Der AEC grüßt von der Tabellenspitze

Das hätte sich niemand erträumen können: nach nur drei Saisonspielen, gegen ausnahmslos starke Gegner, holt der AEC die Tabellenführung in die Heide. Am vergangenen Sonntag schlug man auswärts die Salzgitter Icefighters hochverdient mit 7:4.

Coach Dieter Kinzel hatte beim Auswärtsauftritt in der Stahlstadt die identischen personellen Möglichkeiten wie beim Derbysieg gegen den HSV am Freitag zur Verfügung. So fehlte unter anderem weiterhin Routinier Marcus Krützfeldt, weiterhin krankheitsbedingt. Doch im Gegensatz zum Derby sollte dieser Umstand an diesem Abend fast gar nicht auffallen.

Der AEC begann stark und kam durch Kapitän Vadim Kulabuchov nach nur 128 Sekunden zur ersten Führung, als dieser Lars Tschirner im Icefighters-Gehäuse mit einem Schlenzer über die Fanghand überraschte. Mit einer solch frühen Führung, müsste man doch ein wenig Sicherheit gewinnen, sollte man meinen. Doch der AEC leistete sich den einen Lapsus im ersten Drittel, der Nils Blankschyn alleine aufs Tor zulaufen ließ, aber dabei behindert wurde. Schiri Meyer sah eine Verhinderung einer klaren Torchance durch die Verteidigung der Heidschnucken und gab Penalty, den Blankschyn trocken versenkte. Damit wären dann allerdings auch schon fast die positiven Offensivaktionen der Gastgeber im ersten Drittel zusammengefasst. Der AEC zeigte sich unbeeindruckt und antwortete mit einem platzierten Schuss von „Laser“ Patrick Folkert, über die Fanghand von Tschirner und an den Innenpfosten zum 1:2. Der AEC übernahm nun immer mehr die Regie, während Salzgitters Topreihe mit den beiden slowakischen Stürmern Babkovic und Lesko untertauchte. Als dann der AEC die ersten beiden 2-Minuten-Strafen kassierte, befürchtete der AEC-Anhang trotzdem schlimmeres. Unnötigerweise, denn die Gastgeber spielten ein miserables Powerplay, wurden durch schnelle Pässe in die Tiefe mehrfach ausgehebelt und hatten Glück das Denny Böttger und Matthias Oertel zweimal an Tschirner oder an sich selbst scheiterten, bis fast schon folgerichtig David Rutkowski das fünfte Break zum 1:3 nutze. Kurz darauf durfte dann auch Adendorf zum ersten mal im Powerplay ran, bevor es in die erste Pause ging.

Der AEC begann den zweiten Durchgang mit knapp einer Minute Überzahl auf der Uhr, ohne allerdings Kapital daraus schlagen zu können. Schiri Meyer sorgte in der Folge für ein wenig mehr Platz auf dem Eis und bei 4gg4 konnte Patrick Folkert einen Szygula-Schuss, zum 1:4, unhaltbar abfälschen. Nur wenig später: Konfusion im Torraum der Icefighters nach einem Versuch von Folkert. Tschirner kann den Rebound nicht sichern und zwei Verteidiger bekommen den Puck nicht aus der Gefahrenzone. Vadim Kulabuchov bedankt sich und schiebt ein. Als dann Sekunden später eine doppelte Überzahl der Gäste anstand, schien das Spiel seine Entscheidung gefunden zu haben, doch der AEC ließ diese Möglichkeit fahrlässig ungenutzt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der AEC weitere Großchancen vergeben und ließ dann völlig unverständlich die Zügel schleifen. Marnotas Powerplaytreffer im Nachstochern läutete die beste Phase der Gastgeber ein, immer wieder freundlich unterstützt von Aussetzern des AEC. So konnte Goalie Andreas Bierzahn, nach traumhaften Pass von Szygula auf den Schläger von Babkovic, nur mit einer Glanzparade schlimmeres verhindern, war aber wenig später chancenlos, als Blankschyn völlig frei zum Schuss kam. Doch nur Sekunden nach dem 3:5 schwächte sich Salzgitter selber und zog eine Strafe, die folgen hatte. David Rutkowski traf von der blauen Linie durch die Hosenträger von Tschirner zum 3:6. Ein Nackenschlag für die Hausherren und der Pausenstand.

Die Drittelansprache von Coach Dieter Kinzel, bezüglich der letzten 8 Minuten im zweiten Abschnitt, schien Früchte zu tragen. Der AEC war wieder konzentrierter und körperlich präsenter, was auch nötig war, denn die Stahlstädter wurden jetzt offensiver. Zwar war der Vortrag in Salzgitters Angriff meist wenig strukturiert und wurde vom wieder gut aufgelegten Bierzahn oder seinen Vorderleuten weggeräumt, doch machte es sich die Heidschnucken selber unnötig schwer. So vergab man auch in dieser Phase zu viele Chancen und ließ so die Hoffnung beim Gegner am Leben, die nach Pelikans Überzahltreffer neue Nahrung bekam. Als dann aber Salzgitter kurz vor Schluss, Keeper Tschirner für einen sechsten Feldspieler vom Eis holte, war aber schon fast klar was passieren würde. Puckverlust Icefighters, und wie es schon das ganze Spiel war, so waren die AEC-Stürmer wieder zu schnell für die Gastgeber. Matthias Oertel (der Assist wurde nicht auf dem Spielbericht vermerkt) zog auf dem Flügel auf und davon, legte quer auf Szygula, der nur noch humorlos die längst überfällige Entscheidung herbeiführte.

Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel übernimmt der AEC, dank des besseren direkten Vergleichs gegenüber Bremen, die Tabellenführung in die Regionalliga Nord. Den Platz an der Sonne gilt es dann am kommenden Freitag ab 20:00 Uhr in Langenhagen gegen die Hannover Scorpions 1b zu verteidigen.

Christian Schult für www.adendorfer-ec.com


 

TAG Salzgitter Icefighters - Adendorfer EC 4:7 (1:3, 2:3, 1:1)

Tore:

(02.08) 0:1 Kulabuchov (Böttger)

(06:00) 1:1 Blankschyn (Penalty)

(08:32) 1:2 Folkert (Oertel)

(18:54) 1:3 Rutkowski (Folkert, 4-5SH)

(25:47) 1:4 Folkert (Szygula, Richardt, 4-4)

(28:28) 1:5 Kulabuchov (Folkert)

(31:28) 2:5 Marnota (Babkovic, Lesko, 5-4PP)

(38:52) 3:5 Blankschyn (Vit, Pflüger)

(39:45) 3:6 Rutkowski (Richardt, Zawadzki, 5-4PP)

(53:52) 4:6 Pelikan (Vit, Lesko, 5-4PP)

(57:45) 4:7 Szygula (Oertel, 5-6EN)

 

Für den AEC auf dem Eis:  Bierzahn – Alexander, Zawadzki, Richardt, Schulz, Petersen, Rutkowski – Behrens, Böttger, Garbe, Dubbe, Kulabuchov, Szygula, Czernohous, Oertel, Salfeld, Folkert.

Zuschauer: 200

Schiedsrichter: Meyer (Rust, Noster)

Strafen: SIF 16 + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Nils Blankschyn (58.) / AEC 14

PP: SIF 2/6 – AEC 1/7


 

Milestones:

Denny Böttger: 650 Spiele

Upcoming Milestones:

Dennis Szygula: 250 Punkte (derzeit 249)