Starke Teamleistung gegen die Piranhas wird nicht belohnt
Am Ende fehlte ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, um dem hohen Favoriten aus Rostock mehr als nur einen guten Kampf zu liefern. So verlor der AEC sein Auftaktspiel der Meisterrunde mit 3:6 (0:2,3:2,0:2).
Dabei war das Spiel in den ersten 10 Minuten sehr ausgeglichen, ohne das eines der beiden Teams hochkarätige Torchancen kreieren konnte. Doch wie in dieser Saison üblich, holten die Piranhas zum ersten Schlag aus und nutzten in der elften Spielminute ihre erste Überzahl zum 1:0, als Labuhn AEC-Keeper Dennis Korff aus kürzester Distanz überwand. Es folgte die beste Phase der Gäste, die nun bis zum Drittelende das Spielgeschehen diktierten. Während die Defensive der Heidschnucken den Zugriff auf die gegnerischen Stürmer verlor, erspielten sich jene einige Großchancen, die aber nur einen weiteren Treffer nach sich zogen. Einen Schuss von Gall konnte wieder Labuhn abfälschen und erwischte damit, den wieder chancenlosen Korff auf dem völlig falschen Fuß. Im Nachhinein müsste man den Ostseestädter ihre mangelnde Chancenauswertung vorhalten, aber für die AEC-Anhänger ließ der Zwischenstand zur ersten Pause noch Hoffnung zurück, die Partie zu drehen.
Das Mitteldrittel brachte zunächst eine Strafe für Rostock, ein damit verbundenes Powerplay für die Gastgeber und den Anschlusstreffer durch Peter Hofmann, der aus kurzer Distanz Tobias John überlistete. Der AEC hatte verstanden und investierte jetzt mehr, während Rostock, wenn auch spielerisch schöner anzusehen, keine Dominanz mehr aufbauen konnte. Es wurde, je länger das Spiel andauerte, ein immer offener Schlagabtausch, der in der 36. Minute seinen Höhepunkt fand. Zunächst der AEC im Pech: Leif Buckup kann einen Rebound am geschlagenen Tobias John nicht zum Ausgleich einschieben und im Gegenzug macht der, durch seine Redseligkeit sehr „beliebte“, Jens Stramkowski das 1:3 für die Piranhas. Bitter für den AEC, der gleich vom Bully weg antworten will und nur Augenblicke später wieder in einen Konter der Gäste zulässt, den Neuzugang Niedermeyer trocken zum 1:4 verwertet. Knapp drei Minuten bis zur Pause – Rostock war da wohl schon gedanklich, als 32 Sekunden später John-Darren Laudan vor Gäste-Goalie John auftaucht und über die Fanghand ins Netz einschießt. Der AEC riecht Morgenluft und wird belohnt: Keine zwei Minuten später lässt John einen Schuss von Ozollapa prallen und Kim Wikström kann trotz Gegenspieler die Scheibe ins Netz spitzeln und das „heißeste Kühlhaus des Nordens“ zum Kochen bringen. Der Ausgleich für den AEC lag nun in der Luft aber die Piranhas retteten sich leider in die nahe Pause.
Neun Minuten ließ Petr Sulcik den AEC-Fans Zeit, die seit Beginn des Schlussdrittels lautstark ein Lied nach dem anderen anstimmten, dann schlug er zu. Zuvor hatte der AEC sich die Zähne an der REC-Defensive ausgebissen und die wenigen Chancen zum Ausgleich nicht nutzen können. Auf der anderen Seite machte es der Topscorer der Oberliga Nord besser. Eigentlich war er das ganze Spiel abgemeldet gewesen, weil die AEC-Defensive ihm den nötigen Raum nicht zugestand, doch in der 49. Minute konnte er fast unbedrängt die Lücke zum 3:5 finden. Vor Dennis Korff herrschte zu diesem Zeitpunkt wieder soviel Verkehr, dass dem jungen AEC-Goalie auch beim fünften Gegentreffer wenig bis keine Abwehrmöglichkeiten blieben. Der AEC wusste was die Stunde geschlagen hatte, spielte offensiv auf den Anschluss und wurde konsequent bestraft. Haiduk schickte Sulcik der mit einem Zuckerpass Marsall bediente und die Scheibe per Direktabnahme unter die Latte nagelte. Das Spiel war entschieden. Rostock stand zumeist tief und lauerte auf den einen oder anderen Konter, um das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben, aber drängte nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit ins AEC-Drittel. Bei den Heidschnucken hingegen, fehlte nach den beiden schnellen Gegentoren, die Hoffnung auf drei Tore. Zwar hatten die Gastgeber Chancen das Ergebnis freundlicher zu gestalten, aber das Scheibenglück war den Blau-Gelben einfach nicht holt. So liefen die letzten Minuten eher unspektakulär von der Uhr. Lediglich die Spieldauerstrafe für Wiederkehrer Shane Haskins, der mit zwei Vorlagen einen guten Einstand feierte, trübte die überwiegend tolle Leistung der Heidschnucken. Schiedsrichter Richter, der einen guten Job machte, bewertete das Einsteigen gegen Piranhas-Kapitain Stramkowski als Kniecheck, was regelkonform zu einem Aussschluss führen musste. Haskins wird damit auch am Sonntag in Stellingen gegen den HSV fehlen, welcher seine Auftaktpartie in Timmendorf mit 3:7 verlor und aufgrund der Niederlage gegen einen Konkurrenten um Platz 2 bereits jetzt unter Zugzwang steht.
Adendorfer EC – Rostocker EC 3:6 (0:2, 3:2, 0:2)
Tore: 0:1 Labuhn (11., 5-4), 0:2 Labuhn (13.), 1:2 P. Hofmann (24., Haskins, Böttger, 5-4), 1:3 Stramkowski (36., 4-4), 1:4 Niedermeyer (37.), 2:4 Laudan (37., Haskins, Böttger), 3:4 Wikström (39., Alexander, Ozollapa), 3:5 Sulcik (49.), 3:6 Marsall (51.)
Zuschauer: 836
Schiedsrichter: Richter
Strafen: AEC 12 + 5 + Spieldauer Haskins - ROS 12
Christian Schult für www.adendorfer-ec.com