Heidschnucken mit klarem Sieg gegen die Ritter
Der Adendorfer EC hat nach der Nulldiät am vergangenen Wochenende wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Am Freitagabend schlug man Aufsteiger Nordhorn mit 5:2 (2:0,2:1,1:1) und kletterte vorübergehend auf Platz 2 der Tabelle.
Die Ritter aus der Grafschaft Bentheim reisten mit reichlich Vorschusslorbeeren nach Adendorf, hatte man doch letzten Freitag den derzeitigen Tabellenführer HSV 7:4 geschlagen. Doch der erste Angriff im Spiel sollte den Hausherren gehören. Der, für den gesperrten Eriks Ozollapa ins Team gerückte, Vadim Kulabuchov, tauchte frei vor Goalie Marek Hanisz auf, verzog aber (2.) Doch bereits im Gegenzug ließ Nordhorn erahnen warum der Neuling derzeit so starke Ergebnisse abliefert. Mit schnellen Kontern, zumeist über die Außenstürmer eingeleitet, versuchten die Ritter zum Erfolg zu kommen. Die AEC-Defensive war darauf zu Beginn noch nicht eingestellt und stand unvermittelt einem solchen Break der Gäste gegenüber, welches Dennis Korff aber souverän entschärfen konnte. Der AEC zog seine Lehren daraus und verteidigte tief, was zwar zu Lasten der eigenen Offensivaktionen ging aber das Konterspiel der Ritter auf ein Minimum reduzierte. Im eigenen Angriff brauchte man einige Minuten um wieder auf Touren zu kommen. Denny Böttger in der 6. Spielminute hätte vielleicht schon treffen müssen, was dann Phil Hungerecker aus Kurzdistanz nur eine Minute später gelang und zur Führung einnetzte. Die Ritter, angetrieben von Topscorer Michal Bezouska, versuchten in der Folge mehr Gefahr vor das AEC-Tor zu bringen. Mit mäßigem Erfolg: Im ersten Powerplay brachten die Gäste nicht einen gefährlichen Schuss auf das AEC-Gehäuse. Doppelaufreger in der 16. Spielminute vor beiden Toren, als erst Denny Böttger für den AEC verzog und im Gegenzug Nordhorn eine 2auf1-Situation leichtfertig vergab. Eine Minute später kam „Schrotty“ Schneider zum wohl einfachsten Assist seiner Eishockeykarriere, als er Kim Wikström hinter dem Tor den Puck liegen ließ. Der Finne schnappte sich den Puck und ließ ein unnachahmliches Solo über den rechten Flügel folgen, das er mit einem satten Schuss unter die Latte des Gästetores abschloss. Nordhorn kam zwar noch einmal kurz auf aber dann ging es mit dieser verdienten 2:0-Führung zum Pausentee.
Nordhorn hatte mit der Schlussirene des ersten Drittels eine kleine Strafe kassiert, was dem AEC das erste Powerplay des Abends bescherte. Doch die Heidschnucken zu unkonzentriert, verloren den Puck an der blauen Linie und bescherten den Gästen einen Konter, den Micha Bezouska zu seinem 11. Saisontor nutzen konnte. Das Spiel wurde in den nächsten Minuten wieder enger, weil Nordhorn jetzt natürlich wieder Morgenluft witterte und auch weil Schiedsrichter Apel die Regeln in der Folge teilweise sehr kleinlich auslegte und für Platz auf dem Eis sorgte. Doch die Gäste zeigten sich im Powerplay wenig inspirierend und machten es dem AEC selbst bei 3-5 zu leicht den Puck aus dem eigenen Drittel zu bringen. Die Blaugelben ihrerseits im Powerplay, nicht unbedingt besser, aber effektiver. Denny Böttger hatte das 3:1 eigentlich schon auf dem Schläger, scheiterte aber zunächst an Hanisz. Besser machte es da Robin Ringe der den Rebound hinter die Linie drückte und damit sein erstes Tor für die Heidschnucken erzielte (34.). Der AEC jetzt immer druckvoller, übernahm jetzt die Regie auf dem Eis. Folgerichtig daher in der 37. Minute das 4:2 wieder durch Kim Wikström. Jim Ross hatte wieder einmal einen seiner präzisen Handgelenkschüsse aus dem Halbfeld abgegeben, den Hanisz wiederholt nur prallen lassen konnte und Kim ließ sich aus Kurzdistanz nicht lange bitten. Passend dazu kassierte der Gästekeeper nur wenig später auch noch eine kleine Strafe, die den AEC zu Beginn des letzten Spielabschnitts wieder Überzahl brachte.
Der AEC machte es dieses Mal besser: kein Gegentor zu Beginn des letzten Drittels. Allerdings wurde das Spiel, je länger es andauerte nicht besser. Schiedsrichter Apel verteilte auf beiden Seiten, meist berechtigte 2-Minüter, und so kam eigentlich nie ein richtiger Spielfluss zustande. Nordhorn hätte in der 44. Spielminute das 4:2 machen müssen, scheiterte aber selbst im Nachschuss am starken Dennis Korff. Das machte dann Christian Synowiec der das Glück hatte, dass eine springende Scheibe direkt vor ihm und AEC-Tor landete. Aus Kurzdistanz war Dennis Korff chancenlos (47.). Im Gegenzug hatte dann Dennis Szygula das 5:2 auf dem Schläger und so fast den alten Abstand wieder hergestellt. Das blieb dann Matthias Hofmann vorbehalten der unter freundlicher Mithilfe von Gäste Keeper Hanisz, wenig später erfolgreich war (49.). Damit war das Spiel entschieden – Nordhorn schien das auf jeden Fall so zu sehen, denn von den Rittern kam ab jetzt nichts erwähnenswertes mehr. Der AEC auf der anderen Seite schaltete einen Gang zurück, auch in Hinsicht auf das Derby am Sonntag mehr als verständlich. Lediglich Kim Wikström prüfte noch einmal den Schlussmann der Gäste in Unterzahl (52.). Die restlichen Minuten kämpfte man von der Uhr, so beendete die Hausherren die letzten Sekunden erfolgreich in doppelter Unterzahl gegen am Ende überforderte Gäste.
Am Sonntag geht es dann zum Derby an die Ostsee, etwas nördlich von Lübeck. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird dann Coach Andreas Bentenrieder wieder aus dem vollen schöpfen können, da die gesperrten Eriks Ozollapa und Maxim Huttenlocher wieder zum Team stoßen. Lediglich Vadim Kulabuchov wird dann wieder als dritter Ausländer nicht spielen können.
Christian Schult für www.adendorfer-ec.com
AEC – GEC Ritter Nordhorn 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)
Tore: 1:0 Hungerecker (7., M. Hofmann, Buckup), 2:0 Wikström (18., Schneider), 2:1 Bezouska (21., 4-5), 3:1 Ringe (34., Böttger, Buckup, 5-4), 4:1 Wikström (37., Ross, Ringe, 4-4), 4:2 Synowiec (47., 5-4), 5:2 M. Hofmann (51., Ross, 4-3).
Zuschauer: 467.
Schiedsrichter: Apel.
Strafen: AEC 28 (4/8/16), Nordhorn 24 (4/8/12).