Knappe Niederlage gegen den Meister - 3:4 gegen die Jadehaie
Der AEC hat das erste Aufeinandertreffen, seit der letztjährigen Finalserie, mit 3:4 verloren. Gegen den ECW scheiterte man dabei, vor einer Kulisse von 1211 Zuschauern, vor allem an der eigenen Chancenverwertung und Gästekeeper Maksims Cmutovs.
Eines war schon vor dem ersten Bully klar: Nachdem die Gäste, aus einer kleinen Gemeinde westlich von Wilhelmshaven, am vergangenen Wochenende die Tabellenführung an die kleine Gemeinde nördlich von Lübeck, im direkten Duell, abgegeben hatten, würde es eine Reaktion geben müssen. Stehen doch bereits vier Niederlagen für die Jadehaie zu Buche. In der ganzen letzten Spielzeit kamen hier nur fünf zusammen. Auf der einen Seite ein gutes Beispiel für die größere Ausgeglichenheit in der Liga, auf der anderen Grund für den ECW noch einmal personell nachzulegen. So wurde unter der Woche mit DEL-Veteran Björn Bombis ein echter Kracher verpflichtet. Beim AEC konnte man sich nur über die Rückkehr von Tufan Salfeld freuen. Die Verpflichtung von DEL-Spielern blieb aus.
Trotz der beeindruckenden Aufholjagd des AEC gegen die Falken, am vergangenen Samstag, und der relativ entspannten Personallage, schien die Favoritenrolle doch eindeutig verteilt. Ungeachtet der letzten Niederlage, hatten die Gäste bis hierher die stabilere Saison gezeigt, während die Blau-Gelben doch mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen hatten. Wenig überraschend, dass die „Expertenrunde“ um Geschäftsführer Finn Sonntag eine klare Niederlage befürchtete. Doch die Heidschnucken gaben ihre Antwort auf dem Eis.
In einer von Beginn an intensiv geführten Partie arbeiteten sich beide Teams zunächst erfolglos an den gegnerischen Verteidigungsreihen ab. „Dima“ Demaniuk und Vadim Kulabuchov hatten die ersten Chancen zur Führung in der 7. Spielminute. Zwei Minuten später führte die körperbetonte Spielweise zu ersten Männerfreundschaften und anschließenden Besuchen auf der Strafbank. Bei 4 gg 4 nutzte dann Domantas Cypas den Platz auf dem Eis am besten. Sein Schuss von der blauen Linie schlug hinter ECW-Keeper Cmutovs ein. Der AEC führte.
Doch die umjubelte Führung sollte nicht lange halten. Es sollte wenig lange halten in dieser Phase des Spiels. Es ging Schlag auf Schlag. Bereits in Minute 13. sorgten die Jadehaie durch Tretjakovs für den Ausgleich. 70 Sekunden später konterte Viitanen dies für den AEC zum 2:1. Wiederum nur 69 Sekunden später netzte Dejdar wieder für die Gäste, ehe Teamkollege Herz knapp 90 Sekunden danach die Partie zu Gunsten des Teams aus Wilhelmshaven-West drehte.
Die Spieler des Abends von links nach rechts: Maksims Cmutovs, AEC-Geschäftsführer Finn Sonntag, Tim Junge |
Das erste Drittel endete für den AEC mit einer Strafzeit für den ersten Torschützen, welche sich auch noch in den zweiten Spielabschnitt zog, aber erfolgreich überstanden wurde. Allerdings sorgte nur wenig später wieder Dejdar für den nächsten Gegentreffer. Per Konter traf der Jadehai zum 2:4 und ließ AEC-Goalie Beukeboom keine Chance (24.). Die Lage für die Gastgeber wurde wieder prekär.
Doch ausgerechnet eine eigene Zweiminutenstrafe sorgte für einen Bruch im Spiel und brachte den AEC wieder voll in die Partie. Denn Während Demianiuk in der Kühlbox weilte, konterte Pascal Heitmann über den Flügel und fand AEC-Goalgetter Juho Takkula, der in Unterzahl sein 18. Saisontor zum 3:4 markierte (29).
Damit blies der AEC zum Angriff und kam zu einigen guten Chancen. Allerdings fehlte mal wieder das nötige Glück im Abschluss, so dass sich die, in dieser Phase etwas passiven, Gäste mit der 1-Tore-Führung in die Pause gingen.
Eben dieser Stand sollte bereits das Endergebnis sein. Zwar berannte der AEC in den abschließenden zwanzig Minuten das Gästetor, aber auch trotz bester Möglichkeiten wollte die Scheibe nicht hinter dem starken Cmutovs einschlagen. Heitmann, per Break (46.) und Takkula aus kurzer Distanz (48.) hätten eigentlich auf 4:4 stellen müssen, aber der Gästekeeper sagte „Nein“. Das es allerdings bis zum Ende so spannend blieb lag auch an den Jadehaien, die ebenfalls mit der Chancenverwertung haderten. Zwar fehlte diesen im Schlussdrittel die spielerische Dominanz, aber die gefahrenen Konter entwickelten immer wieder Gefahr. AEC-Goalie Adam Beukeboom löschte so mehr als einmal für seine Vorderleute und verhinderte eine frühzeitige Entscheidung.
14 Sekunden vor der Schlusssirene beendete die letzte Großchance von Pascal Heitmann die Schlussoffensive. Trotz einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung gingen die Punkte damit an die Nordsee. Coach Troy Stephens äußerte sich im LZ-Interview wie folgt: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Und wir sind auch sehr dankbar für die Unterstützung durch die Fans. Sie waren wieder unser siebter Mann.“
Nach dem Duell mit dem Meister wird es auch am kommenden Samstag dann für den AEC nicht einfacher. Dann kommen die Devils aus Lübeck-Nord zum „Dorf-Derby“, vermutlich sogar als Tabellenführer.