Das Team von AEC-Coach Mitch Pohl war ersatzgeschwächt in Braunlage angetreten. Es fehlten Dennis Szygula, Nikita Kähm, Daniel Herklotz und Kristian Kragh. Bei den Gastgebern meldeten sich, nach der personell bedingten Absage vom Mittwoch, hingegen 6 Spieler zurück.
Im ersten Durchgang erwischten die Adendorfer zunächst keinen guten Start, hatten ihre Probleme gegen starke Falken Chancen zu kreieren. Daher war die Führung durch Jesper Ahlgren in der fünften Minute etwas glücklich. Das 1:1 durch Nagy (16.) war dann am Ende die logische Konsequenz der spielerisch Überlegenheit der Gastgeber.
Der Start ins zweite Drittel war aus Adendorfer Sicht ein wenig druckvoller als zuvor, bedingt durch eine Überzahl. Doch es war eine der wenigen Druckphasen für die Heidschnucken, die in der Folge wieder zu passiv agierten. Das 2:1 für die Falken durch Andre Geratz (25.) war dann nur folgerichtig. AEC-Goalie David Kovacs verhinderte mit einigen guten Saves einen höheren Rückstand.
Zum Ende des Spielabschnitts ließ der Druck der Falken dann ein wenig nach und prompt stach der AEC in die eine oder andere Lücke. Besonders ärgerlich aus AEC-Sicht: Ein Tor von Felix Siglreithmaier in der 38. Minute versagte Schiedsrichter Jörg Edler die Anerkennung wegen Torraum-Abseits und Behinderung. AEC-Trainer Mitch Pohl meinte dazu: „Das war schon eine sehr schwammig Begründung.“ Schwammig zudem, da Dupuis bei der Situation schon sehr weit vor seinem Kasten stand...
Im letzten Drittel gab der AEC dann aber noch einmal Vollgas, während die Gastgeber dem hohen Anfangstempo Tribut zahlen mussten. Doch trotz eines deutlichen Chancenplus wollte die Scheibe einfach nicht an Falken-Keeper Dupuis vorbeigehen. So reichte dann ein Konter der Hausherren um die vermeintliche Vorentscheidung herbeizuführen. Wieder traf Geratz (56.). Doch nur eine Minute später hegten die runde 60 Gästefans wieder Hoffnung. „Dima“ hatte für den AEC getroffen brachte wieder Spannung ins weite Rund. Doch die Schlussoffensive sollte schon im Keim erstickt werden. Referee Edler schickte Domantas Cypas kurz vor Ende für zwei Minute in die Box. Eine sehr umstrittene Strafzeit, die es den Falken nun erlaubte die restliche Zeit von der Uhr zu spielen.
„Damit waren wir natürlich unserer Chancen beraubt, denn wir konnten dann nicht mal mehr den Torwart raus nehmen“, sagte Pohl nach dem Spiel und lobte sein Team: „Ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Überhaupt haben wir hier zwei Teams gesehen, die 60 Minuten lang tolles Playoff-Eishockey mit teilweise hohem Tempo gespielt haben. Wir müssen jetzt auch aus den Entscheidungen gegen uns die Energie ziehen, um dann ab dem nächsten Freitag voller Power in die Playoffs zu starten."
Das wird der AEC dann voraussichtlich als Tabellenzweiter tun. Denn am Sonntag treffen die Falken, aktuell noch einen Zähler hinter den Heidschnucken, auf den HSV. Ein durchaus machbare Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Hamburger Formkurve aktuell steil nach unten zeigt. Die am Freitag angesetzte Partie in Stellingen wurde, nach einem Eismaschinendefekt, mittlerweile 5:0 für die Gäste aus Sande gewertet. Allerdings stand es beim Abbruch nach dem 1. Drittel auch schon 3:0 für die Jadehaie. Größter Nutznießer dieses Ergebnisses sind die Weserstars, die nun, erstmals in dieser Saison, auf einem Playoffplatz stehen. Die Bremer konnten im letzten Heimspiel die Tigers mit 4:3 besiegen und hielten damit auch das Rennen um Platz 6 und 7 offen. Hier kommt dann auch noch das letzte Freitagsspiel ins Bild: Die Crocodiles sicherten sich, mit einem 5:2-Sieg gegen die Icefighters Rang 4 und damit das Heimrecht in der Serie gegen Timmendorf. Somit wird es, mit gebotener Vorsicht, für den AEC voraussichtlich wohl auf ein Duell gegen die Tigers oder die Icefighters hinauslaufen. Da die Tigers kein Spiel mehr haben, hängt hier alles an der Partie Salzgitter – Bremen, wo die Hausherren dann mindestens zwei Zähler benötigen um auf Platz 6 zu klettern.