Offensivspektakel in Adendorf - Der AEC besiegt Hamburg im Derby mit 10:3

Die Playoffs können kommen! Mit einer starken Vorstellung, vor über 1400 begeisterten Zuschauern im Adendorfer Walter-Maack-Eisstadion, untermauerte der AEC abermals die gute Form der letzten Wochen und schlug den HSV im kleinen Derby mit 10:3.

 

Nachdem sich Viktor Andrushenko unter der Woche wieder fit meldete, konnte AEC-Coach Troy Stephens wieder auf seine bewährten drei Sturmreihen setzen. Lediglich Simon Nilsson fehlte für den vierten Block, so dass Rasid Saitov wieder in den Sturm rückte.

Da für beide Teams, zum Abschluss der Vorrunde, keine Chance mehr bestand, den aktuellen Tabellenrang zu verlassen, war der anschließende Spielverlauf ein wenig zu erwarten. Kaum taktieren, sondern temporeiches Offensiveishockey von beiden Teams. Die Zuschauer sollten auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen!

Bereits nach 30 Sekunden prüfte so Rückkehrer Andrushchenko Gästekeeper Flügge erstmals, während im Gegenzug Höffgen an AEC-Goalie Adam Beukeboom scheiterte. In der dritten Minute verfehlte Henry knapp, während der HSV im Gegenzug einen Puckgewinn im Slot leichtfertig vergab.

Nach diesen wilden Anfangsminuten stabilisierten sich die Heidschnucken defensiv, ließen immer weniger zu. Offensiv häuften sich zudem die Einschussmöglichkeiten. Demianiuk per Solo (4.) und Hajsman (6.) mit einer Doppelchance sorgten hier für die nächsten Torannäherungen. Doch es sollte dann unser Kapitän sein, der den Torreigen an diesem Abend eröffnete. Eine schöne Kombination mit Demianiuk und Andrushchenko veredelte Vadim Kulabuchov mit einem Schlenzer ins lange Eck (9.).

Aber der AEC wollte mehr. Nur Sekunden nach der Führung hatte Drozd das 2:0 auf dem Schläger, scheiterte aber an Flügge. Der Druck der Gastgeber nahm nun immer mehr zu und resultierte folgerichtig im 2:0. David Tomecko fing einen dankbaren Pass der Hanseaten ab, spielte einen Doppelpass mit Kollege Hajsman und netzte trocken ein (12.).

Wie schnell man trotz großer Überlegenheit dann doch wieder ein Gegentor kassieren kann, zeigte sich wenig später. Ein Schuss von HSV-Verteidiger Mario Behrens wurde von einem AEC-Schläger abgefälscht und erwischte damit Beukeboom auf dem falschen Fuß. Allerdings hielt die Feierlaune bei den Gästen nur kurz, denn nur 24 Sekunden später beantwortete Dmytro Demianiuk den HSV-Treffer mit dem 3:1, als er im Nachschuss erfolgreich war.

Das es dann bis zur ersten Pause bei diesem Zwischenstand blieb, lag dann an Gästekeeper Flügge und der ausbaufähigen Chancenverwertung des AEC. So hätten Heitmann, Andrushchenko, Drozd und Demianiuk bereits weiter am Ergebnis schrauben können, selbst in Unterzahl. Beim HSV lief hingegen wenig zusammen. Einzig Ivan Savchenko konnte mit Einzelaktionen für partielle Gefahr sorgen.

Der HSV begann wieder etwas mutiger im zweiten Durchgang und kam zu einer Doppelchance, die Beukeboom im zweiten Anlauf aber entschärfte. Besser machte es der AEC: Die tschechisch-slowakische Reihe kombinierte die HSV-Defensive auseinander und David Tomecko musste nur noch einschieben (22.).

Zwar kamen die Hamburger kurz darauf zu ihrer nächsten Überzahl, aber das Powerplay der Gäste wirkte ein wenig zu statisch um echte Gefahr auszustrahlen. Stattdessen schlugen die Hausherren zu: Heitmann gewann im gegenerischen Drittel das Bully und bediente Domantas Cypas an der blauen Linie. Der Schuss des Abwehrrecken schlug nur Augenblicke später hinter Flügge ein (25.). Knapp eine Minute später fing David Tomecko wieder einen ungenauen Pass der Gäste ab und fackelte nicht lange. Sein Schuss schlug zum 6:1 ein. Der Hattrick für David damit komplett.

Das Spiel schien entschieden. Der AEC schaltete einen Gang zurück und ließ so die Gäste wieder in die Partie kommen. Diese kamen dann auch durch Savchenko (28.) und Oertel (32.) zu Großchancen, aber scheiterten wiederholt an Beukeboom. Die Heidschnucken zeigten sich dadurch unbeeindruckt und legten durch Pascal Heitmann sogar noch das 7:1 nach (33.).

Die hanseatischen Gäste mühten sich hingegen retlich, nur der Ertrag wollte nicht eingefahren werden. Im Powerplay traf man zunächst nur den Pfosten und versemmelte anschließend zwei 100%ige als Beukeboom schon geschlagen war (39.). So ging auch der zweite Abschnitt zu Ende, der ein Paradebeispiel für effektives Eishockey seitens des AEC war, die aus 8 Torschüssen 4 Tore erzielten.

Im Schlussdrittel begann der AEC dann wieder etwas druckvoller, kam aber nur zu einer Chance durch Heitmann (43.). Die weiter engagierten Gäste kamen dann in der 45. Minute nach einem Solo von Savchenko zum Anschluss, als dieser Lasse Haffke erfolgreich bediente. Der Gegentreffer packte die Heidschnucken bei der Ehre, welche das Tempo wieder merklich anzogen. Der HSV wurde nun wieder im eigenen Drittel festgenagelt und Flügge bekam reichlich zu tun. Lediglich die Chancenauswertung ließ wieder zu wünschen übrig. So brauchte es dann ein Überzahl für den AEC bis der Puck ein weiteres Mal hinter dem HSV-Schlussmann landete. Demianiuk war im Nachschuss erfolgreich (53.).

Zwei Minuten später fand dann Domantas Cypas Luca Häufler im eigenen Slot, der aber dummerweise für den HSV spielt und den Fehlpass trocken zum 8:3 ausnutzte. Doch die Hamburger gaben ihrerseits noch deutlich mehr her. Boris Drozd klaute ebenfalls die Scheibe und bediente Demianiuk, der den Puck kunstvoll über die Linie löffelte. Somit hatte auch „Dima“ seinen Hattrick perfekt gemacht. Nur eine Zeigerumdrehung später schickte Hajsman Tomecko mit einem weiten Traumpass auf die Reise, den dieser, mit einem Schlenzer ins lange Eck, vollendete.

Damit hätte die Partie dann auch ihren verdienten Höhepunkt gehabt, aber es sollte, knapp zwei Minuten vor dem Ende, noch einmal hektisch werden. Cypas fuhr einen harten Check, vom Referee zunächst nicht als Foul bewertet, und musste nach einigen Debatten dann doch mit einer Spieldauer vom Eis. HSV-Stürmer Savchenko reklamierte lautstark, kassierte zwei Minuten und weitere zehn, ehe Referee Frieske ihn verbal einnordete. Die Strafzeiten wurden anschließend verrechnet (eine Regeländerung, die wohl den meisten nicht geläufig ist) und so sollte der HSV die verbleibende Spielzeit Powerplay spielen. Genau 12 Sekunden tat er das. Dann wurde Demianiuk auf dem freien Weg zum Tor gelegt. Doch statt des erwarteten Penaltyschusses gab es nur zwei Minuten in der Kühlbox für den Übeltäter.

Bei 4 gegen 4 versuchte der AEC dann noch einmal sein Glück im Angriff, aber die Luft war dann doch ein wenig raus. So blieb es beim verdienten Sieg der Heidschnucken, die sich vom Publikum anschließend ausgiebig feiern lassen durften.

 

27 in the books, 1 to go.

 

Während es für den AEC an diesem Wochenende nur noch um die Ehre geht, mussten die Harzer Falken bei den Salzgitter Icefighters antreten. Mit einem Sieg konnten die Raubvögel die Tabellenspitze zurückerobern, zugleich die Vorrundenmeisterschaft einfahren und sich als Playoffgegner der Heidschnucken qualifizieren. Mit 4:2 siegten die Falken in Salzgitter und werden damit am kommenden Freitag den AEC zu Spiel 1 auf dem Wurmberg empfangen, wenn der Kampf um die Meisterschaft in die entscheidende Phase geht. Spiel 2 wird am Sonntag, den 12. März um 16 Uhr, in Adendorf steigen.

Doch noch vor dem Saisonhighlight kommt noch einmal die Kür: An diesem Sonntag, 19 Uhr, schließt der AEC mit dem Heimspiel gegen die Wunstorf Lions die Vorrunde ab. Vermutlich wieder mit einer offensiven Aufstellung ...

 

 

Adendorfer EC - Hamburger SV 10:3 (3:1,4:0,3:2)
Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1 08:02 1:0   EQ AEC KULABUKHOV ANDRYUSHCHENKO DEMIANIUK
1 11:43 2:0   EQ AEC TOMECKO HAJSMAN  
1 13:12 2:1   EQ HSV BEHRENS HÄUFLER  
1 13:36 3:1   EQ AEC DEMIANIUK ANDRYUSHCHENKO CERNYCH
2 21:33 4:1 GWG EQ AEC TOMECKO HAJSMAN DROZD
2 24:12 5:1   SH1 AEC CYPAS HEITMANN  
2 25:21 6:1   EQ AEC TOMECKO    
2 32:15 7:1   EQ AEC HEITMANN HENRY KOSIANSKI
3 45:14 7:2   EQ HSV HAFFKE SAVCHENKO HÄUFLER
3 52:02 8:2   PP1 AEC DEMIANIUK CYPAS HEITMANN
3 54:35 8:3   EQ HSV HÄUFLER    
3 56:22 9:3   EQ AEC DEMIANIUK DROZD  
3 57:24 10:3   EQ AEC TOMECKO HAJSMAN DROZD
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Adam Beukeboom (Andreas Bierzahn) – Wladislaw Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Domantas Cypas – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, Yannick Henry, Rasid Saitov, David Tomecko, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Viktor Ladewig, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
1422
Schiedsrichter: Frieske (Balogh, Merten)
Schüsse aufs Tor: 48 – 44
Strafen: AEC 33 – HSV 20
PP: AEC 1/4 – HSV 0/3