Torfestival gegen Wunstorf
Der Adendorfer EC hat seine Heimdurststrecke beeindruckend beendet. Mit 14:2 schickten die Heidschnucken, vor 1127 Zuschauern, die Wunstorf Lions zurück nach Südniedersachsen und holten sich endlich wieder einen Dreier daheim.
AEC-Coach Troy Stephens konnte aus dem Vollen schöpfen und nahm zu den letzten Partien ein paar Umstellungen vor. So lief Josh Stephens in der Reihe mit Juho Takkula und Pascal Heitmann auf, während Viitanen in die Defensive rückte. Durch das Überangebot in der Defensive konnte man gar mit 4 Verteidigerpärchen agieren. Die Vielspieler in der Deckung wird diese Entlastung gefreut haben.
Auf dem Eis waren die Rollen schnell verteilt. Wunstorf sah sich früh dem Angriffswirbel der Hausherren ausgesetzt, Dmytro Demianiuk hatte so bereits in Minute 2 die Dreifachchance, bekam aber weder seinen ersten Versuch, noch die beiden Nachschüsse an Lions-Keeper Paurat vorbei. Im Gegenzug verstolperten die Gäste dann eine Kontermöglichkeit. Es sollte insgesamt zum offensiven Auftritt der Lions, im ersten Durchgang, passen. Es ging nicht viel zusammen.
Der AEC hingegen ließ sich auch in Unterzahl nicht von seiner Marschroute abbringen. Und die ging mit vollem Tempo in Richtung Gästetor. Juho Takkula scheiterte zunächst noch an Paurat, ehe Lauri Viitanen, traumhaft bedient von Viktor Andrushchenko, in der vierten Minute den Torreigen eröffnete.
Mit der frühen Führung im Rücken drückte die Gastgeber weiter aufs Gaspedal. Lediglich die Torausbeute sollte sich zunächst nicht erhöhen. Keeper Paurat und seine aufopferungsvoll kämpfenden Vorderleute hielten noch dicht.
Doch in der zehnten Minute war dann Paurat machtlos. Daniel Herklotz versenkte die Scheibe im Kreuzeck und feierte seinen überfälligen ersten Saisontreffer. Das erste Powerplay des Spiels ließen die Heidschnucken dann aber ungenutzt, schlugen aber nur wenig später wieder zu. Benjamin Kosianski verwertete den Rebound eines Schusses von Tim Junge zum 3:0 (13.).
Heim-Goalie Andreas Bierzahn musste dann erstmals in Minute 16 eingreifen, als der AEC mal wieder in Unterzahl spielte. Insgesamt zählte man lediglich 4 Abschlüsse auf den Kasten von "Ando".
Offensiv legte der AEC noch vor der ersten Pause nach: Takkula, bedient von Heitmann (19.), und Kapitän Vadim Kulabuchov, mit einem verdeckten Schlenzer von der blauen Linie (20.), sorgten früh für klare Verhältnisse auf dem Eis.
Im zweiten Drittel schalteten die Heidschnucken dann mental und spielerisch einen Gang zurück, was die Gäste in der 25. Minute durch Bigus zum Anschlusstreffer nutzen konnten. Ein kleiner Weckruf, denn nach den uninspirierten ersten Minuten nahm der AEC das Match nun wieder ernster. Die Gäste hingegen schienen mit dem Tor wieder ein wenig mehr Mut zu fassen und machten dem AEC nun das Kombinieren deutlich schwerer. Doch zum Ende des Drittels häuften sich wieder die Abschlüsse für die Gastgeber. Heitmann stellte aus spitzem Winkel auf 6:1 (33.).
Noch vor dem Drittelende bot sich den Lions bei doppelter Überzahl dann die Chance wieder zu verkürzen, doch statt des Anschlusstores konterte der AEC sich in Person von Demianiuk zum 7:1 (39.).
Wunstorf wechselte zum letz
Die Spieler des Abends von links nach rechts: Kirill Borisov, Matthias Hebrok (Geschäftsführer von AEC-Hauptsponsor Cartoflex), Finn Sonntag, Daniel Herklotz. |
ten Spielabschnitt den Keeper. Danny Sellmann übernahm von Nick Paurat den Staffelstab im Gästetor und wurde direkt kalt erwischt. Domantas Cypas sorgte mit einem Kracher von der Blauen für das schnelle 8:1, dem nur wenig später Andrushchenko das 9:1 folgen ließ (41. & 42.). Ab hier ging es eigentlich nur noch um die Höhe des Sieges.
Wunstorf versiebte dann kurz nacheinander durch Strasser und Gatzka gute Chancen, während der AEC weiter am zehnten Treffer arbeitete. Der fiel im Powerplay, als Takkula einen Abpraller von Sellmann nutzen konnte (48). Löwe Laurin Rutz fiel zwei Minuten später mit ein wenig Glück eine abgefälschte Scheibe zum 10:2 auf den Schläger. Ärgerlich, aber das letzte Lebenszeichen der Gästeoffensive.
Denn der AEC zeigte sich bis zur Schlusssirene sehr spielfreudig und legte weiter nach. Josh Stephens mit seinem Premierentreffer (53.), Demianiuk (56.), Andrushchenko (56.) und Kähm (60.) stellten auf 14:2. Schluss. Ehrenrunde, Laola mit dem Fanblock und "Wunstorf"-Sprechchöre vom Adendorfer Publikum, welche die leidenschaftliche Leistung der Gäste anerkannten.
11 verschiedene Torschützen standen am Ende auf dem Scoreboard, wobei alle Stürmer mindestens einen Treffer beisteuern konnten. So konnte sich der ein oder andere ein wenig Selbstvertrauen abholen und der Trainer über drei starke Reihen freuen. Er wird sie für die kommenden Aufgaben brauchen.
Denn bereits am Sonntag geht es zum Tabellenzweiten nach Braunlage. Die Falken zeigten sich nach dem katastrophalen Dezember (nur 3 Punkte aus 4 Spielen) seit Jahresbeginn wieder mit ansteigender Form. Am Freitag gelang zumindest ein 4:0 daheim auf dem Wurmberg gegen die Beach Devils.