Es ist noch viel zu tun
Der Adendorfer EC hat das erste Vorbereitungsspiel der Saison mit 2:5 gegen den Hamburger SV verloren. In der Halbfinalneuauflage der letzten Saison zeigten sich die Gäste als die eingespieltere Mannschaft.
Dass nach knapp einer Woche Eiszeit noch nicht alles klappen und sich die ein oder andere Baustelle eröffnen würde, war eingepreist, als man sich zum erneuten Duell mit dem HSV verabredete. Die Rautenträger und die Heidschnucken hatten sich in der Vorsaison im Playoff-Halbfinale getroffen, wobei der AEC hier am Ende knapp die Oberhand behielt und nach 0:2-Rückstand die Serie noch mit 3:2 gewann. Doch seitdem hat sich bekanntlich im Kader des AEC einiges getan.
Der AEC hat sich im Schnitt um mehr als 2 Jahre verjüngt, der jüngste Kader seit 11 Jahren. Da mit Alterspräsident Matthias Hofmann und dem noch gesperrten Denny Böttger (beide 41 Lenze) auch noch die ältesten im Team fehlten, schickte Coach Falko Kucharek die wohl jüngste AEC-Mannschaft aller Zeiten aufs Eis.
Der AEC begann vor 682 Zuschauern forsch, der HSV antwortete eiskalt. Nach den ersten guten Aktionen der Hausherren, nutzte der HSV-Topscorer der vergangenen Jahre, Pascal Heitmann, die erste Unkonzentriertheit und schob an „Ando“ Bierzahn vorbei, zur frühen Führung für den Meister von 2017, ein (5.). Doch der AEC ließ sich davon nicht beeindrucken, nahm das von Gäste-Keeper Daniel Bethe gehütete Tor unter Beschuss. Bereits zwei Minuten später mit Erfolg: Kenneth Schnabel zieht aus dem Slot ab, Bethe kann nur prallen lassen und Tauno Zobel arbeitet den Rebound, unter vollem Körpereinsatz, hinter die Linie zum Ausgleich. Ein seltener Erfolg für den Defensivstürmer der in 269 Oberligaspielen erst zu 18 Torerfolgen kam. Bis zur ersten Pause ergaben sich dann noch auf beiden Seiten Möglichkeiten, aber ein weiterer Torerfolg blieb beiden Teams verwehrt. So konnte sich der AEC auch beim einzigen Unterzahlspiel des Abends schadlos halten.
Nachdem „Ecki“ in der Pause Stimmung gemacht hatte, neutralisierten sich beide Teams zunächst. Doch in der 28. Minute passierte es dann doch. Ein verdeckter Schlagschuss von der blauen Linie fand an Freund und Feind vorbei, den Weg in den Winkel. Doppelt ärgerlich weil Keeper Andreas Bierzahn nur Momente zuvor mit einigen grandiosen Paraden das 1:2 verhindert hatte. „Ando“ räumte dann zur Halbzeit für Jordi Buchholz den Kasten, was den Altersdurchschnitt noch weiter nach unten drückte. Doch der Neu-Adendorfer wurde nun vom stärker werdenden HSV kalt erwischt. Jannik Höffgen verlud seinen Gegenspieler und ließ einen platzierten Handgelenkschuss zum 1:3 folgen. Der Gast hatte nun Oberwasser, während dem AEC die defensive Ordnung abhanden kam. Viel zu oft stand ein weißes Trikot mit Raute viel zu frei. Folgerichtig erhöhten die Hansestädter wenige Sekunden vor der zweiten Pausensirene durch Neuzugang Gino Blank.
Im letzten Durchgang verlegte sich der HSV auf Konter, aus der meist sicheren Deckung. Zwar kam der AEC wieder besser in die Partie und konnte mehr Spielanteile erkämpfen. Doch einige Reihenumstellungen und tiefstehende Hamburger, machten nach den wenigen Trainingseinheiten der vergangenen Tage, die Aufgabe nicht leichter. So war es dann auch wieder Ironie des Schicksals, dass die Gäste in einer besseren Phase des AEC ihre Führung weiter ausbauten. Mit diesem Treffer war die Partie endgültig entschieden, wobei die Heidschnucken Moral bewiesen und hartnäckig auf den eigenen Zweiten drückten. Diese Hartnäckigkeit machte sich bezahlt. Patrik Sip setzte seinem eigenen, zunächst geblockten, Schussversuch nach und konnte den zur Drittelpause gekommenen Ex-Adendorfer Philip Hein zum 2:5 überwinden. Der sportliche Schlusspunkt.
Patrik Sip, unser 19-Jähriger Neuzugang aus Liberec durfte dann nach dem Match noch ein paar Gedanken zum Spiel äußern:
Zum Spiel:
„Ich denke es war eine gute Partie. Und auch wir haben gut gespielt, aber das war heute nicht genug. Wir waren erst eine Woche auf dem Eis und es war unser erstes Spiel. Das hat dem HSV natürlich in die Karten gespielt. Die haben ein wirklich gutes Spiel gemacht. Wir haben gekämpft und versucht das Match auf unsere Seite zu ziehen, aber heute war der HSV besser. Nächste Woche werden wir ein besseres Spiel sehen und dann - so hoffe ich doch – auch gewinnen.“
Zu seinem Tor:
„Erstes Spiel, erstes Tor? Ich wäre sicher glücklicher wenn ich nicht getroffen und wir die Partie gewonnen hätten. Sicher hat es aber meinem Selbstvertrauen geholfen. Man fühlt sich ein wenig besser und hofft das es so weitergeht, vor allem mit Siegen für uns.“
Den Unterschied zum Tschechischen Eishockey:
Ich denke deutsches Eishockey ist laufintensiver, es wird mehr gecheckt und es ist geradliniger. Das tschechische ist taktischer und positionsgetreuer, aber ich denke „Miro“(slav Litera) und ich werden uns daran gewöhnen. Vielleicht bringen wir aber auch unser Hockey ein wenig nach Adendorf und hoffen das es dem Team hilft.
Statistik:
Adendorfer EC – Hamburger SV 2:5 (1:1,0:3,1:1)
Tore:
(04:26) 0:1 Heitmann
(07:10) 1:1 Zobel (Schnabel)
(27:16) 1:2 Schlode (Schier, Höffgen)
(31:44) 1:3 Höffgen (Heyter)
(39:43) 1:4 Blank (Hanke)
(52:38) 1:5 Heyter (Schlode, Höffgen)
(55:01) 2:5 Sip (Kluvetasch
Für den AEC auf dem Eis: Bierzahn (ab Minute 30 Buchholz) – Alexander, Petersen, Petermann, Grewe, Kucharek, Kluvetasch, Schulz, Turek, Velm – Naujoks, Oertel, Engel, Henry, Kulabuchov, Salfeld, Litera, Sip, Zobel, Schnabel.
Zuschauer: 682
Schiedsrichter: Ponomarjow (Weise, Holz-Brzek)
Strafen: AEC 2 / HSV 2
PP: AEC 0/1 – HSV 0/1