Erfolgreicher Start in die Saison - 8:1 gegen Salzgitter!
Was für ein Auftritt! In seinem ersten Pflichtspiel, nach über 2 Jahren Wartezeit, wiesen die Heidschnucken die Salzgitter Icefighters mit deutlich 8:1 (2:1,2:0,4:0) in die Schranken. Dabei zeigte besonders ein Spieler, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Doch bevor im heißesten Kühlhaus des Nordens gespielt wurde, wurde zunächst Hendrik Alexander standesgemäß verabschiedet. „Henny“ hängt 14 Spielzeiten (und 293 Pflichtspielen) für den AEC die Schlittschuhe an den Nagel. Auf diesem Weg nochmal: Alles Gute für die Zukunft, Henny!
Das erste Puck fiel ebenso standesgemäß durch die Adendorfer Eiskönigin Jaqueline Dittmers, welche die Saison mit einem symbolischen Bullyanwurf feierlich einleitete.
Nun zur Partie: Für die Gäste aus der Stahlstadt bedeutete das Gastspiel in der Heide bereits das 5. Saisonspiel, wobei diese aus den bisherigen Begegnungen lediglich 4 Punkte ergattern konnten. So verlor man am vergangen Wochenende sein Heimspiel gegen die Beach Devils und zudem Topscorer Martin Zahora mit einer Spieldauerstrafe. Damit fehlte der vermutlich beste Offensivspieler der Icefighters gesperrt. Ebenfalls nicht vor Ort war der oberligaerfahrene Stammkeeper Dennis Korff, den der eine oder andere noch aus seiner Zeit beim AEC kennen dürfte. Somit gingen die Gäste bereits mit einer kleinen Hypothek in die Partie.
Eine Partie die schnell Fahrt aufnahm: bereits nach knapp 30 Sekunden wirbelte sich die AEC-Top-Reihe durch die Gäste-Hintermannschaft und Ruslan Cernych kam zum ersten, noch ungenauen Abschluss. Doch nicht nur die Top-Reihe machte auf sich aufmerksam. So scheiterte die nominell dritte Formation bei ihrem ersten Shift zweimal am Gestänge, des von Rene Schoch gehüteten Kastens.
Domantas Cypas und Kapitän Vadim Kulabuchov hatten in den folgenden Minuten weitere Chancen, doch das Tor fiel etwas überraschend auf der anderen Seite. Jakub Müller konnte in der 8. Minute AEC-Goalie Andreas Bierzahn zur Gäste-Führung überwinden.
Der AEC blieb unbeeindruckt. Tufan Salfeld traf nur eine Minute später die Latte und Kamil Hajsman prüfte Schoch mit einem Schlenzer aus dem Slot. In der 12. Minute gab es dann kurz Aufregung, als dem AEC das vermeintliche 1:1 gelungen war. Allerdings zeigten Fotorecherchen, dass die Entscheidung von Referee Edler richtig war, nicht auf Tor zu entscheiden, da der Puck die Torlinie nicht überschritten hatte. Doch das anschließende Bully gewann der AEC und der direkt Abschluss von Benjamin Kosianski schlug im Winkel zum Ausgleich ein.
Die Hausherren zogen nun die Zügel deutlich an und kamen in den folgenden Minuten zu mehreren guten Möglichkeiten durch Hajsman und Tomecko. Das Tor zur Führung sollte dann aber der älteste auf dem Eis, Denny Böttger, erzielen. In der 19. Minute tanke sich Adendorfs Nummer 9 auf dem linken Flügel durch und vollendete ins lange Eck. Diese Führung hätte um ein Haar nur wenig Augenblicke bestand gehabt, aber Thomas Herklotz konnte einen kapitalen Fehler im Aufbau nicht nutzen, so dass mit einer knappen, aber verdienten, Führung für die Gastgeber in die erste Pause ging.
Beide Teams brauchten im zweiten Durchgang einige Minuten Anlauf. Dann übernahm zunächst der AEC die Spielgestaltung und konnte in der 26. Minute durch den freigespielten David Tomecko auf 3:1 erhöhen. Hajsman und Kulabuchov vergaben nur Augenblicke später das 4:1.
Die Zweitoreführung die dem AEC Selbstvertrauen geben sollte. Zuviel Selbstvertrauen. In den folgenden Minuten schlich sich immer öfter der Schlendrian bei den Gastgebern ein: Ungenaue Pässe und inkonsequente Defensivaktionen häuften sich. Zwar blieb man auch in der Folge das bessere Team, hielt die Icefighters sogar in Unterzahl stark vom eigenen Kasten fern, um dann wieder unerklärliche No-Look-Pässe im Spielaufbau zu spielen die auf der Kelle des Gegner landeten.
Salzgitter wusste mit den Unkonzentriertheiten nichts anzufangen, produzierte gar einen unnötigen Penalty gegen sich. Ein Feldspieler hatte im eigenen Torraum den Puck mit der Hand gespielt. Kamil Hajsman konnte dieses Geschenk der Gäste allerdings nicht verwerten und scheiterte an Schoch.
Das Drittel näherte sich Zusehens dem Ende und der AEC strapazierte weiter die Nerven seiner Fans bis ein weiterer unnötiger Puckverlust in einem Gerangel vor Andreas Bierzahn endete. Salzgitters Petr Binias kassierte hier 2 Minuten mehr als sein Gegenüber und der AEC spielte Powerplay. Doch in dieser Überzahl brauchte es dann eine schöne Einzelleistung von Kamil Hajsman, der Schoch narrte, und das beruhigende 4:1 besorgte (38.). Doch nur Sekunden vor Drittelende hätten die Stahlstädter fast wieder den alten Abstand herstellen können, scheiterten aber an Bierzahn.
Im Schlussdrittel besann sich der AEC dann wieder auf gradliniges Eishockey und hatte damit Erfolg. In der 41. Minute scheiterte Kosianski zunächst noch an Schoch, doch nur eine Zeigerumdrehung später netzte Denny Böttger zur Vorentscheidung ein.
Spielerisch war Salzgitter nun der Stecker gezogen, kämpferisch blieben die Südniedersachsen am Puck. Petr Binias etwas zu sehr. Sein Bandencheck an Tufan Salfeld beendete für Adendorfs Stürmer den Abend schmerzhaft. Die fällige Überzahl blieb ungenutzt, aber bei 4gg4 zauberte die tschechisch-slowakische Sturmreihe ein spielerisches Highlight aufs Eis, welches mit dem 6:1 durch Boris Drozd gekrönt wurde (51.). Für die Gäste wurde es nun bitter: Nur zwei Minuten später staubte Vadim Kulabuchov ab und in der Schlussminute setzt Domantas Cypas mit dem 8:1 den Schlusspunkt. Der Rest war Jubel.
Nach der Partie wurden dann neben den Spielern das Abends auch die überraschten Fotografen Michael Behns und Lothar Luckmann geehrt. Beide sind seit vielen Jahren dafür verantwortlich, dass der AEC für Print und Web richtig abgelichtet wird. Danke dafür!
Für den AEC geht es nach dem erfolgreichen Start am Sonntag auf dem Wurmberg weiter. Um 19.00 Uhr trifft man in Braunlage dann auf einen der Meisterschaftsfavoriten, die Harzer Falken. Für die Falken geht es zum Heimauftakt in der Liga, nach der überraschend klaren Niederlage in Sande, schon um ein wenig Wiedergutmachung. Daher dürfte die Aufgabe für den AEC, Punkte in die Heide zurückzubringen, schwierig werden.
Am Freitagabend kam es zu einer weiteren Begegnung in der noch jungen Regionalligasaison. Überraschend deutlich konnten sich die Beach Devils daheim mit 7:4 gegen die Weserstars Bremen durchsetzen.
Am heutigen Samstag steigt dann mit den Harsefeld Tigers auch das letzte Team in die Liga ein und könnten bei einem Punktgewinn gegen den HSV die sieglosen Bremer ans Ende der Tabelle schicken. Tabellenführer Sande möchte hingegen den Platz an der Sonne mit einem Sieg gegen die Beach Devils ausbauen.
Adendorfer EC – TAG Salzgitter Icefighters 8:1 (2:1,2:0,4:0)
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Andreas Bierzahn, (Matthias Rieck) – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Nicolai Hauslo, Domantas Cypas – Tim Strasser, Benjamin Kosianski, Denny Böttger, Kamil Hajsman, David Tomecko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Robin Ringe, Boris Drozd.
Tore:
0:1 (07:21) Müller
1:1 (11:51) Kosianski (Böttger)
2:1 (18:49) Böttger (Kulabuchov, Kosianski)
3:1 (25:32) Tomecko (Hajsman, Kosianski)
4:1 (37:54) Hajsman (Cernych) PP1
5:1 (42:12) Böttger (Kosianski, Kulabuchov)
6:1 (50:23) Drozd (Tomecko, Hajsman)
7:1 (52:08) Kulabuchov (Böttger, Petersen)
8:1 (59:05) Cypas (Tomecko)
Spieler des Abends: Denny Böttger – Jakub Müller
Zuschauer: 651
Schiedsrichter: Edler (Blanck, Nielsen)
Strafen: AEC 14 – SIF 13
PP: AEC 1/4 – SIF 0/5