Der AEC ist wieder da!
Aus sportlicher Sicht mag der erste Eindruck durchwachsen sein, doch eigentlich war dieser Freitagabend ein großer Sieg für das Adendorfer Eishockey und seine Fans: Denn endlich wurde im Walter-Maack-Eisstadion wieder Eishockey gespielt. Der AEC ist wieder da!
Nach 18 Monaten, zum größten Teil, unfreiwilliger Pause hat sich der AEC mit einem Testspiel-Doppel zurückgemeldet. Die Premiere, am Freitag gegen die Piranhas, war nicht nur ein sportlicher Test für das Team von Andris Bartkevics. Es war auch der Testlauf für ein Eishockeyspiel unter besonderen Gegebenheiten. Erfreulicherweise darf man konstatieren: die Zuschauer haben das Hygienekonzept umgesetzt. So gerne weiter!
Sportlich wurde dem AEC auf dem Eis schnell die Grenzen aufgezeigt. Die Rostock Piranhas, letztjährige 9. der Oberliga Nord, zeigten deutlich auf, wie groß mittlerweile die Leistungsschere zwischen der 3. und 4. Liga ist. Mit schnellem, direkten Spielzügen brachten die Gäste die Defensive des AEC regelmäßig ins Schwimmen. Das 0:5 nach den ersten 20 Minuten war ein Ausdruck dieser Überlegenheit. Hoffnung für die Heidschnucken gab es zu Beginn des zweiten Durchgangs. Allan Pruss konnte über den linken Flügel durchbrechen und zum Tor ziehen. Sein Abschluss wurde zwar von Gäste-Keeper Leon Meder abgewehrt, aber die Scheibe sprang an die blaue Linie. Dort nahm sich Cole Sonstebo ein Herz und drosch die Scheibe zum Anschluss in die Maschen. Es war die beste Phase des AEC in diesem Spiel. Und man wurde gegen zuvor drückend überlegene Gäste ein wenig mutiger – zu mutig. Ein verlorener Aufbaupass und nur Sekunden später zappelte der Puck wieder im Netz von AEC-Goalie Andreas „Ando“ Bierzahn, der auch im weiteren Verlauf einige Großchancen der Raubfische entschärfte. Am Ende konnte aber auch er die weiteren Treffer nicht verhindern die das Ergebnis auf 1:13 hochschraubten. Immerhin durfte der AEC den positiven Schlusspunkt im Torreigen des Abends setzen. In der 53. Spielminute erwischte man Rostock einmal auf dem falschen Fuß und Kapitän Vadim Kulabuchov konnte mustergültig Allan Pruss bedienen. Adendorfs Neuzugang fackelte nicht lange und traf trocken zum Schlusspunkt einer einseitigen Partie. Sicher hatte der AEC-Anhang sich das eine oder andere Tor seiner Mannschaft mehr erhofft, aber auch starke Rostocker gesehen, die viele technische und spielerische Highlights setzten.
Die aktuelle Situation hatte es möglich gemacht: Der altnordische Gott des Scharbernacks, Loki, ist von Adendorf nach Rostock weitergezogen, denn jetzt ist dort die Eishalle defekt. Zwar wird man bis Ende des Monats eine mobile Eisfläche an der Ostsee installieren, aber bis dahin sind die Hanseaten auf fremde Eishallen angewiesen. So waren die Rostocker wohl hocherfreut ihr für Sonntag angesetztes Heimspiel gegen den AEC nach Adendorf verlegen zu können, um die erforderliche Spielpraxis für die Oberliga zu sammeln.
Im Vergleich zum Vortag änderte sich wenig. Lediglich Matthias Rieck stand für Andreas Bierzahn im Kasten der Heidschnucken und gab sein Heimdebüt in Adendorf. Doch auch „Matze“ Rieck geriet früh unter Beschuss der Gäste, musste nach knapp 3 Minuten bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen. Doch AEC-Coach Andris Bertkevics hatten seinem Team wohl eingeschärft früher den Abschluss zu suchen – viel Zeit würden ihnen die Oberligaverteidiger schließlich nicht lassen. So knallte Michael Pruss die Scheibe in der 6. Minute an die Latte und im ersten Powerplay kam man tatsächlich zu einigen guten Gelegenheiten und hielt die Rostocker fast die die ganze Überzahl in der Defensive. Eine der wenigen Phasen in der die Gäste tatsächlich nur reagierten und nicht agierten. Doch wenn du deine spärlichen Chancen nicht nutzt … Doppelschlag Rostock 12. Minute und es stand 0:4. Colin Sturm bot sich dann im zweiten Überzahlspiel noch die Chance zum Anschluss, aber auch hier blieb der Gästekeeper Sieger. Rostock spielte die Partie souverän und konsequent herunter und zog auf 0:11 davon. Dem AEC hingegen schien ein Torerfolg nicht gegönnt zu sein. Doch nur wenige Sekunden vor der Schlusssirene klappte es doch noch. Denny Böttger konnte einen Schuss von der blauen Linie erfolgreich abfälschen und den umjubelten Schlusspunkt setzen.
Freitag:
Adendorfer EC EC - Rostocker EC 2:13 (0:5,1:4,1:4)
Für den AEC auf dem Eis: Andreas Bierzahn (Matthias Rieck) - Hendrik Alexander, Max Petersen, Connor Schulz, Cole Sonstebo, Rene Wegner - Denny Böttger, Allan Pruss, Michael Pruss, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Colin Sturm.
Tore für Adendorf:
1:5 (22:40) Cole Sonstebo (Allan Pruss)
2:13 (52:20) Allan Pruss (Vadim Kulabuchov, Hendrik Alexander)
Samstag:
Adendorfer EC EC - Rostocker EC 1:11 (0:4,0:3,1:4)
Für den AEC auf dem Eis: Matthias Rieck (Andreas Bierzahn) - Hendrik Alexander, Max Petersen, Connor Schulz, Cole Sonstebo, Rene Wegner - Denny Böttger, Allan Pruss, Michael Pruss, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Colin Sturm.
Tor für Adendorf:
1:11 (59:51) Böttger (Allan Pruss, Max Petersen)