Wenn man seine Chancen nicht nutzt schlägt der Meister zurück...

Der Adendorfer EC muss ins endscheidende dritte Spiel auf den Wurmberg. Trotz eines starken Auftritts der Heidschnucken unterlag man, vor ausverkauftem Haus, den Harzer Falken 0:5, wobei das Ergebnis den Spielverlauf nicht ansatzweise widerspiegelt.

 

Bereits am Sonntag morgen war eines klar: Ausverkauftes Haus. Auch die letzten Karten waren im Onlinevorverkauf erworben worden und so würde die Partie vor einer angemessenen Kulisse stattfinden können. 1745 Zuschauer im Adendorfer Walter-Maack-Eisstadion, wobei erste Fans dann auch schon ab 13:15 an der Halle gesichtet wurden.

Nun zum Spiel. Personell ändete sich beim AEC wenig. Simon Nilsson rückte zurück in den Kader. Bei den Falken konnte Coach Jozef Potac hingegen wieder auf Jörn Weikamp und Filip Mrava setzen, die Freitag noch krank gefehlt hatten. Beide Teams somit mit voller Kapelle.

Die Gäste begannen das Spiel mit aggresivem Forechecking, kamen in der 2. Minute zur ersten Torannäherung, auf das von Adam Beukebomm gehütete AEC-Tor. Pascal Heitmann prüfte im Gegenzug auf der Gegenseite Falken-Keeper Dupuis erstmals.

Doch nun nahm die Partie langsam Fahrt auf. David Tomecko verpasste zunächst, Kamil Hajsman verfehlte nur um Zentimeter und Vadim Kulabuchov fand nur die Fanghand von Dupuis (alles 4.).

In der 7. Minute musste dann auch Adam Beukeboom sein Können zeigen, als er zwei Kontermöglichkeiten der Falken entschärfte. Im Gegenzug kam Vikor Andrushchenkos Pass bei Dmytro Demianiuk um Haaresbreite nicht an.

Es folgte eine starke Phase des AEC, in der die Falken zwar eine Kontergelegenheit hatten, aber das Chancenplus immer mehr Richtung Heidschnucken ausschlug. Andrushchenko verpasste knapp (10.), wie auch Hajsman (13.), während Demianiuk erst im letzten Moment abgedrängt wurde (14.).

Ebenfalls in der 14. Minute lief dann Benjamin Kosianski alleine auf Dupuis zu, der mit einer Monsterparade den Rückstand verhinderte. Allerdings verletzte sich der Gäste-Keeper bei seinem Save und musste behandelt werden. Trotz sichtbarer Schmerzen blieb Braunlages Tormann weiter im Kasten. Ein Vorteil für den AEC? Zunächst nicht, denn die Gäste versuchten nun wieder mit aggressiverem Anlaufen die Heidschnucken früh zu stören und ihrem Keeper eine kleine Erholungsphase zu ermöglichen.

Doch der AEC ließ sich auch nicht weiter beirren, kam durch Andrushchenko (17.), Kosianski (18.) und eine Doppelchance von David Tomecko (19.) zu weiteren Abschlüssen, welche Dupuis unter Schmerzen hielt. Kurz vor der Pause kam es dann noch zu ein wenig Konfusion in der AEC-Defense, welche dann aber im zweiten Anlauf aufräumte.

Der zweite Durchgang brachte zunächst den von vielen erwarteten Torwartwechsel. Leon Grothe übernahm für Dupuis, bekam aber nur einen Warnschuss von Boris Drozd auf die Aufgabenliste, ehe überraschend wieder Dupuis übernahm.

Auf dem Eis gehörte die Anfangsphase zunächst den Falken, wobei sich dies zunächst nur in höheren Spielanteilen ausdrückte. Chancen blieben aber auf beiden Seiten erst einmal Mangelware.

In der 24. Minute brachte dann wieder Tomecko mit einer Doppelchance Gefahr, aber Dupuis blieb Sieger. Auf der anderen Seite durfte Beukeboom zwei Fernschüsse einkassieren. Dann brachte ein Konter von Pascal Heitmann die erste Strafe. Knapp im Abseits hörte er wohl den Abseitspfiff der Unparteiischen nicht und schloss ins Tor der Falken ab, was mit 2 Minuten für unsportliches Verhalten sanktioniert wurde.

Doch der AEC konnte mit aggressivem Unterzahlspiel die Möglichkeiten der Falken minimieren, so dass lediglich ein Schuss von Schnell herauskam, der knapp das Ziel verfehlte. Der Rebound war dann wieder sichere Beute von Beukeboom.

Die Referees schienen nun auf den Geschmack gekommen zu sein. Petr Chaloupka kassierte 2 Minuten für die Falken und ließ noch eine unnötige Aktion folgen und brachte dem AEC in den folgenden 4 Minuten Überzahl. Hier hatten die Hausherren wieder drei Chancen zur Führung. Yannick Henry zielte aus kurzer Distanz zu hoch, David Tomecko vorbei, ebenso wie der Abfälscher von Domantas Cypas. Die Streuung bei den Hausherren war weiter zu hoch.

Während mit jeder Minute ohne Tor die Nerven beider Fanlager weiter strapaziert wurden, kassierten die Gäste, kaum wieder komplett, die nächste Strafe. Auch hier kamen die Heidschnucken wieder zum Abschluss, aber Demianiuk und Heitmann fanden nur Dupuis.

Nachdem auch diese Überzahl ablief entwickelte sich auf beiden Seiten ein wildes Spiel. Beide Seiten fuhren Angriff auf Angriff, aber blieben nun immer wieder früh an den Defensivreihen hängen. Pässe kamen nicht mehr so präzise an worunter das Kombinationsspiel beider Teams litt. Alle Akteure hatten viel investiert, was sich nun spürbau auch auf das etwas niedrigere Spieltempo auswirkte.

So mussten Einzelaktionen für Gefahr sorgen. Für den AEC versuchte es Kosianski, verfehlte aber den Kasten leicht (39.), während Falkenstürmer Kafka zu zentral abschloss und nur Beukeboom fand (40.).

Nach torlosen 40 Minuten im Walter-Maack-Eisstadion war der Start ins letzte Drittel zunächst von Nervosität der Teams geprägt. Keiner wollte den ersten Fehler machen. Defensive stand im Vordergrund, so dass kaum ein weiter Aufbaupass den eigenen Mitspieler erreichte. So kam Tomecko lediglich zum Abschluss, verfehlte aber (44.). Auf der Gegenseite fand ein Falken-Weitschuss nur die Fanghand von Beukeboom.

Doch dann passierte es. Der Fehler. Kafka konnte sich einen versprungenen Puck als erstes sichern, seinen Gegenspieler aussteigen lassen und die Scheibe in den Winkel nageln (47.). Beukeboom ohne Chance. Für die Gäste schien dies nun Selbstvertrauen zu generieren, setzen nach und zwangen den AEC-Keeper zu zwei Glanzparaden.

Im Anschluss kassierte Kosianski zwei unnötige Minuten und die Harzer nahmen das Geschenk an. Schirmacher traf zum 0:2. Das Momentum war nun auf Seite der Falken. Eine nun ungeordnete AEC-Defensive stand nur 15 Sekunden später Pate beim 0:3 durch Kafka (beides 48.). AEC-Coach Troy Stephens nahm nun seine Auszeit um wieder Ruhe ins Team zu bringen.

Zwar kam der AEC nach diesen drei Gegentreffern wieder zu Abschlüssen, aber Heitmann (49.) und Cypas (50.) fanden wieder nur Dupuis. Da der amtierende Meister, mit der Führung im Rücken, sich nun ganz auf die Defensive konzentrieren konnte und auf Konter setzte, blieben weitere Chancen der Heidschnucken Mangelware. Hajsman und Tomecko Chancen war die Ausnahme, scheiterten aber mal wieder an Dupuis (53.).

In der 56. Minute sorgten dann die Gäste für die Entscheidung. Vinci konnte einen Schuss von der Blauen Linie abfälschen und ließ Beukeboom keine Chance.

Trotz der sich nun abzeichnenden Niederlage versuchte der AEC weiter Alles um noch zum Torerfolg zu kommen, wobei Heitmann bei seinem Alleingang die Beste liegenließ (57.). Vinci´s zweiter Treffer, eine Sekunde vor Schluss, war da eigentlich nur noch eine Randnotiz, denn gedanklich dürften da viele Akteure bereits beim Freitagsspiel gewesen sein.

So ging Spiel zwei der Serie an die Falken, wobei das klare Ergebnis um den einen oder anderen Treffer zu hoch ausfiel. Zumindest hat der Meister das überraschende Aus im Halbfinale zunächst abgewendet, aber auch im Harz wird der AEC wieder voll angreifen.

Es geht bei 0 wieder los. Wir sehen uns auf dem Berg.

 

AEC 1, Falken 1.

 

Während der AEC und die Falken un Spielrythmus bleiben, werden die Jadehaie ein spielfreies Wochenende verleben. Nach dem 9:4-Sieg am Samstag, konnte der Vize-Meister auch das zweite Spiel gegen die Salzgitter Icefighters klar mit 8:2 gewinnen und wartet nun auf das Ergebnis vom kommenden Freitag. Salzgitter spielt ab morgen Golf.

 

 

Adendorfer EC - EC Harzer Falken 0:5 (0:0,0:0,0:5)
Drittel Zeit Tor     Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
3 46:03 0:1 GWG EQ HFA KAFKA BANNACH BAUMGARDT
3 47:35 0:2   PP1 HFA SCHIRMACHER SCHNELL SPELLEKEN
3 47:50 0:3   EQ HFA KAFKA BANNACH BIPPUS
3 55:19 0:4   EQ HFA VINCI SCHNELL SPELLEKEN
3 59:59 0:5   EQ HFA VINCI SCHIRMACHER SCHIRMACHER
 
Für den Adendorfer EC auf dem Eis: Adam Beukeboom, (Andreas Bierzahn) – Wladislaw Baumgardt, Max Petersen, Ruslan Cernych, Rasid Saitov, Domantas Cypas – Dmytro Demianiuk, Benjamin Kosianski, Kamil Hajsman, Yannick Henry, David Tomecko, Simon Nilsson, Viktor Andrushchenko, Vadim Kulabuchov, Tufan Salfeld, Viktor Ladewig, Boris Drozd, Pascal Heitmann.
1745 (Ausverkauft)
Schiedsrichter: Edler, Umlauf (Blanck, Loist)
Schüsse aufs Tor: 34 – 44
Strafen: AEC 4 – HFA 6
PP: AEC 0/3 – HFA 1/2