Auftaktniederlage für den AEC in den Playoffs - 4:6 beim Vorrundenmeister
Der Adendorfer EC hat das erste Spiel der Halbfinalserie um den Regionalmeistertitel verloren. Nach hartem Kampf musste man sich bei den Harzer Falken, im Wurmbergstadion zu Braunlage, mit 4:6 geschlagen geben. Trotz der Niederlage gehen die „Heidschnucken“ positiv gestimmt in die zweite Partie am Sonntag, denn die die Falken scheinen nicht so unverwundbar wie einige vielleicht dachten.
Schon vor dem ersten Bully war klar, dass es für alle Akteure viel Eiszeit geben würde. Der AEC war aus der Heimat mit seinem dreckigen Dutzend (in frisch gewaschenen Auswärtstrikots) in den Harz gekommen. Elf Feldspieler plus Goalie Philip Grittner, der bei seinem Startdebüt, die große Aufgabe übernahm, den verletzten Stammkeeper Andreas Bierzahn, zu vertreten. Doch auch die Hausherren hatten lediglich zwölf Feldspieler auf dem Berichtsbogen. Personell war man somit fast gleichauf.
Allerdings zeigten die Falken bereits mit dem ersten Angriff ihre Qualität. Routinier Jakub Wiecki ließ den Puck nach einer schönen Kombination bereits nach 32 Sekunden im Netz zappeln. Die frühe Führung verdienten sich die Harzer danach nachdrücklich. Der AEC fand in den ersten zwanzig Minuten fast nicht statt und sah sich immensen Druck der Gastgeber ausgesetzt. Offensichtlich hoffte man das Match, mit einem Sturmlauf im ersten Drittel, bereits zu entscheiden. Diese Taktik ging zum Leidwesen des AEC für die zunächst Falken auf. Dennis Arnold (8.) und Topscorer Eric Krienke (13.) erhöhten sehenswert und verdient auf 3:0, was auch der erste Pausenstand sein sollte.
Wer in Durchgang zwei ein weiteres Offensivfeuerwerk der Harzer erwartete, wurde allerdings enttäuscht. Vielmehr meldete sich der AEC im Spiel an, nachdem der erste Abschnitt an den Gästen vorbeigelaufen war. Während die Falken nun ihrem hohen Anfangstempo im ersten Drittel Tribut zollen mussten, bekam der AEC jetzt den Raum für regelmäßige Offensivaktionen. Daraus resultierend konnte Kamil Hajsman in Minute 28. zum Anschluss treffen und die Heidschnucken auf die Anzeigetafel bringen. Hoffnung keimte bei den mitgereisten AEC-Anhängern auf. Diese bekam dann kurz vor Ende des Durchgangs weiteres Futter. Der ECH kassierte in der, von beiden Teams sehr fair geführten Partie, seine einzige Strafzeit und AEC-Kapitän Vadim Kulabuchov netzte, in Überzahl, zum 2:3, aus Sicht der Gäste, ein. Dies war auch der Stand nach 40 Minuten.
Nach dem enttäuschenden zweiten Drittel kamen die Falken mit reichlich Dampf aus der Kabine. Mit viel Druck wollte man nun schnell eine Vorentscheidung herbeiführen. Aber der Abwehrriegel und Goalie Grittner hielten zunächst dicht. So überstand man auch das erste Unterzahlspiel der Partie schadlos. Die zweite brachte die Harzer hingegen auf die Siegerstraße. Wieder war es Jakub Wiecki, der, bei zahlenmäßiger Überlegenheit, das 4:2 erzielen konnte.
Was für einige wie die mögliche Vorentscheidung aussah, sollte sich lediglich als der Startschuss zu aufregenden Schlussminuten erweisen. Denn Benjamin Kosianski stellte für den AEC, knapp 6 Minuten vor Ende, den alten Abstand wieder her. Der Favorit wankte nicht wie erhofft, sondern zeigte sich richtig abgezockt. Schirmacher und Nagy trafen binnen 22 Sekunden für die Heimmannschaft zum 6:3. Bitter für die Heidschnucken, aber kein Grund aufzugeben. Vielmehr zog man nun die letzte Option und nahm den Keeper für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Mit Erfolg! Boris Drozd traf zum 6:4, bei noch über zwei Minuten Restspielzeit. Doch die verbleibenden Sekunden tickten gnadenlos von der Uhr, ohne dass es dem AEC gelang ein weiteres Tor zu bejubeln. So musste man sich im ersten Spiel der Serie leider geschlagen geben.
Am Sonntag geht es dann daheim um Alles: Golfplatz oder Verlängerung – Saisonende oder Spiel drei? Der AEC hofft auf jeden Fall auch auf mehr Zuschauer als auf dem Wurmberg, um den passenden Rahmen für beide Teams zu bieten. Denn lediglich 488 Zuschauer sahen den ersten Vergleich der Playoffs in Braunlage. Ein bitteres Ergebnis für den Saisonhöhepunkt und ein Schlag ins Gesicht für Mannschaften und Verantwortliche, insbesondere vor dem Gesichtspunkt der finanziellen Ausfälle durch Beschränkungen und Spielausfälle.
EC Harzer Falken - Adendorfer EC 6:4 (3:0,0:2,3:2)
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Philip Grittner – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Domantas Cypas – Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, David Tomecko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Nicolai Hauslo, Boris Drozd.
Tore:
1:0 (00:32) Wiecki (Arnold, Schirmacher)
2:0 (07:12) Arnold (Schirmacher, Lymer)
3:0 (12:49) Krienke (Nagy)
3:1 (28:42) Hajsman (Tomecko, Drozd)
3:2 (37:46) Kulabuchov (Tomecko, Hajsman) PP 5-4
4:2 (48:25) Wiecki (Schirmacher, Pipp) PP 5-4
4:3 (53:25) Kosianski (Drozd, Cypas)
5:3 (55:44) Schirmacher (Schnell, Wiecki)
6:3 (56:06) Nagy (Krienke)
6:4 (57:48) Drozd (Petersen) 6-5
Schüsse: HFA 55 – AEC 30
Zuschauer: 488
Schiedsrichter: Umlauf, Lehmann (Noster, Kelm)
Strafen: HFA 2 – AEC 4
PP: HFA 1/2 – AEC 1/1