Kantersieg zum Ligastart - Die Heidschnucken grüßen von der Tabellenspitze

Das war ein erfolgreicher Ausflug nach Mellendorf! Die Heidschnucken haben den Löwen das Fürchten gelehrt und dem Aufsteiger eindrucksvoll die Grenzen aufgezeigt. Mit 16:1 gewann das Team von Coach Troy Stephens sein Ligaauftaktspiel und grüßt, wenn vermutlich auch nur kurz, von der Tabellenspitze.

 

Die Rollen waren bereits vor dem ersten Bully eindeutig verteilt. Auf der einen Seite, der letztjährige Verbandsligameister, der mit seiner jungen Truppe bereits gegen den HSV (4:9) und die Bremer (3:16) reichlich Lehrgeld zahlen musste. Auf der anderen Seite, der AEC, der mit dem zwei Siegen, gegen den amtierenden Meister aus Braunlage am letzten Wochenende, reichlich Selbstvertrauen tanken konnte. Alles andere als ein klarer Sieg der Gäste wäre daher eine Überraschung gewesen.

AEC-Coach Troy Stephens vertraute in Mellendorf auf Keeper Andreas Bierzahn, der sich mit einer starken Partie im Harz empfohlen hatte. In der Verteidigung rückte Rasid Saitov in die dritte Reihe für den angeschlagenen Marc Petermann, der geschont wurde.

Auf dem Eis, bei leichtem Nebel, übernahmen die Heidschnucken schnell die Kontrolle. Kosianski scheiterte am Pfosten, Heitmann an Lions-Keeper Lucke. Für die tief stehenden Hausherren ergab sich die erste Schusschance in Minute 4, wurde aber sichere Beute von „Ando“ Bierzahn.

Zwar hatten der AEC in der Folge weiter die Spielkontrolle, aber die Lions machten es den Gästen nicht leicht, dies in Torchancen umzumünzen. Mit viel Einsatz und Leidenschaft versuchten die Wunstorfer die „Null“ so lange wie möglich auf der Anzeigetafel zu halten. So kam der AEC in den Anfangsminuten auch nur zu wenigen guten Möglichkeiten.

Es brauchte daher bis zur 8. Spielminute, ehe der AEC den Bann brach und in Führung gehen konnte. Boris Drozd konnte einen hochspringenden Puck am schnellsten kontrollieren und klinkte zum 1:0 für sein Team ein. Wunstorf war nun unkonzentriert. Kamil Hajsman setzte vom Bully weg zum Solo an und traf nur 12 Sekunden später zum 2:0.

Die Lions schienen von diesem Doppelschlag aber wenig beeindruckt und verzogen aus guter Position aber. Auf der anderen Seite schien der AEC nun ein wenig kombinationssicherer und legte weiter nach. Domantas Cypas fälschte einen Schlagschuss unhaltbar ab und stellte auf 3:0. Auf der anderen Seite konnte Rasid Saitov seinen Gegenspieler, in letzter Sekunde, am Abschluss hindern und so den ersten Einschlag im Tor der Gäste.

Mit dem ersten Powerplay der Partie für die Adendorfer folgte auch das nächste Tor. Dmytro Demianiuk konnte den 19jährigen Schlussmann der Lions aus spitzem Winkel überwinden. Bei angezeigter Strafe für Lions spielten die Gäste dann zwei Minuten später mit dem 6. Mann die „Sache“ ruhig und souverän aus. Benjamin Kosianski konnte einen Rebound zum fünften Tor in die Maschen drücken. Pausentee.

Der AEC sah sich zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst in der Defensive. Trotz doppelten Unterzahl und Dank Keeper Bierzahn hielt man sich aber schadlos. Der Adendorfer Schlussmann verhinderte hier mit einer starken Parade den Anschlusstreffer. Doch das Aufbegehren der Lions sollte sich nur als ein kurzes Strohfeuer erweisen.

Die Heidschnucken zogen nun merklich das Tempo an, womit die tapferen Hausherren an ihre Grenzen kamen. Demianiuk (24.) und Cypas (25.) erhöhten zunächst auf 7:0, ehe Kosianski und wieder Cypas mit einem Doppelschlag in Minute 30 das Ergebnis weiter in die Höhe schraubten. Das zweite Tor von Domantas Cypas fiel zudem in Unterzahl.

Doch der zehnte Treffer wollte in den kommenden Minuten nicht fallen. Vielmehr betrieb der AEC wieder einmal Chancenwucher und so blieb es zunächst einstellig auf der Anzeigetafel.

In der 38. Spielminute war dann der Druck zu groß geworden. Mehrere Schüsse prasselten kurz nacheinander auf das Tore von Lions-Schlussmann Lucke, ehe zwei schnelle Pässe David Tomecko im Slot fanden und dieser sehenswert einschoss. Wunstorf war nun unkonzentriert, was Kosianski und Hajsman ausnutzten und binnen einer Minute weiter am Ergebnis schraubten.

Doch nur wenig später Tohuwabohu vor Bierzahn. Der AEC hatte die Scheibe nicht konsequent klären können und die Lions bot sich die Chance zum Ehrentreffer. Doch mit vereinten Kräften überstand man die Situation und die „Null“ stand weiter beim Gastgeber.

Sekunden vor der zweiten Pause kam dann der Puck zum viel zu frei stehenden Wladislaw Baumgardt und der Adendorfer Verteidiger ließ sich nicht lange bitten und setzte den Puck in den Winkel.

Im Schlussabschnitt schaltete der AEC dann einen Gang zurück, kam aber weiter zu guten Möglichkeiten. Allerdings fehlte es auch am Schussglück um Lucke zu überwinden. So fiel das 14. Gegentor für die Lions erst in der 48. Spielminute als Kapitän Vadim Kulabuchov viel zu frei zum Schuss kam und die Scheibe präzise im Winkel unterbrachte.

Wenig später jubelten aber dann doch noch die Löwen. Ein schlampig gespielter Pass, sowie eine präzise Vorlage und die Hausherren waren endlich auf dem Scoreboard.

Doch der AEC beantwortete den Gegentreffer fast postwendend. Hajsman verwertete einen Rebound 35 Sekunden später und stellte den alten Abstand wieder her.

Bis zur Schlusssirene betrieb man nun wiederholt Chancenwucher und vergab ein noch höheres Ergebnis. Lediglich in der Schlussminute durfte sich einer dann noch belohnen: Pascal Heitmann traf nach etlichen vergeblich Versuchen doch noch ins Schwarze und feierte seinen ersten Pflichtspieltreffer für den AEC. Danach war dann Schluss und der AEC-Anhang feierte sein Team, welches, Dank der besseren Tordifferenz, die Tabellenführung übernimmt.

Da aber die Lions morgen in Salzgitter antreten und die Beach Devils die Falken empfangen wird der AEC die Spitzenposition wohl nur kurz innehaben. Salzgitter wird dann auch der nächste Gegner der Heidschnucken sein. Die Icefighters gastieren am kommenden Freitag im Walter-Maack-Eisstadion, bevor es für den AEC am Sonntag an die Ostsee, etwas nördlich von Lübeck, geht. Bei diesen Vergleichen dürfte es dann wohl etwas enger zugehen, als an diesem Abend in Mellendorf.

 

Wunstorf Lions - Adendorfer EC 1:16 (0:5,0:8,1:3)

Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 07:39 0:1   EQ AEC DROZD CERNYCH CYPAS
1 07:51 0:2 GWG EQ AEC HAJSMAN KOSIANSKI HEITMANN
1 09:15 0:3   EQ AEC CYPAS DROZD TOMECKO
1 15:33 0:4   PP1 AEC DEMIANIUK CYPAS TOMECKO
1 17:12 0:5   EQ AEC KOSIANSKI TOMECKO PETERSEN
2 23:47 0:6   EQ AEC DEMIANIUK CYPAS CERNYCH
2 24:37 0:7   EQ AEC CYPAS CERNYCH TOMECKO
2 29:09 0:8   EQ AEC KOSIANSKI HEITMANN HAJSMAN
2 29:48 0:9   SH1 AEC CYPAS TOMECKO DROZD
2 37:56 0:10   EQ AEC TOMECKO CERNYCH CYPAS
2 38:06 0:11   EQ AEC KOSIANSKI HENRY HEITMANN
2 38:33 0:12   EQ AEC HAJSMAN HENRY HEITMANN
2 39:51 0:13   EQ AEC BAUMGARDT    
3 47:33 0:14   EQ AEC KULABUKHOV DROZD SALFELD
3 51:20 1:14   EQ WUN NESKE SCHULTZ  
3 51:55 1:15   EQ AEC HAJSMAN KOSIANSKI HEITMANN
3 59:03 1:16   EQ AEC HEITMANN HAJSMAN KOSIANSKI
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Andreas Bierzahn, (Adam Beukeboom) – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Yannick Henry, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, David Tomecko, Simon Nilsson, Vadim Kulabuchov, Viktor Ladewig, Nicolai Hauslo, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
Zuschauer: 95
Schiedsrichter: Meier (Merten, Just)
Strafen: WUN 6 - AEC 8
PP: WUN 0/4 - AEC 1/2