Die Falken zeigen ihre Krallen - AEC unterliegt mit 3:11

Man hatte sich viel vorgenommen und wollte den hochfavorisierten Spitzenreiter aus Braunlage möglichst lange ärgern. Doch die bärenstarken Gäste zeigten bei ihrem Auftritt einmal mehr warum sie erste Anwärter auf den Regionalligatitel sind. Mit 3:11 musste sich der AEC, auch in der Höhe, verdient geschlagen geben.

 

 

 

Dabei hatten die Zeichen zumindest personell auf Gleichstand gestanden. Nach langer Verletzungszeit gab Vereinsikone Denny Böttger überraschend sein Comeback und auch Tufan Salfeld rückte wieder ins Aufgebot. Zwar fehlte beim AEC Boris Drozd angeschlagen und David Tomecko gesperrt, trotzdem konnte man, wie der Gäste, 14 Feldspieler aufs Eis schicken. Allerdings sollte dieser Umstand den Hausherren im weiteren Spielverlauf keinen Vorteil bringen.

Wir versuchen es kurz zu machen: Die Harzer Falken erwischten einen Sahnetag, die Gastgeber eher nicht! In der ersten Viertelstunde spielten die Falken den AEC an die Wand, überrollten die Heidschnucken mit einem Tempo und einer Passsicherheit, die man 2020 bei den Testspielauftritten der Oberligisten aus Rostock und Hamburg gesehen hatte. So mancher Zuschauer bekam nun die Antwort auf die Frage wie es den Harzern gelungen war die Weserstars Bremen mit 21:3 zu demontieren. Der AEC kam erst in Minute 10 zu seinem ersten gefährlichen Entlastungsangriff und kassierte praktisch im Gegenzug das 0:3. Ja, 0:3, denn Wiecki (4.) und Arnold (8.) hatten den Angriffswirbel des eigenen Teams bereits zur frühen Führung genutzt.

Einen der wenigen Lichtblicke im ersten Durchgang gelang dann überraschend Kamil Hajsman, der einen abgeblockten Kulabuchov-Schuss aufnehmen konnte und dann Tyler Dupuis im ECH-Kasten vernaschte. Die daraus resultierende Hoffnung auf ein engeres Spiel, seitens des AEC-Anhangs, hielt 34 Sekunden, ehe Liga-Topscorer Eric Krienke den alten Abstand wiederherstellte. Noch vor der Pause legte dieser noch das 1:5 nach. Der Fahrplan für den AEC im weiteren Spiel war damit klar: Schadensbegrenzung.

Das Bild änderte sich auch in Abschnitt zwei nicht. Die Falken legten weiter ein Tempo vor mit welchem der AEC fast nie Schritt halten konnte und weiter nach. Regan Nagy erzielte einen Hattrick, wobei zwei seiner Treffer sogar in Unterzahl fielen.

Zur Hälfte der Partie machte AEC-Keeper Andreas Bierzahn für seinen Backup Philip Grittner Platz, der allerdings nur wenig später zum ersten Mal hinter sich greifen musste. Insgesamt profitierte der AEC nun ein wenig davon, dass Intensität und Tempo des Spieles ein wenig abnahmen. So kam man zumindest gelegentlich gefährlich vor das gegnerische Tor, allerdings ohne zum Erfolg zu kommen. Zudem schien Grittner, trotz des schnellen Gegentreffers, sehr fokussiert zu sein und hielt seinen Kasten bis zur Pausensirene sauber.

Die Falken nahmen sich dann im letzten Drittel die ein oder andere Auszeit. Das höllische Tempo der erste Minute zeigte auch beim Spitzenreiter seine Wirkung. Allerdings hatte dies wenig Einfluss auf das Geschehen auf dem Eis. Dort blieben die Gäste weiter tonangebend und deckten Grittner weiter mit Schüssen ein. Der junge AEC-Schlussmann zeigte im letzten Durchgang eine richtig starke Leistung und verhinderte lange ein zweistelliges Ergebnis auf der Anzeigetafel. Letztlich war aber auch er bei den Toren von Wiecki (1:9) und Nagy (3:10) chancenlos. Zwischendurch hatten sich die Falken eine der angesprochenen Auszeiten gegönnt und der AEC hatte mit einem Doppelschlag in der 47. Minute, durch Ringe und Hajsman, auf 3:9 verkürzt. Den Schlusspunkt setzten aber die Harzer mit dem 3:11, kurz vor Ende einer lange entschiedenen Partie.

Während der ECH damit weiter unangefochten an der Tabellenspitze bleibt, hat sich in der Tabelle für den AEC erst einmal wenig verändert. Denn auch der Gegner am nächsten Freitag, die Weserstars, hat sein Spiele gegen die Jadehaie mit 1:5 verloren und verharrt damit auf Platz 4. Dahinter scharren aber nun die Beach Devils und Icefighters mit den Hufen. Die Timmendorfer besiegten den HSV mit 5:2 und können im Rückspiel am Sonntag mit einem Sieg punktgleich zum AEC aufschließen. Die Salzgitter Icefighters könnten dies auch, haben aber die Falken zu Gast, was die Aufgabe schwer machen dürfte.

 

Adendorfer EC – EC Harzer Falken 3:11 (1:5,0:3,2:3)

Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Andreas Bierzahn, (Philip Grittner) – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Marc Petermann, Ruslan Cernych, Nicolai Hauslo, Domantas Cypas – Benjamin Kosianski, Denny Böttger, Kamil Hajsman, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Matthias Hofmann, Robin Ringe.

 

Tore:

0:1 (03:46) Wiecki (Pipp, Arnold)

0:2 (07:11) Arnold (Schirmacher, Wiecki)

0:3 (11:03) Kolupaylo (Krienke, Nagy)

1:3 (16:06) Hajsman (Kulabuchov, Petermann)

1:4 (16:40) Krienke (Lymer, Ehmann)

1:5 (19:12) Krienke (Kolupaylo, Lymer)

1:6 (21:49) Nagy (Krienke, Dupuis) SH4-5

1:7 (30:22) Nagy (Lymer, Kolupaylo) PP5-4

1:8 (33:38) Nagy (Pipp) SH4-5

1:9 (45:01) Wiecki (Arnold, Schirmacher)

2:9 (46:05) Ringe (Kosianski, Baumgardt)

3:9 (46:42) Hajsman (Cernych, Kulabuchov)

3:10 (49:10) Nagy (Schnell, Krienke)

3:11 (59:41) Boos (Schnell)

 

Zuschauer: 500

Schiedsrichter: Edler (Hinz, Rohrmann)

Strafen: AEC 10 – HFA 6

PP: AEC 0/2 – HFA 1/4