommenden Minuten, dass sie die reifere Spielanlage hatten. Doch mit Kampf und ein wenig Glück, brachte sich der AEC zurück ins Spiel. Denny Böttger gelang das 1:2 und ließ Hoffnung beim AEC-Anhang aufkeimen. Der Gastgeber erspielte sich eine optische Überlegenheit, doch Straubing machte das Tor. Hoogsteen traf zum 1:3 (39.). Als dann EHC-Topscorer Sicinski in der 41. Minute das 1:4 erzielte, schien Spiel und Serie entschieden. Doch der AEC gab nicht auf: Blaha (44.) und Peter Hofmann (54.) brachten das Stadion noch einmal zum Kochen. Leider nur kurz denn Straubing zeigte sich unbeeindruckt und schlug durch Trattner direkt zurück. Hoogsteen beendete die Schlussoffensive des AEC, mit seinem dritten Treffer der Serie, ins leere Tor.

Coach Josef Vimmer resümierte: „Straubing ist eine erfahrene Mannschaft, die verdient weitergekommen ist. Heute hatten sie Glück. Wir waren nach der Pause nicht in der Lage, entscheidend dagegenzuhalten.“ AEC-Topscorer Troy Stephens („Straubing hat eine Super-Mannschaft, eine Super-Taktik und ein Super-System.“) und AEC-Kapitän Vesa Goman („Deswegen sind sie gegen uns weitergekommen. Wir haben noch einmal alles gegeben, aber es hat nicht gereicht. Straubing war besser.“) pflichteten dem bei. Straubings Trainer Gerd Wittmann lobte den unterlegenen Gegner: „Adendorf war die er wartet harte Nuss. Entscheidend waren die Tore zu Ende und Anfang der Drittel. Nach dem 4:1 hätten wir cleverer spielen müssen. Alles in allem ist unser Sieg verdient“, um anzufügen: „Es war ein toller Abend hier in Adendorf.“

Denn gefeiert wurde trotzdem. Fans und Spieler beider Mannschaften ließen die Nacht kurz werden. Der AEC konnte auf eine gelungene Saison zurückblicken, die vielleicht erfolgreichste der Vereinsgeschichte.

 

 

Wenige Tage nach Ende der Saion führte Sebastian Voigt von der LZ ein Interview mit dem scheidenden Trainer des AEC, Josef Vimmer.

Selten genoss ein Trainer derart viel Respekt wie Josef Vimmer, Coach des Eishockey-Oberligisten Adendorfer EC. Der 61-Jährige stand am Sonntag wohl zum letzten Mal in seiner wechselvollen Karriere an der Bande. Innerhalb von sieben Monaten hat der Tscheche in Adendorf ein Team geformt, das begeisterndes und erfolgreiches Eishockey geboten hat. Die LZ sprach mit Vimmer, der am Donnerstag zurück nach Tschechien fahren wird.

Sind Sie mit dem Saisonverlauf zufrieden?

Vimmer: Wir haben mehr erreicht als erwartet. Von den etwa 60 Spielen waren nur ein oder zwei wirklich schlecht. In den restlichen Partien haben wir das gezeigt, was mit dieser Mannschaft möglich ist. Das Team hat recht schnell kompakt zusammengespielt und die Rollen waren verteilt. Manchmal musste ich die Mannschaft wieder auf den Boden zurückholen.

Was ist das Geheimnis des Erfolges?

Vimmer: Es gab überhaupt keine Probleme mit der Trainingsmoral. Und es ist uns gelungen, alle internen Probleme auch intern zu lösen. Alles ist in der Kabine geblieben, so dass das Umfeld, also vor allem der Vorstand, seine Arbeit in Ruhe machen konnte.

Was hat Sie am meisten gefreut in dieser Saison?

Vimmer: Es gibt Spieler, die jetzt einen Namen haben. Zum Beispiel Troy Stephens. Es ist bei ihm schon ein Unterschied zwischen der Saison 98/99 und der letzten Saison zu erkennen. Oder auch Spaan und Goman, sie haben sich ebenso gesteigert wie die dritte Reihe und auch Michael Kratz und Daniel Feller. Wichtig war für mich immer, dass nur die Mannschaft im Vordergrund steht, nicht die Leistung eines einzelnen. Die Spieler haben das verstanden.

Womit sind Sie rückblickend unzufrieden?

Vimmer: Das ist schwer zu sagen. Ich will Eishockey immer zu erst als Sport betrachten und dabei weiterkommen, das gelingt nicht immer. Ich war bei fast jedem Fantreffen dabei und es gab einige Fans, die immer unzufrieden waren, die genörgelt haben. Schlecht war die vorgezogene Abschiedsparty zum falschen Zeitpunkt. Da hätte man den Trainer fragen sollen.

Wie haben Sie das Aus gegen Straubing erlebt?

Vimmer: Mir ist es in beiden Spielen nicht gelungen, die Spieler zu ihrer besten Leistung zu provozieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ergebnisse des Adendorfer EC in der Oberliga Nord 1999/2000

Datum Wettbewerb   Partie   Erg. 1. Dr. 2. Dr. 3. Dr. OT PS SR ZS SM H SM A Summe
12.09.99 Testspiel Adendorfer EC : Crocodiles 2 : 5 1 : 0 1 : 3 0 : 2   :     :     1800 41 55 96
17.09.99 Oberliga Nord Ratingen : Adendorfer EC 5 : 3 1 : 3 4 : 0 0 : 0   :     :   Welting   12 14 26
19.09.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Erfurt 3 : 2 0 : 0 1 : 1 1 : 1 0 : 0 1 : 0 Johannes 908 47 38 85
24.09.99 Oberliga Nord Duisburg : Adendorfer EC 3 : 0 1 : 0 1 : 0 1 : 0   :     :   Heuser 1000 18 18 36
26.09.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Dresden 2 : 5 2 : 2 0 : 2 0 : 1   :     :   Hellwig 1100 22 22 44
01.10.99 Oberliga Nord Timmendorf : Adendorfer EC 3 : 6 1 : 2 1 : 2 1 : 2   :     :   Fuchs 1100 12 12 24
03.10.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Eisbären Jr. Berlin 4 : 1 2 : 0 1 : 1 1 : 0   :     :   Schummers 1000 10 24 34
08.10.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Jungadl. Mannheim 8 : 1 2 : 0 3 : 1 3 : 0   :     :   Kathmann 1000 14 16 30
10.10.99 Oberliga Nord Bremerhaven : Adendorfer EC 3 : 4 0 : 1 1 : 1 2 : 1 0 : 0 0 : 1 Mrachatz 1400 12 18 30
15.10.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Lauterbach 12 : 0 2 : 0 7 : 0 3 : 0   :     :   Dahle 1100 14 14 28
17.10.99 Oberliga Nord Herne : Adendorfer EC 0 : 4 0 : 3 0 : 1 0 : 0   :     :   Heuser 650 8 6 14
22.10.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Wolfsburg 3 : 2 1 : 2 1 : 0 0 : 0 0 : 0 1 : 0 Janus 1600 10 14 24
24.10.99 Oberliga Nord Schalke : Adendorfer EC 4 : 5 1 : 2 0 : 2 3 : 0 0 : 0 0 : 1 Welting 800 22 4 26
29.10.99 Oberliga Nord Hannover Indians : Adendorfer EC 1 : 2 0 : 0 1 : 0 0 : 2   :     :   Frenzel 3000 30 28 58
30.10.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Ratingen 3 : 4 1 : 2 2 : 0 0 : 1 0 : 0 0 : 1 Torgas 1586 22 24 46
05.11.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Duisburg 5 : 3 1 : 1 2 : 0 2 : 2   :     :   Fuchs 1450 18 12 30
07.11.99 Oberliga Nord Dresden : Adendorfer EC 5 : 0 1 : 0 4 : 0 0 : 0   :     :     1850 14 6 20
12.11.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Timmendorf 4 : 2 1 : 2 2 : 0 1 : 0   :     :   Heuser 1450 14 14 28
14.11.99 Oberliga Nord Eisbären Jr. Berlin : Adendorfer EC 5 : 8 3 : 1 2 : 5 0 : 2   :     :   Dahle 1800 35 32 67
20.11.99 Oberliga Nord Jungadl. Mannheim : Adendorfer EC 2 : 0 0 : 0 1 : 0 1 : 0   :     :     250 12 18 30
21.11.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Bremerhaven 3 : 7 2 : 3 0 : 3 1 : 1   :     :   Fuchs 1800 16 28 44
26.11.99 Oberliga Nord Lauterbach : Adendorfer EC 3 : 8 1 : 3 2 : 2 0 : 3   :     :     250 12 10 22
28.11.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Herne 4 : 6 1 : 3 1 : 2 2 : 1   :     :   Kathmann 1100 8 8 16
03.12.99 Oberliga Nord Wolfsburg : Adendorfer EC 4 : 6 1 : 2 1 : 1 2 : 3   :     :   Dahle 600 18 20 38
05.12.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Schalke 4 : 2 0 : 0 3 : 0 1 : 2   :     :   Welting 1200 10 22 32
10.12.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Hannover Indians 4 : 6 1 : 1 1 : 4 2 : 1   :     :   Kathmann 1650 70 50 120
12.12.99 Oberliga Nord Erfurt : Adendorfer EC 3 : 5 0 : 1 1 : 4 2 : 0   :     :   Breiter 1000 14 18 32
17.12.99 Oberliga Nord Ratingen : Adendorfer EC 4 : 5 2 : 1 1 : 1 1 : 2 0 : 0 0 : 1 Schummers 1550 12 14 26
19.12.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Erfurt 3 : 4 1 : 0 2 : 1 0 : 2 0 : 1   :   Fuchs 1043 14 22 36
23.12.99 Oberliga Nord Duisburg : Adendorfer EC 3 : 6 2 : 0 1 : 2 0 : 4   :     :   Schummers 1100 10 12 22
26.12.99 Oberliga Nord Adendorfer EC : Dresden 6 : 4 1 : 1 1 : 3 4 : 0   :     :   Welting 1500 8 10 18
30.12.99 Oberliga Nord Timmendorf : Adendorfer EC 9 : 7 3 : 2 3 : 3 3 : 2   :     :   Janus 1400 8 10 18
07.01.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Jungadl. Mannheim 7 : 1 0 : 1 3 : 0 4 : 0   :     :   Fuchs 1200 10 10 20
09.01.00 Oberliga Nord Bremerhaven : Adendorfer EC 7 : 1 3 : 0 1 : 0 3 : 1   :     :   Heuser 1500 24 8 32
14.01.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Lauterbach 9 : 1 2 : 0 4 : 1 3 : 0   :     :   Tursas 1200 4 18 22
16.01.00 Oberliga Nord Herne : Adendorfer EC 1 : 8 0 : 4 0 : 2 1 : 2   :     :   Schummers 250 8 6 14
21.01.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Wolfsburg 5 : 4 2 : 1 0 : 2 2 : 1 0 : 0 1 : 0 Johannes 1300 26 34 60
23.01.00 Oberliga Nord Schalke : Adendorfer EC 5 : 3 2 : 0 2 : 1 1 : 2   :     :   Welting 800 6 6 12
28.01.00 Oberliga Nord Hannover Indians : Adendorfer EC 5 : 2 1 : 1 1 : 1 3 : 0   :     :   Heuser 3600 14 16 30
30.01.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Ratingen 5 : 4 2 : 1 2 : 3 1 : 0   :     :   Heuser 1274 12 16 28
04.02.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Duisburg 6 : 5 2 : 1 1 : 2 2 : 2 0 : 0 1 : 0 Schummers 1500 18 16 34
06.02.00 Oberliga Nord Dresden : Adendorfer EC 2 : 0 1 : 0 0 : 0 1 : 0   :     :   Fuchs 1600 14 6 20
11.02.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Timmendorf 7 : 6 2 : 4 4 : 1 0 : 1 1 : 0   :   Johannes 1700 30 12 42
13.02.00 Oberliga Nord Eisbären Jr. Berlin : Adendorfer EC 2 : 4 0 : 1 0 : 2 2 : 1   :     :   Dahle 700 20 28 48
18.02.00 Oberliga Nord Jungadl. Mannheim : Adendorfer EC 5 : 6 4 : 1 1 : 1 0 : 3 0 : 1   :   Breiter 100 30 24 54
20.02.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Bremerhaven 2 : 3 0 : 1 1 : 1 1 : 1   :     :   Kathmann 1800 12 20 32
22.02.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Eisbären Jr. Berlin 7 : 4 3 : 1 4 : 0 0 : 3   :     :   Zupp 700 12 20 32
25.02.00 Oberliga Nord Lauterbach : Adendorfer EC 1 : 4 0 : 1 1 : 3 0 : 0   :     :   Breiter 110 6 14 20
27.02.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Herne 11 : 6 6 : 3 2 : 1 3 : 2   :     :   Welting 850 8 22 30
03.03.00 Oberliga Nord Wolfsburg : Adendorfer EC 3 : 4 2 : 0 0 : 2 1 : 1 0 : 0 0 : 1 Heuser 600 14 29 43
05.03.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Schalke 2 : 3 0 : 0 1 : 1 1 : 1 0 : 0 0 : 1 Zupp 1400 12 18 30
10.03.00 Oberliga Nord Adendorfer EC : Hannover Indians 0 : 4 0 : 1 0 : 2 0 : 1   :     :   Thießen 2000 16 14 30
12.03.00 Oberliga Nord Erfurt : Adendorfer EC 4 : 5 2 : 1 1 : 2 1 : 2   :     :   Tursas 1200 14 14 28
                                                       
Datum Wettbewerb   Partie   Erg. 1. Dr. 2. Dr. 3. Dr. OT PS SR ZS SM H SM A Summe
17.03.00 Oberliga Playoffs Ratingen : Adendorfer EC 4 : 6 2 : 1 0 : 2 2 : 3             van de Fenn 1800 26 22 48
19.03.00 Oberliga Playoffs Adendorfer EC : Ratingen 4 : 2 1 : 0 0 : 0 3 : 2             Nowaczik 1800 38 26 64
24.03.00 Oberliga Playoffs Ratingen : Adendorfer EC 0 : 4 0 : 0 0 : 3 0 : 1             Schulz 1900 18 16 34
07.04.00 Oberliga Playoffs Straubing : Adendorfer EC 6 : 2 2 : 1 1 : 0 3 : 1             Mrachatz 3000 14 16 30
09.04.00 Oberliga Playoffs Adendorfer EC : Straubing 3 : 6 0 : 1 1 : 2 2 : 3             Johannes 1850 24 16 40

Zeichenerklärung: OT= Overtime/Verlängerung, PS = Penaltyschießen, SR=Schiedsrichter, ZS=Zuschauer, SM H.=Strafminuten Heimteam, SM A.=Strafminuten Auswärtsteam

 

Abschlusstabelle Oberliga Nord 1999/00

 

Klub

Sp S OTS OTN N Tore Diff Punkte
1 EV Duisburg 52         235 : 135 100 127
2 REV Bremerhaven 52         281 : 141 140 113
3 Ratinger Ice Aliens 52         274 : 162 112 108
4 ESC Erfurt 52         226 : 149 77 99
5 EHC Wolfsburg 52         296 : 183 113 97
6 Adendorfer EC 52 24 10 3 15 235 : 182 53 95
7 KEV Hannover 52         205 : 170 35 89
8 Dresdner Eislöwen (N) 52         215 : 189 26 88
9 Gelsenkirchener EC 52         209 : 183 26 84
10 EC Timmendorfer Strand 52         231 : 205 26 49
11 EHC Neue Eisbären Berlin (N) 52         173 : 236 -63 47
12 Herner EV (N) 52         191 : 344 -153 37
13 Jungadler Mannheim (N) 52         128 : 260 -132 33
14 VERC Lauterbach (N) 52         154 : 414 -260 26
Zeichenerklärung: Sp. = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Penaltyschießen und Verlängerung, OTN = Niederlagen
nach Penaltyschießen oder Verlängerung, N = Niederlagen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

Der Verlauf in der Tabelle

  Spieltage
Tabellenplatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Scorer der Saison 1999/00

    Oberliga Nord   Playoffs   Saison 1999/00
Pos. Name des Spielers SP T V P ST*   SP T V P ST*   SP T V P ST
S Stephens, Troy 50 61 53 114     5 2 6 8     55 63 59 122 66
S Goman, Vesa 51 24 67 91     5 3 2 5     56 27 69 96 50
S Loschkin, Denis 49 36 32 68     5 3 3 6     54 39 35 74 36
V Kubicek, Michael 51 22 42 64     5 1 2 3     56 23 44 67 97
V Blaha, Pavel 51 15 47 62     5 3 2 5     56 18 49 67 103
S Olenberg, Spartak 45 16 20 36     4 0 2 2     49 16 22 38 105
S Spaan, Christian 28 10 25 35     5 2 0 2     33 12 25 37 28
S Böttger, Denny 51 10 17 27     5 1 0 1     56 11 17 28 101
S Feser, Klaas 51 15 9 24     5 0 2 2     56 15 11 26 14
S Hofmann, Peter 51 10 13 23     5 2 0 2     56 12 13 25 44
S Hofmann, Matthias 44 8 10 18     5 1 0 1     49 9 10 19 40
V Mikesz, Lumir 46 1 10 11     5 1 0 1     51 2 10 12 74
S Melia, Elvis 51 4 7 11     5 0 0 0     56 4 7 11 28
V Kratz, Michael 48 0 6 6     5 0 0 0     53 0 6 6 28
S Bernhardt, Sascha 23 2 2 4 32   0 0 0 0     23 2 2 4 32
V Feller, Daniel 44 1 2 3     5 0 0 0     49 1 2 3 46
V Kamionka, Thomas 6 0 0 0 0   0 0 0 0     6 0 0 0 0
V Vogt, Enrico 16 0 0 0     5 0 0 0     21 0 0 0 38
                                     
G Michal Hlinka 50 0 0 0 10   5 0 2 2     55 0 2 2 10
G Bernd Wiegmann 5 0 0 0 0   0 0 0 0     5 0 0 0 0

Zeichenerklärung: S=Spiele, T=Tore, V=Vorlagen/Assists, P=Punkte, SM=Strafminuten

* Die Strafminuten der Playoffs sind leider nicht separat erfasst worden. Es gibt lediglich eine Saisonzusammenfassung. 

 

Goaliestatistiken

    Oberliga Nord   Playoffs   Saison 1999/00
Pos. Name S GTS MIN GT SO Si   S GTS MIN GT SO Si   S GTS MIN GT SO Si
G Hlinka, Michal 50 3,45 2923 168 2 33   5 3,6 300 18 1 3   55 3,46 3223 186 3 36
G Wiegmann, Bernd 5 2,58 256 11 0 1   0 0 0 0 0 0   5 2,58 256 11 0 0

Zeichenerklärung: S=Spiele, GTS= Gegentoreschnitt, MIN=Gespielte Minuten, GT=Gegentore, SO=Shutouts, Si=Siege

Quelle: Rodidb.de

 

Torschnitt & Siegquoten/Strafenstatistik

    Tore Diff. Spiele S OTS OTN N P   Eigene Gegner Summe Spiele
Oberliga Nord Heim 129 90 39 26 12 5 3 6 49   457 518 975 26
Auswärts 106 92 14 26 12 5 0 9 46   391 399 790 26
Summe 235 182 53 52 24 9 3 15 95   848 917 1765 52
  Schnitt 4,52 3,50   Quote 42,31% 19,23% 5,77% 32,69%     16,31 17,63 33,94  
Playoffs Heim 7 8 -1 2 1 0 0 1     62 42 104 2
Auswärts 12 10 2 3 2 0 0 1     54 58 112 3
Summe 19 18 1 5 3 0 0 2     116 100 216 5
  Schnitt 3,40 4,00   Quote 60,00% 0,00% 0,00% 40,00%     23,20 20,00 43,20  
  Summe 254 200 54 57 27 10 3 17     964 1017 1981 57
  Schnitt 3,40 4,00   Quote 47,37% 17,54% 5,26% 29,82%     16,91 17,84 34,75  

 

Zuschauerstatistik der Saison 1999/00 im Vergleich zur Vorsaison

  Oberliga Nord Playoffs Summe
 1999/00 Heimspiele Als Gast Heimspiele Als Gast Heimspiele Als Gast
Summe 34411 28210 3650 6700 38061 34910
Spiele 26 25* 2 3 28 28
Schnitt 1323,5 1128,4 1825,0 2233,3 1359,3 1246,8
1998/99 1. Liga Nord + Relegation     Summe
Summe 30600 24758     30600 24758
Spiele 27 26     27 26
Schnitt 1133,33 952,23     1133,33 952,23
Diff abs +3811 +3452     +7461 +10152
Diff % +12,45% +13,94%     +24,38% +41,00%

* Aus dem Gastspiel an Spieltag 1 in Ratingen liegt keine Zuschauerzahl vor.

 

Das Saisonfazit

Der Königstransfer spielte nicht eine Sekunde für den AEC und drückte doch der ganzen Spielzeit seinen Stempel auf. Die Verpflichtung von Coach Josef Vimmer kann man im Nachhinein nur als großen Glücksfall bezeichnen. Der 60jährige Tscheche holte das Maximum aus seinen Spielern heraus, bewies in den entscheidenden Phasen taktische Finesse und schaffte es ein echtes Team zu formen, es aber auch auf dem Boden zu halten. Zudem schaffte er es nach teilweise turbulenten Jahren zuvor, eine ungekannte Ruhe ins Tollhaus Adendorf zu bringen.

Mit Goalie Michal Hlinka hatte man zudem einen bärenstarken Rückhalt gefunden, der dem AEC so manchen wichtigen Punkte im Kampf um die Playoffplätze sicherte. Auch die tschechischen Neuzugänge Pavel Blaha und Michael Kubicek schlugen ein. Beide Verteidiger brachten etwas mit, was dem AEC in der Vergangenheit all zu oft gefehlt hatte: Torgefahr von der blauen Linie. Mit gemeinsam 41 Treffern und 134 Punkten gehörten beide Spieler zu den Topverteidigern der Liga. Kein Wunder, dass der AEC am Ende der Saison das Nachsehen hatte und sich das Tschechen-Duo besser dotierte Verträge sicherte.

Doch ohne die weniger oft genannten, die stillen Helden, hätten die Blueliner sich nicht so ins Rampenlicht spielen können: Lumir Mikesz (der 5. Tscheche im Team), Daniel Feller und Michael Kratz machten hinten den „Laden“ dicht und schafften ihren Teamkollegen die nötigen Erholungspausen. Und das lange nur zu Dritt, bis zur späten Verpflichtung von Enrico Vogt. Eine Leistung die oft unter den Tisch fällt.

Die Vereinsführung konnte sich ebenfalls auf die Schulter klopfen bei der Wahl seiner Angreifer. Insbesondere die Weiterverpflichtung von Vesa Goman und Troy Stephens, sowie der Reihe um die „jungen Wilden“ Denny Böttger, Peter Hofmann und Klaas Feser, waren wichtig und brachten Kontinuität ins Team. Zudem blieb Spartak Olenberg dem AEC erhalten und konnte an der Seite von Rückkehrer Denis Loschkin offensiv glänzen und seine Punkteausbeute des Vorjahres verdreifachen. Mit Peter Hofmanns 22jährigem Bruder Matthias und dem 21jährigem Elvis Melia ging man den Verjüngungsweg konsequent weiter, doch das letzte wichtigste Mosaiksteinchen kam erst spät nach Adendorf zurück. Christian Spaan kannte seine Reihe aus der Vorsaison und brauchte keine Eingewöhnungszeit, als er im November wieder in der Heide die Schlittschuhe schnürte. Und auch wenn es vielleicht blöd klingt: Der Abgang von Sascha Bernhardt dürfte so manches Konfliktpotential aufgelöst haben, welches ein unzufriedener Spieler in die Kabine trägt.

Nach dem Stotterstart (2 Punkte aus 4 Spielen) hatte die Mannschaft ihren Coach offenbar verstanden und legte eine beeindruckende Siegesserie hin. Als dann die ersten Abnutzungserscheinungen auftraten, brach man, anders als im Vorjahr, nicht ein, sondern punktete kontinuierlich weiter. Dies tat man dann auch gegen fast jedes Team: Vorrundenmeister Duisburg, sowie die vor dem AEC stehenden Wolfsburg und Erfurt, konnten so beispielsweise nur je 3 von möglichen 12 Punkten gegen die Blau-Gelben erkämpfen. Hingegen blieben Bremerhaven (2 Punkte für den AEC), Dresden (3) und Hannover (3) die einzigen mit einer positiven Punktebilanz gegen das Team von Coach Josef Vimmer. Dieser zog die richtigen Schlüsse aus den vier engen Begegnungen gegen Ratingen (Bilanz je 2 Siege, 16:17 Tore) und stellte sein Team in der ersten Playoffrunde optimal ein. Ob die zwischengeschobene Abschlussfeier dann großen Einfluss auf die Serie gegen Süd-Meister Straubing darf bezweifelt werden. Zu stark zeigte sich der EHC und stieg wenig überraschend in die 2. Bundesliga auf.

Die Saison 1999/00 war sportlich die erfolgreichste Saison des AEC, sowie des Adendorfer Eishockeys überhaupt. Zwar hatte man zwei Jahre zuvor (eher ungewollt) zweitklassige Luft schnuppern dürfen, aber war zu diesem Zeitpunkt nie in der Lage gewesen sportlich und finanziell auf dem gleichen Level mitzuhalten und war folgerichtig abgestiegen. Nun war mit den überschaubaren Mitteln gelungen ein Team zu formen, dass die „Großen“ nicht nur ärgern konnte, sondern ernsthaft mitspielte. Es sollte leider nur für eine Saison bestand haben.

So sehr der sportliche Erfolg auch strahlt, so warfen doch einige Ereignisse ihre Schatten auf die Spielzeit. Nicht unmittelbar, aber nahmen sie doch dieser Tage ihren Ursprung. So würde die Entlassung/Nichtweiterbeschäftigung von Coach Bernhard Kaminski und die Gründung des EHC Adendorf noch Jahre später das Adendorfer Eishockey beschäftigen.

 

 

Die kurze Geschichte des EHC Adendorf

 

Es war der 29. Juni 1999, „Sportblick“, Adendorf. Michael Buckup gründet einen Eishockeyclub. Mal wieder. Der Mitbegründer des AEC, hatte auf der Jahreshauptversammlung, einen Tag zuvor, harsche Kritik am Führungsstil von AEC-Präsident Abramowski geäußert. „Eishockey solle keine Privatveranstaltung eines einzelnen Sponsors sein,“ so sein Tenor.

Michael Buckup erinnert sich an den Anlass für den Streit mit dem AEC-Präsidenten, der das Fass zum Überlaufen brachte: „Das Knabenteam des AEC hatte in der abgelaufenen Saison den Titel des norddeutschen Meisters gewonnen. Nun sollten neue Teamjacken angeschafft werden, doch nach monatelangen Auseinandersetzungen mit dem Präsidenten, um einheitliche Kleidung für den Nachwuchs, entschlossen sich dann die Eltern auf eigene Faust und Rechnung die Jacken zu besorgen. Doch Abramowski untersagte das Tragen der Kleidung. Das Votum der Eltern war eindeutig: Wenn wir statt Unterstützung des Vorstands, sogar noch am Engagement gehindert werden, brauchen wir auch den Verein nicht.“

So folgten neben den verstimmten Eltern mit ihrem Nachwuchs auch noch eine Damenmannschaft. Gemeindedirektor Ellfrodt kommentierte kritisch: „Das wäre der Tod des hochklassigen Eishockeys in Adendorf.“ Der Adendorfer Verwaltungsausschuss stellte dann auch recht schnell eines klar: Keine Eiszeit für den EHC in der Saison 1999/00. Die Eiszeiten für die kommende Spielzeit waren bereits TSV und AEC zugesichert und verteilt worden. Spiel- und Trainingsbetrieb waren bereits geplant. Ellfrodt hoffte immer noch darauf zwischen den Parteien vermitteln zu können. Mitte September scheiterte der EHC dann vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg mit einer einstweiligen Anordnung. Die einfache Begründung: Die Eiszeitvergabe erfolgte vor der Gründung des EHC. Für die kommende Saison solle die Gemeinde hingegen prüfen, inwieweit dem EHC Eiszeiten zur Verfügung gestellt werden können. Somit musste man auf eigene Kosten in andere Eishallen ausweichen. Doch zuvor musste man im November sein Jugendteam vom Spielbetrieb abmelden. „Personalmangel,“ ließ der 1. Vorsitzende des EHC, Michael Buckup wissen. Grund war, das der NEV überraschend die Mindestkaderstärke für die Mannschaftsmeldung heraufgesetzt hatte. Die Spielgemeinschaft mit dem TuS Harsefeld war somit fehlgeschlagen. „Jetzt bereiten wir uns auf die nächste Saison vor,“ kommentierte Buckup knapp.

Der EHC hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch seine Damenmannschaft. Im Mai 2000 richtete man zunächst die Lüneburger Stadtmeisterschaft im Inlinehockey aus um sich dann dem Sommertheater 2000 zu widmen. Ende Juni stellte sich die Gemeinde wieder quer, als es um die Vergabe der Eiszeiten ging. So habe man die erstmals geforderte Meldefrist (30. April) nicht eingehalten und die Spielerliste des EHC enthielt Akteure, die laut AEC angeblich noch dort gemeldet seien. Dazu konnte man keine lizensierten Trainer vorweisen, eine Meldebedingung, die vom NEV sehr kurzfristig eingefordert wurde. Letzteres wollte mit zwei „Gastcoaches“ von den Schalker beheben, doch als man in Gelsenkirchen realisierte, dass man hier in ein sportpolitisches Gefecht geraten war, zog man seine Zusage zurück. Die Gemeinde gab einer Fristverlängerung statt und so hoffte man, dass Michael Holdmann, Hauke Schröder und Frank Däsler bis zum Saisonstart ihre Trainerlehrgänge absolviert haben würden. Durch diese Verzögerungen verschob sich die Eiszeitvergabe immer weiter nach hinten und die Damen des EHC durften zwischenzeitlich auf Eis hoffen. AEC-Präsident Wilfried Ambramowski hingegen war sichtlich genervt: „Jetzt geht das Gezerre weiter. Wir wollen endlich Klarheit über die Eiszeiten. Uns ist es völlig unverständlich, dass nach Ablauf der Frist nun die Hängepartie weitergeht. Wir sitzen da mit vier Vertretern des EHC am Tisch, die uns das Leben schwer machen. Aber ihre Kinder sind teilweise bei uns angemeldet, die dürfen wir ausbilden.“ Michael Buckup dazu: „Wir (der EHC) bestanden lediglich auf faire Behandlung, statt des Alleinherrschaftsanspruchs des AEC-Präsidenten.“ Der EHC Gemeindedirektor Ellfrodt pochte auf eine Klärung bis Ende September: „Irgendwann muss Planungssicherheit herrschen.“

Für die LZ kommentierte Sebastian Voigt wie folgt:

"Der Eishockey-Sport nimmt Schaden Eishockey verlangt gerade in Norddeutschland eine Bündelung der Kräfte. Abspalterei und das Austragen von Privatfehden schaden dem Sport. Der EHC Adendorf fördert nicht - wie in seiner Satzung festgeschrieben - den Eishockey-Sport. Er schadet ihm. Dabei stellt sich der von unzufriedenen AEC-Mitgliedern gegründete Verein allerdings stümperhaft an. Die in der vergangenen Saison großartig angekündigte Jugendmannschaft verschwand nach der Hälfte der Saison von der Bildfläche. Mittlerweile gibt es sie gar nicht mehr. Nun sollen zwei Herrenteams an den Start gehen. Die vom EHC beim Verband eingereichten Passanträge wurden vom zuständigen Obmann Heino Evers unbehandelt zurückgeschickt. Begründung: Nicht ein einziger der etwa 30 Anträge war bearbeitungsfähig. Es fehlten etliche Unterlagen. Und die im April von der Gemeinde geforderten Bedingungen zur Erteilung von Eiszeiten wurden bis heute nicht vollständig erfüllt. Aus gutem Grund ist die Gemeinde allerdings mit der Zurückweisung des EHC vorsichtig, hat sie doch schon eine Klage des Klubs überstehen müssen. Doch irgendwann wird sich die Verwaltung ihrer Fürsorgepflicht für einen funktionierenden Verein, der Kinder ausbildet und tausende von Zuschauen mit Profieishockey begeistert, stellen müssen. Der AEC braucht Klarheit spätestens wenn das Eis in Adendorf bereitet ist, sollte dieses unwürdige Spektakel beendet sein."

August 2000: Der NEV verweigerte den Herrenteams des EHC die Teilnahme am Punktspielbetrieb. Laut Ligenleiter Heino Evers wurden Auflagen des Verbandes nicht erfüllt. Es sei kein Trainer gemeldet worden und es gab keine feste Zusicherung für die Spieltermine. Einem Einspruch beim Schiedsgericht sah Evers gelassen entgegen: „Die Ligen stehen jetzt fest und werden terminiert.“ Der EHC könne aber im Januar an der Pokalrunde teilnehmen, wenn denn dann die Auflagen erfüllt seien. Der AEC meldete unterdessen ein Juniorenteam in der Landesliga …

Ende September dann ein Lichtblick: Vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg erstritt man für das Damenteam 1,5 Trainingsstunden wöchentlich und 7 Spieltermine. Die Herren hingegen hingen zunächst weiterhin in der Luft, da der NEV keine Zulassung zum Spielbetrieb freigab. Ein Klage vor dem Landgericht Hannover scheiterte allerdings. Michael Buckup kommentiert dazu wie folgt: „Das Gericht hatte in Unkenntnis der in Adendorf herrschenden Rahmenbedingungen, für das Eishockey, den Konflikt nicht verstanden.“ Unterdessen durften die Damen ihre ersten Pflichtspiele bestreiten, während im November der NEV-Vorstand einstimmig beschloss den EHC aus dem NEV auszuschließen. Gründe unter anderem: Schädigung des Ansehens vor dem Landgericht Hannover, beleidigende Äußerungen und persönliche Kränkungen des NEV-Präsidenten vor dem Landgericht Hannover, Täuschung anderer Vereine und Unterstellung von Seilschaften im NEV-Vorstand. Wissenswert: NEV-Präsident war zu diesem Zeitpunkt niemand anderes als AEC-Präsident Wilfried Abramowski. Der EHC legte gegen diesen Beschluss natürlich Widerspruch ein. Ein Verbandsschiedsgericht sollte dazu später entscheiden, ließ Verband und Präsidenten aber eiskalt abblitzen. Keiner der Vorwürfe war haltbar und so existierte der EHC auch in der Folge weiter.

Die Präsenz des EHC in der örtlichen Presse blieb in den kommenden Jahren extrem überschaubar und löchrig. Es war die Saison 2001/02, zwei Jahre nach der Gründung des EHC, die für die Herren die erste Spielzeit wurde. In der Niedersachsenliga wie auch die darauf folgende Saison. Erwähnt sei noch folgende Meldung aus dem April 2002: Wilfried Abramowski setzte sich bei eine Kampfabstimmung um den NEV-Vorsitz mit 60 zu 28 Stimmen gegen Michael Buckup durch. Im Sommer 2003 folgte dann ein „Adendorfer Sommertheater“ Ex-AEC-Coach Lumir Mikesz und einige Spieler der 1. Herren sowie der JuniorS wechselten mit lautem Getöse zum EHC. Wegen einer fehlerhaften Meldeliste wollte der NEV den EHC aber nicht in der Verbandsliga starten lassen. Viele Spieler hätten unter anderem wegen nicht bezahltem Spielermaterials keine Freigabe erhalten, begründete dies AEC-Präsident Abramowski. Doch eine Klage vor dem Spielgericht des NEV kam zu einer anderen Auffassung und der EHC durfte in der Verbandsliga starten. Noch bevor Wilfried Abramowski im Frühjahr seinen Rücktritt als AEC-Vorsitzende ankündigte und im Sommer dann aus dem Amt ausschied, kam es tatsächlich zu Annäherungen auf und neben dem Eis. So erfolgte ein gemeinsames Benefizspiel zum Saisonausklang 2003/04. Es sollte übrigens der einzige direkte Vergleich im Herrenbereich bleiben (die Damen duellierten sich hingegen regelmäßig), wobei angemerkt werden muss, dass bei diesem Spiel eindeutig der Spass im Vordergrund stand. 2004/05 und 2005/06 starteten dann die JuniorS des AEC und der EHC als Spielgemeinschaft als SG Adendorf in der Verbandsliga.

Nach der Pleite des Adendorfer Eissportclubs im Frühjahr 2006 kehrte Wilfried Abramowski zurück auf die Bildfläche und gründete den neuen Adendorfer Eishockey Club und wurde Wirtschaftsbeirat. Der EHC startete hingegen wieder in der Niedersachsenliga. Im Sommer 2007 kam es dann beim AEC zum Machtkampf zwischen Präsidium und Abramowski, wobei sich letzterer vom AEC zurückzog. Beim EHC wird man dies mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben und startete in der Verbandsliga.

Die Saison 2008/09 sollte dann die letzte des EHC sein. Mit großen Ambitionen war man in die Spielzeit gegangen, verpflichtete mit Pat Rowan und Jerrod Smith zwei kanadische Stürmer um sich schnell einer bitteren Realität gegenüberzusehen: sportlich bittere Niederlagen nach euphorischem Start, eine auseinanderfallende Mannschaft und deutlich weniger Zuschauer als kalkuliert. Der Rückzug des Hauptsponsors, brachte zusätzlich die Finanzen durcheinander. Das ganze Konzept war in Gefahr: „Ziel war eigentlich eine erfolgreiche Saison, um für die folgenden Jahre ein Zusammengehen beide Vereine anzugehen“, kommentierte Michael Buckup 2019. Am Ende hatte man große Probleme überhaupt eine spielfähige Mannschaft, sowie ausreichend Helfer für den Spielbetrieb, zu stellen. „Laudan wechselte zum HSV, Vogt konnte auch berufsbedingt nicht immer spielen. Am Anfang war nicht absehbar, dass das Personal so knapp wird", verteidigte Michael Buckup die Entscheidung des Vorstandes. Dieser zog die Notbremse und kurz vor dem Jahreswechsel 2008/09 das Herrenteam zurück. Spieler Jörg Lymant monierte wie folgt: „Das Management hat sich mächtig verkalkuliert und nun wirkt es so, als wenn die Spieler schuld am Rückzug seien.“ EHC-Boss Buckup wehrte sich: „Wir hatten mit sehr viel Aufwand die Kanadier Rowan und Smith dazugeholt. Der Kostenaufwand wurde höher, die Mannschaft auch leistungsfähiger." … „Das Risiko, weiter in der Verbandsliga zu spielen, war nicht mehr zu vertreten.“ Buckup fügt an: „Es war nicht nur die Tatsache, dass man mit der verbliebenen Mannschaft die Saison mit großen Problemen zu Ende bringen müsste, sondern auch der hohe finanzielle und personelle Aufwand für den Spielbetrieb." Wohin die Reise gehen würde deutete Jörg Lymant bereits an: „Wir Spieler hatten Rettungspläne, doch da hatte der Vorstand schon aufgegeben, das war eine hausgemachte Geschichte. Der EHC wird zum Saisonende zerbrechen." Auch Michael Buckup deutete an was wenige Monate später zur Gewissheit wurde: „Vielleicht gibt es in Adendorf bald wieder nur noch einen Verein." Auf der Mitgliederversammlung im Mai 2009 stimmte man dann auch einstimmig dafür, sich zum 1. Juli 2009 aufzulösen. „Das ist die beste und einfachste Lösung für alle", sagte der EHC-Vorsitzende Michael Buckup. In einer Erklärung von AEC und EHC hieß es: „Der EHC Adendorf wird aufgelöst, um einen Zusammenschluss aller Eishockeyspielerinnen und Eishockeyspieler in Adendorf zu ermöglichen."

 

Ein Dorf, zwei Eishockeyvereine, – das war vorbei. Der EHC war Geschichte.

 

Kleine Schlusspointe am Ende: Wilfried Abramowski trat, nur kurz vor der Auflösung des EHC als Präsident des NEV und ohne Angabe von Gründen, zurück. Man könnte zu dem Schluss kommen, jemand habe einen späten Sieg errungen.

 

 

Saisonrekorde
Team: Spieler:
Höchster Heimsieg gg Lauterbach am 15.10.99 mit 12:0 Bester Scorer: Troy Stephens (122)
Höchster Auswärtssieg gg Herne am 16.1.00 mit 1:8 Bester Torschütze: Troy Stephens (63)
Höchste Heimniederlage gg den REV Bremerhaven am 21.11.99 mit 3:7 Bester Vorlagengeber: Vesa Goman (69)
Höchste Auswärtsniederlage gg den REV Bremerhaven am 9.1.00 mit 7:1 Bad Guy: Spartak Olenberg (105 Strafminuten)
Höchstes Drittelergebnis: 7:0 im zweiten Drittel gg Lauterbach beim 12:0-Erfolg Meiste Spiele: Sieben verschiedene Spieler (56)
Längste Siegesserie Heim & Auswärts: 9 Spiele  
Längste Siegesserie Heim: 7 Spiele  
Längste Siegesserie Auswärts: 5 Spiele  
Längste Niederlagenserie Heim & Auswärts: 2 Spiele  
Längste Niederlagenserie Heim: 2 Spiele  
Längste Niederlagenserie Auswärts: 3 Spiele  

 

Das Trikot der Saison 1999/2000

 

Quellen:

Texte &Tabellen: Onlinearchiv der Landeszeitung, Rodidb.de, Wikipedia.de.

Statistik: Jörg Krebs & Christian Schult

Bilder: Onlinearchiv der Landeszeitung (mit freundlicher Genehmigung)

 

Anmerkungen des Verfassers:

Wenn man die Statistikdaten der Spieler näher betrachtet wird man feststellen, dass man bei den genutzen Quellen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Somit muss man sich leider, wie in den vorherigen Spielzeiten, damit abfinden, dass die Genauigkeit der Scorerlisten eingeschränkt ist.

Die Schreibweise unserer ausländischen Spieler im Text kann von den landestypischen abweichen, bzw. es sind Unterschiede auf den üblichen Statistikseiten zu finden.

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