Erster Heimsieg gegen den Rivalen von der Weser
Befreiungsschlag geglückt! Vor fast 800 Zuschauern fährt der AEC den ersten Heimsieg gegen die Weserstars ein und damit wichtige drei Zähler. Mit 8:5 schlägt man den Rivalen aus Bremen, zeigt sich aber weiterhin in der Defensive ein wenig zu offen.
Nachdem man am letzten Wochenende 0 Punkte einfahren konnte, war das Thema Wiedergutmachung, insbesondere für den wenig schmeichelhaften Auftritt in Timmendorf, auf die Tagesordnung gesprungen. Drei Punkte gegen den alten Rivalen aus Bremen waren damit Pflicht geworden, um nicht den Anschluss zur Tabellenspitze zu verlieren.
Dabei fehlte Kamil Hajsman, der sich unter der Woche mit eine ordinären Grippe herumschlug und nicht mehr rechtzeitig fit wurde. Yannick Henry rückte dafür wie in alten Zeiten in den Angriff. Gut wenn man Allrounder im Team hat und einen siebten Verteidiger, der zudem direkt nachrücken kann! Ermöglicht wurde dies auch durch das Pflichtspieldebüt von Verteidiger Marc Petermann, der nach muskulären Problemen wieder im Kader stand. Der Fokus lag aber dann aber doch auf der neuen Nummer 22 des AEC: Viktor Andrushchenko. Der Stürmer würde in der Topreihe der Heidschnucken mit David Tomecko und „Dima“ Demianiuk auflaufen.
Im Gegensatz zum Spiel gegen Salzgitter, am vergangenen Freitag, beschnupperten sich beide Team in den ersten Minuten ein wenig ehe die ersten ernsthaften Angriffsbemühungen Torgefahr brachten. Dem AEC gelang es aber dann doch deutlich besser sein Spiel zu entwickeln und kam durch David Tomecko und Dmytro Demianiuk zu den ersten Torannäherungen. Daher war die anschließende Führung nicht überraschend. Viktor Andrushchenko leitete hier seinen Premierentreffer mit einem klugen Querpass selber ein, wobei ihn David Tomecko anschließend mustergültig bediente (4.). Nur eine halbe Minute später landete ein abgefälschter Puck auf dem Schläger von Pascal Heitmann, der freie Bahn zum gegnerischen Kasten hatte. Eine Situation, wie sie in den letzten Wochen, schon des öfteren zu sehen war, nur das Pascal meist im gegnerischen Goalie seinen Meister fand. Nicht heute. Die Adendorfer Nummer 94 ließ Gästekeeper Thorben Dieck keine Chance und versenkte zum 2:0.
Mit diesem Frühstart im Rücken wurde der AEC aber wieder ein wenig zu nachlässig. Bremens Jonah Henderson durfte viel zu leicht Richtung AEC-Tor marschieren, verzog aber den Abschluss. Ein schlechter Aufbaupass des AEC später und Anton Gluchich bedankte sich mit dem 1:2 aus Sicht seines Teams.
Den Gegentreffer nahmen die Heidschnucken zum Anlass wieder einen Gang höher zu schalten. Insbesondere die 1. Angriffsreihe der Gastgeber wirbelte nun, allerdings ohne Fortune im Abschluss. Andrushchenko und Henry scheiterten nacheinander am Bremer Schlussmann.
Das Tor fiel dann auf der anderen Seite. Der AEC drängte in dieser Phase die Gäste ins eigene Drittel und spielte auf den dritten Treffer. Doch ein geblockter Schuss trudelte gefährlich und unbewacht zurück ins Adendorfer Drittel. Adendorfs Keeper Andreas Bierzahn realisierte die prekäre Situation und eilte aus seinem Kasten um die Scheibe zu entschärfen. Doch der Rettungsversuch ging schief und Bremens Wieczorek hatte viel Eis und nur ein leeres Tor vor sich um auf 2:2 zu stellen. Ein Spielstand der den Gästen schmeichelte. Viel Ertrag für wenig Leistung.
Doch ehe man sich über die verpassten Chancen und die unnötigen Gegentore ärgern konnte schlug der AEC zurück. Auch dank der Gäste die sich binnen Sekunden in doppelte Unterzahl brachten. Im anschließenden Powerplay kombinierten die Gastgeber die Bremer erfolgreich auseinander und belohnten sich durch Demianiuks 3:2. Doch Bremen blieb gefährlich, aber auch anfällig: Bei 4 gegen 5 starteten die Gäste einen Konter und liefen anschließend dem AEC ins Messer. Die zweite Strafzeit war da nur ein paar Sekunden abgelaufen, als wieder Adendorfs Nummer 7 traf.
Die Heidschnucken setzten nun nach, erspielten sich weiter Möglichkeiten und erzwangen die nächste Strafzeit für die Gäste. Hier war es dann Yannick Henry, der 2 Sekunden vor Drittelende, den Bremern den fünften Puck ins Netz legte.
Das eine Dreitoreführung gegen Bremen keine Ruhekissen ist, werden die AEC-Anhänger ungern aus der vergangenen Spielzeit erinnern. Auch heute sollte der zweite Durchgang nicht der des AEC sein.
Dabei blieb man zunächst spielbestimmend. „Dima“ schnupperte in Minute 22. sogar am Hattrick, verzog aber knapp. Doch das anschließende Überzahlspiel konnte nicht wirklich überzeugen und leitete die beste Phase der Gäste ein. Denn kaum standen die Weserstars wieder mit fünf Mann auf dem Eis konnten sie einen 2-auf-1 Konter mustergültig abschließen. Der AEC wirkte in diesen Minuten defensiv zu unsortiert und ließ die Bremer wieder ins Spiel kommen. So passte es ins Bild, dass man in Unterzahl den Puck eigentlich schon gesichert hatte, aber ohne Not wieder hergab, war im 5:4 resultierte (31.).
Bremen war damit wieder dran und schien nun Oberwasser zu bekommen. Doch dann leistete sich auch die Deckung der Gäste einen folgenschweren Bock. Dem letzten Mann der Weserstars rutschte die Scheibe von der Kelle und Pascal Heitmann war wieder auf und davon. Adendorfs Stürmer nagelte die Scheibe, per Rückhandschlenzer, unter die Latte zum 6:4 (32.).
Bremen spielte dem AEC dann wieder in Hände. Zwei Strafen resultierten wieder in einer doppelten Überzahlsituation. Doch diese Mal machte man aus diesem Vorteil nichts Zählbares und wurde fast postwendend bestraft: Wieder komplett auf dem Eis, konterte Bremen zum 6:5.
Die Heidschnucken zogen nun endlich die richtigen Schlüsse und agierten ein wenig defensiver, um die Tempogegenstöße schon im Ansatz zu verhindern. Offensiv kam der AEC in den verbleibenden Minuten des zweiten Abschnitts noch zu Chancen, scheiterte aber an Dieck oder an der eigenen Zielgenauigkeit.
Somit ging es in die letzten zwanzig Minuten mit nur einem Tor Unterschied. Der AEC versuchte hier schon zu Beginn wieder Druck auf das Gästetor auszuüben. David Tomecko scheiterte aber aus spitzem Winkel. Doch Puckverluste im Offensivdrittel ermöglichten auch den Gästen wieder Nadelstiche zu setzen. Domantas Cypas musste in höchster Not gegen den Bremer Spielertrainer McPherson retten.
Während Bremen so die Chance zum Ausglich liegenließ, zeigte Pascal Heitmann wie es geht. Mit Tempo kam die Nummer 94 ins Bremer Drittel, zog zur Mitte und setzte die Scheibe punktgenau an den Innenpfosten zum 7:5. Der AEC setzte nun wieder nach – kassierte aber nun selber eine Strafe. Die Bremen hatte dann in diesem Powerplay nur eine echte Chance, aber die war richtig gut. Allerdings war Andreas Bierzahn auch noch da und auf seinem Posten und löste die Aufgabe mit einem starken Stockeinsatz auf.
Nach Ablauf der Strafzeit für den AEC, dauerte es dann nicht lange bis Bremen wieder die Kühlbox füllte. Doch statt eines weiteren Tores für die Heidschnucken brachte dies erst einmal bange Blicke auf die Zuschauertribüne. Ein abgefälschter Puck hatte dort einen Zuschauer getroffen, der im Anschluss von den Sanitätern versorgt wurde. Glücklicherweise scheint hier nichts Schlimmeres passiert zu sein, konnte der Patient mit dem Sanitäter doch selbstständig die Halle verlassen, um im bereitstehenden RTW weiterbehandelt zu werden. Auf diesem Wege wünschen wir eine gute Besserung!
Da das Schiedsrichtergespann richtigerweise die Partie unterbrach, bis von Patient und der ärztlichen Betreuung ein „Daumen hoch“ zu sehen war, kam es zu einer ungeplanten „Pause“, die einen Bruch im Spiel brachte.
Der AEC kontrollierte die Partie aus eine tiefer stehenden Deckung und ließ die Zeit von der Uhr rinnen. Zeit die den Gästen weglief. Bei den Bremern wurde nun auch der Kräfteverschleiß merklich sichtbar. Eigentlich hätten diese nun konstant Druck machen müssen, um den AEC noch einmal in Verlegenheit zu bringen, aber dafür fehlten nun die Körner. So konnte die Hausherren defensiv die gestellten Aufgaben erfolgreich abarbeiten, während die Abteilung Attacke es allerdings versäumte die Entscheidung zu erzwingen. Lediglich, als Gästekeeper Dieck für den sechsten Feldspieler das Eis verließ, wurde es noch einmal wild vor Bierzahn. Ein präziser Abschluss sollte hier allerdings nicht mehr herausspringen, so dass ein Puckgewinn von Demianiuk das Spiel entschied. Mit dem Puck am Schläger, ohne Gegenspieler und auf dem Weg zum leeren Tor, entschied sich Adendorfs Torjäger aber für eine starke Geste. Er passte die Scheibe zum mitgelaufenen Andrushchenko und überließ es dem Neuzugang den Puck ins Tor zu schieben. Wiedergutmachung geglückt, drei Punkte eingetütet.
4 in the books, 24 to go.
Zeitgleich kam es in der Regionalliga Nord noch zu zwei weiteren Begegnungen. Der HSV konnte hier zum einen, mit ein wenig Mühe, Schlusslicht Wunstorf mit 7:3 besiegen. Die Lions scheinen trotz der Niederlage, auch Dank personeller Verstärkungen, mittlerweile besser mit der Liga klarzukommen. Die andere Partie wurde in Salzgitter gespielt. Tabellenführer Salzgitter forderte hier den Meister heraus und musste sich mit dem knappst möglichen Ergebnis geschlagen geben. Die Harzer Falken gewannen mit 1:0 und verkürzten den Punkteabstand zu Spitze damit auf einen Zähler.
Für den AEC geht es dann am Sonntag, in Sande beim Vizemeister, weiter. Die Jadehaie starteten die Saison bisher mit drei Siegen, mühten sich dabei aber beim knappen Erfolg beim HSV überraschend lange. Die beiden anderen Erfolge, gegen Aufsteiger Wunstorf, lassen ebenfalls wenig Rückschlüsse auf die momentane Spielstärke des ECW, da hier einige Stammspieler geschont wurden. Daher wird das Auswärtsspiel auch eine kleine Wundertüte für den AEC, der aber alles daran setzen wird mal wieder an der Nordseeküste zu gewinnen. Der letzte Sieg gegen ein Team aus Wilhelmshaven (nahe Sande) datiert schließlich aus dem Jahr 2005. Wird also mal wieder Zeit.
Drittel | Zeit | Tor | Team | Torschütze | 1. Assist | 2. Assist | ||
1 | 03:58 | 1:0 | EQ | AEC | ANDRUSHCHENKO | CERNYCH | TOMECKO | |
1 | 04:26 | 2:0 | EQ | AEC | HEITMANN | KOSIANSKI | PETERSEN | |
1 | 07:39 | 2:1 | EQ | WSB | GLUCHICH | WIECZOREK | GAWLETZ | |
1 | 12:52 | 2:2 | EQ | WSB | WIECZOREK | GLUCHICH | GAWLETZ | |
1 | 14:40 | 3:2 | PP2 | AEC | DEMIANIUK | CYPAS | ANDRUSHCHENKO | |
1 | 16:23 | 4:2 | EQ | AEC | DEMIANIUK | ANDRUSHCHENKO | HEITMANN | |
1 | 19:58 | 5:2 | PP1 | AEC | HENRY | KULABUKHOV | KOSIANSKI | |
2 | 25:46 | 5:3 | EQ | WSB | GAWLETZ | HENDERSON | GLUCHICH | |
2 | 30:26 | 5:4 | PP1 | WSB | GLUCHICH | GAWLETZ | ||
2 | 31:15 | 6:4 | GWG | EQ | AEC | HEITMANN | KOSIANSKI | HENRY |
2 | 34:30 | 6:5 | EQ | WSB | GLUCHICH | MCPHERSON | WELLMANN | |
3 | 44:02 | 7:5 | EQ | AEC | HEITMANN | HENRY | PETERSEN | |
3 | 59:49 | 8:5 | EQ | AEC | ANDRUSHCHENKO | DEMIANIUK | ||
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Andreas Bierzahn, (Adam Beukeboom) – Wladislav Baumgardt, Max Petersen, Marc Petermann, Ruslan Cernych, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Yannick Henry, David Tomecko, Simon Nilsson, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Viktor Ladewig, Tufan Salfeld, Nicolai Hauslo, Boris Drozd, Pascal Heitmann. | ||||||||
Zuschauer: 793 | ||||||||
Schiedsrichter: Frieske, Ratz, (Blanck, Kelm) | ||||||||
Schüsse aufs Tor: AEC 49 / WSB 27 | ||||||||
Strafen: AEC 4 – WSB 14 | ||||||||
PP: AEC 2/7 – WSB 1/2 |