Dieses Spiel macht Lust auf mehr!

Der Adendorfer EC hat eine eindrucksvolle Saisoneröffnung gefeiert. Vor 637 begeisterten Zuschauern besiegte das Team von Trainer Andris Bartkevics am Freitagabend die Wunstorf Lions mit 14:2 (2:1,6:1,6:0) und wusste den einen oder anderen spielerischen Glanzpunkt zu setzen. Besonders in den Fokus spielte sich die Sturmreihe um den sechsfachen Torschützen Kamil Hajsman.

 

 

In seinem ersten Spiel nach rund 11 Monaten, präsentierte sich der AEC seinen Fans nun erstmals sein runderneuertes Team. 10 Spieler hatten die Heidschnucken vor Saisonbeginn verlassen, 11 Neue galt es hingegen zu integrieren und eine funktionierende Mannschaft daraus zu formen. Offensichtlich ist Coach Andris Bartkevics dieses Kunststück bereits zu einem großen Teil gelungen.

Zu Gast im ebenfalls runderneuerten Walter-Maack-Eisstadion war mit den Wunstorf Lions, ein ambitionierter Verbandsligist, der, wenn man dem einen oder anderen Gerücht glauben schenken mag, auch in Richtung Regionalliga schielt. Das dies möglicherweise nicht gänzlich ohne Grund geschieht, ließen auch die Ergebnisse der letzten Wochen vermuten. So gelang den Lions zum Verbandsligaauftakt überraschend ein 4:1-Auswärtssieg bei den hoch gehandelten Hamburg Sailors. Zudem schlug man sich sehr respektabel bei der 1:6-Niederlage gegen den AEC-Ligakonkurenten Salzgitter Icefighters. Der AEC hingegen sollte den Gästen aus der Wedemark eindrucksvoll ihre Grenzen aufzeigen…

Der AEC begann mit Andreas Bierzahn im Tor, welcher einen eher ruhigen Abend verleben sollte. Auf der anderen Seite sah dies hingegen etwas anders aus. Bereits nach 30 Sekunden musste Lions-Keeper Danny Sellmann erstmals eingreifen, doch noch waren die Angriffe der Gastgeber in den Anfangsminuten noch zu unpräzise. So verpufften die ersten Abschlüsse von Tim Strasser und Max Petersen zunächst. Doch der Druck der Hausherren wuchs mit jedem Angriff. Insbesondere die tschechisch-slowakische Sturmreihe um Kamil Hajsman, Boris Drozd und David Tomecko ließ Puck und Gegner laufen wie sie wollte. Wenig überraschend war es daher auch, dass Kamil Hajsman das erste Tor der Saison gelang, natürlich auf Vorlage seiner beiden Sturmpartner (7.).

Wenig später weihte dann AEC-Dauerbrenner Denny Böttger die nigelnagelneue Adendorfer Strafbank ein. Somit Wunstorf im Powerplay, aber die Chancen hatte der AEC. Kapitän Vadim Kulabuchov hatte bei seinem Break das 2:0 auf der Kelle, scheiterte aber an Sellmann.

So vergingen die Minuten und die Heidschnucken wurden immer sicherer in ihren Aktionen. In der 13. Minute parkte dann Boris Drozd hinter Sellmanns Kasten ein und bediente präzise Kamil Hajsman im Slot, der die Hartgummischeibe zum hochverdienten 2:0 in den Winkel drosch.

Der Anschlusstreffer für die Gäste fiel dann doch ein wenig überraschend. Ein Scheibenverlust im Spielaufbau und eine unglückliche Abwehraktion später fand ein 2auf2-Gegenstoß der Lions ihr erfolgreiches Ende im Tor des AEC (15.).

Doch die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt. Domantas Cypas setzte vielmehr zu einem seiner beeindruckenden Solos an und konnte erst von Sellmanns Blocker gestoppt werden. Kamil Hajsman scheiterte nur Sekunden später an Sellmanns Fanghand. Da Max Petersen in der Folge zwei Minuten in die Kühlbox musste, nutzen dies die Gäste um sich bei zahlenmäßiger Überlegenheit ein wenig zu sammeln und einige Fernschüsse abzugeben. So trudelte der erste Durchgang aus, ohne dass der AEC seine spielerische Überlegenheit noch auf der Anzeigetafel nachdrücklich zum Ausdruck geben konnte.

Der AEC begann das zweite Drittel wieder druckvoll, aber auch zielstrebiger. Statt den einen Pass zu viel, den man noch im ersten Abschnitt zu oft gespielt hatte, suchte man jetzt vermehrt den Abschluss. Die slowakisch-tschechische Kombo Drozd/Hajsmann wirbelte Wunstorf nun so richtig durch. So traf Kamil Hajsmann zunächst per Rückhandschlenzer und nur 35 Sekunden später aus Kurzdistanz per Doppelschlag zum 4:1 (24.). Beide Treffer natürlich assistiert von Boris Drozd. Selbst in Unterzahl ließ der AEC nun nicht locker. Domantas Cypas eroberte sich zweimal den Puck und schickte Kamil Hajsman auf die Reise: 5:1 (27.). 80 Sekunden später fiel das 6:1 und der Torschütze hier nicht Kamil Hajsman. Wladislav Baumgardt hatte Benjamin Kosianski auf die Reise geschickt und der 21jährige, gebürtige Leipziger, schoss den Puck an den Innenpfosten. Nur wenig später hatte Tim Strasser Pech: sein Versuch scheiterte am Gestänge.

Zur Hälfte der Partie wechselten beide Trainer, wie für Testspiele üblich, ihre Torleute. Für Wunstorf übernahm nun Rudi Lucke die undankbare Aufgabe die drohende Klatsche klein zu halten. Beim AEC kam Matthias Rieck zu seinen ersten Einsatzminuten. Und wurde sogleich kalt erwischt. 25 Sekunden nach seiner Einwechslung narrte Frederik Schultz Adendorfs Keeper und gestaltete das Ergebnis aus Sicht der Gäste wieder etwas freundlicher.

Doch der Anschlusstreffer blieb lediglich ein Strohfeuer. Adendorf blieb das tonangebende Team und schaltete einen halben Gang zurück. Kamil Hajsman hätte so in der 37. Minute eigentlich sein sechstes Tor erzielen müssen, legte aber uneigennützig auf Boris Drozd, welcher dann an Lucke scheiterte. Doch nur wenig später klingelte es dann doch: AEC-Kapitän Vadim Kulabuchov fand AEC-Legende Denny Böttger im Slot, der sich nicht lange bitten ließ (39.). 21 Sekunden vor der Pausensirene durfte dann auch David Tomecko erstmals jubeln. Vorlage: Kamil Hajsman.

Nach diesen intensiven zweiten Zwanzig Minuten ging es in den Schlussabschnitt, in denen der AEC da weitermachte wo er aufgehört hatte. In der 44. Spielminute fälschte Kamil Hajsmann einen Schuss erfolgreich zu seinem 6. (!!!) Tor ab. Knapp zwei Zeigerumdrehungen später spielte Vadim Kulabuchov Benjamin Kosianski wunderbar frei, der es per Rückhandschlenzer zweistellig machte. Praktisch im nächsten Angriff schnappte sich Domantas Cypas mal wieder die Scheibe und tankte sich unnachahmlich durch halb Wunstorf. Zwar konnte Lucke den ersten Versuch aufhalten, doch Tim Strasser konnte im Nachschuss einnetzen. Nächster Angriff AEC: Hajsman auf Tomecko, der per Direktabnahme seine zweite Bude des Abends erzielt. Drei Tore in 71 Sekunden. Wunstorf wirkte in dieser Phase grob überfordert.

Der AEC verpasste in den folgenden Minuten zunächst weitere Treffer und ließ sogar das erste Powerplay des Abends ungenutzt. So brauchte es einen Schlagschussknaller von David Tomecko, den Puck an Lucke vorbei in die Maschen drosch. Hattrick für Tomecko. 38 Sekunden später folgte auch der Hattrick für Benjamin Kosianski, der eine schöne Kombination zum Endstand verwertete. Endstand weil der AEC auch das zweite Überzahlspiel ungenutzt ließ und sich durch zwei unnötige Strafen in doppelte Unterzahl brachte. Endstand weil Boris Drozd seinen 7 (!!!) Vorlagen bei einem Konter nicht das erste Tor hinzufügen konnte. Schiri Umlauf wollte dann wohl noch den zahlreich erschienen Zuschauern ein wenig Unterhaltung bieten: er gab in der Schlussminute noch einen Penalty für die Gäste, den Arne Schneekönig aber nicht verwerten konnte. Schluss mit Applaus!

Was nach diesem ersten Test bleibt, ist das gute Gefühl. Das gute Gefühl endlich wieder Eishockey in Adendorf erleben zu können. Danke daher besonders an die zahlreich erschienen Zuschauer und Fans die diesen Abend zu einem echten Fest werden ließen!

Was nach diesem ersten Test allerdings auch bleibt, ist die Frage wie dieser Kantersieg sportlich einzuordnen ist. Daher werden die kommenden Spiele gegen den Ligakonkurrenten aus Timmendorf mit großem Interesse zu verfolgen sein. Bereits am Sonntag (19:00) werden die Heidschnucken die Beach Devils an der Ostsee zum Dorfderby fordern, bevor es am kommenden Freitag zum Rückspiel in Adendorf kommt.

(c.s.)

 

 

Weitere Testspiele von Teams aus der Regionalliga Nord wie folgt:

Weserstars Bremen – Hamburger SV 5:1

Harzer Falken – EV Duisburg 6:8

 

Die Saison wird heute Abend bei der Partie ECW Sande gegen die TAG Salzgitter Icefighters eröffnet. Beide Teams sind bereits Mitte September zweimal aufeinandergetroffen. Hier siegte im ersten Match Gastgeber Sande mit 4:1, ehe man am Tag darauf, ebenfalls in Sande, mit 5:7 das Nachsehen hatte.

 

Die Statistik zum Spiel:

Adendorfer EC EC – Wunstorf Lions 14:2 (2:1,6:1,6:0)

Für den AEC auf dem Eis: Andreas Bierzahn, Matthias Rieck ab 31:37 – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Nicolai Hauslo, Domantas Cypas – Tim Strasser, Benjamin Kosianski, Denny Böttger, Kamil Hajsman, David Tomecko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Matthias Hofmann, Boris Drozd.

Tore:

1:0 06:27 Hajsman (Tomecko, Drozd)

2:0 12:26 Hajsman (Drozd)

2:1 14:45 Mennecke

3:1 23:19 Hajsman (Drozd)

4:1 23:54 Hajsman (Drozd, Tomecko)

5:1 26:19 Hajsman (Cypas, Salfeld) SH 4-5

6:1 27:39 Kosianski (Baumgardt, Hauslo)

6:2 32:02 Schultz (Doroshko)

7:2 38:01 Böttger (Kulabuchov, Hauslo)

8:2 39:39 Tomecko (Hajsman, Petersen)

9:2 43:36 Hajsman (Hauslo, Drozd)

10:2 45:25 Kosianski (Kulabuchov, Cernych)

11:2 46:13 Strasser (Cypas, Salfeld)

12:2 46:36 Tomecko (Drozd, Hajsman)

13:2 53:00 Tomecko (Drozd)

14:2 53:38 Kosianski (Böttger, Kulabuchov)

 

Zuschauer: 637

Schiedsrichter: Umlauf (Blanck, Hang)

Strafen: AEC 10 – REC 4

PP: AEC 0/2 – REC 0/5