Der Pokal hat seine eigenen Gesetze ... !
Es war ein durchwachsenes Pokalwochenende für den AEC. Statt der erhofften zwei Siege standen am Ende nur drei Punkte auf der Habenseite. Zu wenig um das erhoffte Ziel, den Pokal offen zu halten, zu realisieren. Der HSV steht somit als Pokalsieger fest.
Dabei hatte es am Freitag im verregneten Hamburg so gut angefangen. 3:0 führte der AEC nach 20 Minuten, auch dank eines Gastgeschenks von Ex-AECler Philip Hein beim 3:0, der das Hamburger Tor hütete. In einer Partie, in der beide Trainer gerade zwei Reihen aufbieten konnten, kamen die Gastgeber zunächst nicht ins Match und vergaben die Riesenchance zum Anschluss Sekunden vor der ersten Pause.
Doch das Bild änderte sich mit dem Mittelabschnitt. Der Gastgeber kam nun konzentrierter und zielstrebiger, kam durch Heitmanns Penalty zum Anschluss. Allerdings versäumte es der HSV in der Folge eine Reihe bester Chancen zu verwerten. Der AEC wirkte hingegen beeindruckt, kam selten zur Entlastung. Denny Böttger bot sich eine dieser Chancen doch Hein war auf dem Posten (34.) Der HSV antwortet prompt und der AEC musste sich wieder bei einem gut aufgelegten Andreas Bierzahn bedanken, dass nicht vor der zweiten Pause der zweite Hamburger Treffer fiel.
Nach der Pause drückt der HSV weiter. So tanzt der Puck kurz darauf auf der Latte des Adendorfer Gehäuses, aber ohne einen Abnehmer zu finden. In der 48. Minute passiert es dann aber doch: Ex-AECler Benjamin Garbe kann einen Abpraller verwerten. Das Team von Waldemar Bartuli lässt sich aber nicht den Schneid abkaufen und wirft sich in jeden Schuss. Kurz darauf zieht der HSV eine Strafe und Denny Böttger nutzt an diesem Abend auch die zweite Überzahl zum 4:2 aus. Die Hanseaten antworteten mit wütenden Angriffen und hatten damit Erfolg: Richter im Nachschuss und Stichternath mit einem Schlenzer in den Winkel stellten die Partie auf 4:4. Das Ergebnis, welches auch nach 60 Minuten bestand haben sollte. In der anschließenden Overtime brachte dann Marc Stüven die Gastgeber 2 Minuten in Unterzahl und der AEC nutze auch das 3 Powerplay des Abends durch Tom Kluvetasch zum Siegtreffer.
Mit den erkämpften 2 Punkten hatte man das Minimalziel erreicht und den HSV unter Zugzwang gesetzt. Hätte der AEC alle seine folgenden Pokalpartien innerhalb von 60 Minuten gewonnen und der HSV in Nordhorn verloren, wäre der Pokalsieg vielleicht in die Heide gegangen.
Aber dafür hätte man den CE Timmendorfer Strand knappe 24 Stunden später daheim in Adendorf schlagen müssen. Hätte, hat man aber nicht. Der Landesligist, der wie er noch einmal nachdrücklich auf dem Eis zeigte, in seiner Liga nichts verloren hat. Wie auch wohl in der kommenden Spielzeit, in der Verbandsliga. Der CET trat mit zwei Reihen an, welche in der letzten Saison noch in der Oberliga für den EHCT 06 aufliefen. Ein Umstand der bei den Spielern des AEC scheinbar noch nicht angekommen war. Zudem verpennte man das erste Drittel nach gutem Beginn fast völlig. Als dann ein eigentlich ungefährlicher Schuss von Borgwardt zur Führung im AEC-Tor landete, passte das zum Spiel.
Es muss wohl eine lautstarke Drittelansprache gegeben haben, denn der AEC zeigte nach der Pause mehr Enthusiasmus kam durch Kenneth Schnabel zum Ausgleich und wenig später gar zur Führung durch Connor Schulz. Doch der CET blieb gefährlich, vor allem weil ihn der AEC ließ. So musste in der 32. Minute Finn Günther eine Glanzparade hinlegen um den Ausgleich zu verhindern. Doch gute Chancen blieben Mangelware und so ging es mit der Adendorfer Führung in den letzten Spielabschnitt.
Es hätte dann die Szene des Spiels werden können. Der Timmendorfer Anhang besang ein weiteres Mal den „Verräter“ Kenneth Schnabel und dieser antwortete prompt auf dem Eis. Ein klarer Bullygewinn von Kapitän Vadim Kulabuchov nutzte Schnabel zum 3:1 – mit anschließendem Gruß in den Gästefanblock. Doch obwohl Timmendorf nun wackelte und der AEC Chance um Chance hatte, fiel nicht das 4:1, welches wohl die Entscheidung bedeutet hätte. Stattdessen stabilisierte sich der Gast wieder und schaffte gegen die leichtsinnig agierenden Adendorfer das 3:3. Kopfschütteln auf den Rängen – der sicher geglaubte Sieg schien futsch. Doch nur Momente nach dem Ausgleich legte sich Dennis Overbeck mit dem Schiedsrichter an und kassierte eine Matchstrafe. Bei noch über dreieinhalb Minuten auf der Uhr ein tolles Gastgeschenk, denn der AEC spielte nun den Rest der Partie in Überzahl. Doch nun schob der eine dem anderen die Verantwortung zu – kurz, es wurde viel gepasst aber wenig geschossen und so lief die Zeit ganz langsam auf 00:00.
Mit der regulären Spielzeit war der Pokalsieg verschenkt, die Blamage gegen einen „Landesligisten“ eh schon groß und die Stimmung im Keller (außer im Gästeblock). In der Verlängerung gelang nicht viel. Einzige große AEC-Chance war als der Puck nah der Timmendorfer Torlinie entlang rollte und der CET noch einmal den Pfosten traf. Das Penaltyschießen musste entscheiden. Timmendorf netzte gegen einen eingewechselten, kalten Bierzahn zweimal, der AEC vergab durch Schnabel und Hofmann zweimal.
Sieg für den CET – am Ende nur einer für die Statistik. Der HSV sichert sich hingegen den Pokalsieg noch vor seinem letzten Spiel im Januar gegen den EC Nordhorn. Herzlichen Glückwunsch nach Stellingen!
Statistik:
Hamburger SV – Adendorfer EC 4:5 OT (0:3,1:0,3:1,0:1)
Tore:
(01:40) 0:1 Schnabel PP1
(16:49) 0:2 Zobel (Turek, Schnabel)
(17:47) 0:3 Böttger (Oertel, Henry)
(25:39) 1:3 Heitmann (PS)
(47:09) 2:3 Garbe (Steck, Stüven)
(52:28) 2:4 Böttger (Turek, Petersen) PP1
(54:15) 3:4 Richter (Rapprich, Schier)
(57:55) 4:4 Stichternath
(63:05) 4:5 Kluvetasch (Schnabel) PP1
Für den AEC auf dem Eis: Bierzahn (Günther) – Petersen, Kluvetasch, Schulz, Turek – Oertel, Henry, Kulabuchov, Salfeld, Zobel, Schnabel.
Zuschauer: 60
Schiedsrichter: Jentzen (Fischer, Krüger)
Strafen: HSV 8 + 10 Minuten Disziplinarstrafe Blank (64.) / AEC 4
PP: HSV 0/1 – AEC 3/3
Statistik:
Adendorfer EC – CE Timmendorfer Strand 3:4 PS (0:1,2:0,1:2,0:0,0:1)
Tore:
(07:08) 0:1 B. Borgwardt
(22:29) 1:1 Schnabel SH1
(27:06) 2:1 Schulz (Böttger, Oertel)
(42:18) 3:1 Schnabel (Kulabuchov)
(50:01) 3:2 Paepke (Horst, M. Meyer)
(55:33) 3:3 Delfs PP1
(65:00) 3:4 Horst GWS
Für den AEC auf dem Eis: Günther (Penaltyschiessen Bierzahn) – Petersen, Petermann, Kluvetasch, Schulz, Turek – Naujoks, Oertel, Henry, Kulabuchov, Salfeld, Hofmann, Zobel, Schnabel.
Zuschauer: 683
Schiedsrichter: Meier (Ehlers, Laudan)
Strafen: AEC 12 / CET 10 + 5 + Matchstrafe für Overbeck (57.)
PP: AEC 0/4 – CET 1/4