Ja, wir leben noch!

Der Bann ist gebrochen! Am vergangenen Samstagabend holte sich der AEC seinen ersten Pflichtspielsieg der Saison. In beeindruckender Weise zerlegte man den Tabellenzweiten der Liga, den EC Nordhorn, auch in der Höhe verdient mit 7:0.

 

Das dritte Aufeinandertreffen der Saison mit dem ECN. Die Ligavergleiche hatten die Grafschafter von der holländischen Grenze beide mit 5:4 knapp für sich entschieden. Nun also das dritte Spiel im Pokal und der hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze.

Nordhorn reiste mit Rückenwind an. Sowohl das Gastspiel beim HSV, als auch das Heimspiel gegen Meister Bremen, hatte man am letzten Wochenende für dich entscheiden können. Mit Maik Holzke setzte ECN-Coach Bartkevics eben auf den Keeper, der am letzten Sonntag noch die Weserstars entnervt hatte. Ohne Erfolg.

Die ersten 20 Minuten gehörten voll und ganz dem AEC. Aggressives Forechecking, schnelles Backchecking und konzentrierte Defensivarbeit ließen wenig Raum für den ECN. Als die Gäste in der 9. Minute ihre erste und einzige Großchance im ersten Durchgang hatten, stand es bereits 2:0 für Adendorf. Matthias Oertel hatte den Bann in der 5. Minute gebrochen, als er den dritten Nachschuss, einer ursprünglich von ihm eingeleiteten Chance, nutzte. Wenig später bediente ein Nordhorner Matthias Hofmann mustergültig im Slot – der AEC-Routinier ließ sich nicht lange bitten und nagelte die Hartgummischeibe unter die Latte (7.). Kenneth Schnabel hätte nur wenige Augenblicke später sogar erhöhen können, verpasste aber aus äußerst spitzem Winkel das leere Tor. Schnabel war es dann auch, der etwas zu robust in der neutralen Zone agierte und 2 Minuten in der Kühlbox gewann. Doch Nordhorn bekam auch in Überzahl keinen Zugriff auf die Partie und konnte seine baltischen Topscorer nicht in Szene setzen. Nachdem der AEC das Überzahlspiel der Gäste sehr souverän überstanden hatte, legte man nur Sekunden später nach. Matthias Hofmann gewann vor dem gegenersichen Tor das Bully und legte mustergültig auf Marc Petermann zurück. Adendorfs Abwehrrecke zögerte nicht und ließ einen krachenden Schlagschuss von der blauen Linie los, welcher Gästekeeper Holzke durch die Hosenträger passierte. Als dann keine 2 Minuten später Kenneth Schnabel eine schöne Kombination zum 4:0 abschloss, wackelten die Gäste bedenklich. Ein Debakel drohte, doch der ECN rettete sich in die Pause.

Der zweite Durchgang war erst wenige Sekunden alt, da nahm sich ECN-Stürmer Mikhail Berezhnoy einfach mal den Puck, tankte sich an der rechten Bande durch, um dann hoffnungsvoll auf das von Andreas Bierzahn gehütete Adendorfer Tor zu ziehen. Bierzahn behielt die Oberhand und im Gegenzug vergab Tauno Zobel für den AEC das 5:0. Doch der Gastgeber blieb weiter konzentriert, wollte die trügerisch sichere Führung nicht, wie schon zu oft in dieser Spielzeit, verspielen. Schnabel verpasste in der 23. Minute erst doppelt, legte nur kurz darauf aber Kapitän Vadim Kulabuchov den fünften Adendorfer Treffer auf. Zuvor war Tauno Zobel gelegt worden, was den AEC erstmals ins Powerplay brachte.

Nordhorn schien nun erledigt, doch bäumte sich der Gast gegen die drohende Niederlage noch einmal auf. Eine Druckphase in der 30. Minute brachte lediglich eine Strafzeit für den AEC ein, die Chance zum 6:0 hatte aber wieder der konternde Zobel für die Heidschnucken, allerdings ohne Erfolg.

In der Folge machte ECN-Keeper Holzke Platz für seinen Backup Marcel Zinke. Auf der Gegenseite entschärfte Andreas Bierzahn wenig später die beste Chance der Gäste, als er ein Break mit einem spektakulären Pokecheck beendete. Kulabuchov und Zobel vergaben dann kurz vor der zweiten Pausensirene weitere Möglichkeiten, aber hinten stand weiter die 0.

Der AEC startete mit einem Powerplay ins Schlussdrittel, doch die erste Großchance ergab sich erst nach dem personellen Vorteil. Matthias Oertel verpasste nur um Zentimeter das 6:0. Der ECN hingegen blieb an diesem Abend vieles schuldig. Daniel Bogdziul, Topscorer und Toptorschütze der Liga, verzettelte sich immer wieder in Einzelaktionen, wie auch seine Sturmpartner. Der bis dato beste Sturm der Liga schien hilf- und planlos, erinnerte ironischerweise an die Angriffsbemühungen des Adendorfer EC in den letzten Partien. Als dann Connor Schulz für zwei Minuten in der Kühlbox eincheckte, entschied ECN-Coach Bartkevics seinen Keeper für den sechsten Mann auf die Bank zu beordern. Knapp 12 Minuten waren da noch zu spielen. Doch der taktische Kniff verpuffte – Zobel traf zielsicher ins leere Gehäuse. Selbst der größte Pessimist wusste, dass das Match damit erledigt war und es lediglich nur noch 2 Fragen zu beantworten galt. 1. Fällt der Sieg noch höher aus und 2. kann „Ando“ Bierzahn die seinen Shutout halten. Beides kann mit einem „Ja“ beantwortet werden. Ersteres weil Tauno Zobel, von Kenneth Schnabel mustergültig bedient, das 7:0 erzielte. Letzteres stellte sich ein wenig kribbliger da, weil Nordhorn jeden möglichen Schuss nahm, um „Ando“ doch noch den Abend zu verderben. Doch Adendorfs Keeper konnte unter freundlicher Mithilfe seiner Deckung auch die verbliebenen Minuten seinen Kasten sauber halten und den ersten Shutout der Saison feiern.

Mit diesem Erfolg meldet sich der AEC dann in der Saison 2018/19 endlich an. Um 18:00 geht es dann in Salzgitter in der Liga weiter.

 

Statistik:

Adendorfer EC – EC Nordhorn 7:0 (4:0,1:0,2:0)

Tore:

(04:17) 1:0 Oertel (Henry)

(06:49) 2:0 Hofmann

(14:36) 3:0 Petermann (Hofmann)

(16:24) 4:0 Schnabel (Schulz, Turek)

(23:54) 5:0 Kulabuchov (Schnabel, Zobel) PP1

(48:50) 6:0 Zobel SH1 EN

(49:03) 7:0 Zobel (Schnabel, Kulabuchov)


Für den AEC auf dem Eis: Bierzahn – Alexander, Petersen, Petermann, Kluvetasch, Schulz, Turek – Naujoks, Oertel, Engel, Henry, Salfeld, Litera, Hofmann, Zobel, Schnabel.

Zuschauer: 525

Schiedsrichter: Edler (Rohrmann, Roth)

Strafen: AEC 6 / ECN 6

PP: AEC 1/3 – ECN 0/3