Der AEC zeigt den Tigers die Grenzen auf

Zurück auf der Erfolgsspur: Mit 9:2 schlug der Adendorfer EC am Freitagabend die Harsefeld Tigers und hält damit Anschluss im Kampf um Platz vier. Vor 653 Zuschauern ließ man dem Tabellenletzten eigentlich nie eine echte Chance und sorgte für ein paar spielerische Highlights.

 

 

Das Lazarett bei den Gastgebern hatte sich unter der Woche gelichtet. So konnte AEC-Übungsleiter Andris Bartkevics gegen die Gäste aus der Nordheide endlich wieder mit drei Angriffsreihen planen. Im Tor begann zunächst Matthias Rieck, wobei Philip Grittner als Backup erstmals auf der Bank Platz nahm. Da die Gäste wohl nur über einen dunklen Trikotsatz verfügen gaben die gelben AEC-Auswärtstrikots ihre Heimprämiere.

Die Partie war erst 18 Sekunden alt, als der AEC das erste Ausrufezeichen setzte. David Tomecko netzte, nach schöner Vorarbeit von Kamil Hajsman humorlos, zum 1:0 ein. Das war viel zu schnell für die Tigers gegangen und sollte nicht die letzte Situation sein, in der die Gäste nur staunende Zuschauer waren. 79 Sekunden später schlenzte Domantas Cypas einfach mal die Scheibe Richtung Harsefelder Tor und die springende Scheibe überlistete Gästekeeper Adam Beukeboom mit einem „Bad Bounce“ zum 2:0.

Doch dieser Doppelschlag weckte nun endlich die Gäste auf, während der AEC in der Defensive in den folgenden Minute ein wenig zu sorglos agierte. So fiel der Anschlusstreffer durch Niklas Bente zwar etwas überraschend, aber nicht unverdient (8.). Doch die schmerzlich vermisste dritte AEC-Reihe zeigte an diesem Abend ihre Qualitäten und traf durch Tufan Salfeld zum 3:1.

Offensichtlich war den Gästen entgangen, dass der AEC in dieser Saison ein recht gefälliges Überzahlspiel aufzieht. Ex-AECler Yannick Henry legte sich daher unnötig mit Robin Ringe an und brachte sein Team in Unterzahl. Es sollte das einzige Powerplay des AEC an diesem Abend sein und es dauerte nur knapp eine Minute an. Dann zimmerte Kamil Hajsman den Puck, am reaktionslosen Beukeboom vorbei, in die Maschen.

Domantas Cypas buchte im Anschluss für zwei Minuten in der Kühlbox ein, was seine Kollegen auf dem Eis erfolgreich abarbeiteten. Adendorfs Verteidigerhühne war dann nur wenige Sekunden wieder auf dem Eis, als er frei vor Beukeboom auftauchte und den Tigers-Schlussmann zum 5:1 tunnelte. Mit diesem Viertorevorsprung ging es dann auch in die erste Pause.

In den zweiten Durchgang kamen die Tigers zunächst besser rein. Einen bösen Fehler im Aufbau nutzten die Gäste zur schnellen Ergebniskorrektur (22.). Dem AEC antwortete mit wütenden, aber noch zu unpräzisen, Angriffen. Die Gäste hingegen setzten immer wieder gefährliche Nadelstiche, während er AEC vergaß seine Chancen zu nutzen. So ließ Kamil Hajsman bei einem Konter das 6:2 liegen. So blieb die Partie zunächst weiter spannend.

Nachdem der AEC dann die zweite Unterzahl des Abends erfolgreich überstanden hatte, entschied man das Spiel dann innerhalb von 2 Minuten. Aus dem eigenen Drittel startete Domantas Cypas zu einem herrlichen Solo und traf zum 6:2, wobei Beukeboom nicht gut aussah. Nur 27 Sekunden später wirbelte die 1. Sturmformation des AEC die Tigers ein weiteres Mal durcheinander und David Tomecko legte nach. Nur eine knappe Minute später wurde aus einem Befreiungsschlag des AEC ein Konter, den Tufan Salfeld, mit einem präzisen Abschluss, zum 8:2 verwertete. Die Vorentscheidung. Das Team von Andris Bartkevics verfiel nun wieder in ein wenig zu viel Spiellaune gegen konsternierte Gäste und verpasste die Führung bis zur Pause weiter auszubauen.

Im letzten Drittel schaltete der AEC dann ein wenig zurück. Den Gästen boten sich daher ein paar Möglichkeiten das Ergebnis ein wenig freundlicher zu gestalten, aber die Kaltschnäuzigkeit fehlte der schwächsten Offensive der Liga auch hier. Auf der anderen Seite zeigte an diesem Abend die zweite Sturmreihe des AEC Ladehemmungen. Böttger, Kulabuchov und Kosianski hatten mehrfach Pech und blieben trotz guter Leistung punktlos. So war dann David Tomecko vorbehalten auch das letzte Tor der Partie zu erzielen, nachdem zuvor zwei schnelle Pässe die Harsefelder Abwehr zerlegt hatten.

Im Anschluss durfte dann Philip Grittner sein Debüt für die Heidschnucken geben. Der 23jährige Goalie blieb in den letzten Minuten ohne Gegentor und konnte sogar noch ein paar Paraden zeigen. Seine Vorderleute mühten sich hingegen nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit um den ersten zweistelligen Sieg der Serie unter Dach und Fach zu bringen. So trudelte das Match in den Schlussminuten aus und der AEC fuhr wichtige drei Punkte im Kampf um Platz vier ein.

Für den AEC ist nach den drei vorherigen Doppelspielwochenenden für diese Woche bereits Feierabend. In der kommenden Woche tritt man dann auch nur auswärts an. Am Freitag geht es dann in den „Palast der Winde“ in Hamburg-Stellingen, wo der HSV wartet.

Die Hamburger mussten gestern beim Parallelspiel den Weserstars Bremen mit 3:6 geschlagen geben und verloren Platz 3 an die Gäste. Die Harzer Falken festigten hingegen mit einem 5:2 gegen die Salzgitter Icefighters den 2. Rang.   

 


Adendorfer EC – TuS Harsefeld Tigers 9:2(5:1,3:1,1:0)

Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Matthias Rieck, ab 51:52 Philip Grittner – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Nicolai Hauslo, Domantas Cypas – Benjamin Kosianski, Denny Böttger, Kamil Hajsman, David Tomecko, Vadim Kulabuchov, Matthias Hofmann, Robin Ringe, Boris Drozd.

Tore:
1:0 (00:18) Tomecko (Hajsman, Cenrych)
2:0 (01:37) Cypas (Baumgardt)
2:1 (07:39) Bente (Henry)
3:1 (09:31) Salfeld (Ringe, Hofmann)
4:1 (14:39) Hajsman (Drozd, Tomecko) PP 5-4
5:1 (17:18) Cypas (Drozd, Tomecko)
5:2 (21:41) Kelly (Litzenberger, Bente)
6:2 (32:05) Cypas (Ringe)
7:2 (32:32) Tomecko (Drozd, Hajsman)
8:2 (33:47) Salfeld (Hajsman)
9:2 (51:52) Tomecko (Cypas, Hajsman)

Zuschauer: 653
Schiedsrichter: Edler (Blanck, Lehmann)
Strafen: AEC 14 – TUS 8
PP: AEC 1/1 – TUS 0/4