Die Heidschnucken festigen den 4. Platz
Mit fünf Punkten kommt der AEC aus dem Doppelauswärtswochenende. Nach einer eher dürftigen Vorstellung beim 4:5-Sieg nach Verlängerung, gegen den HSV am Freitag, zeigte man sich am Sonntag in Harsefeld deutlich konzentrierter. Mit 3:6 konnte man bei den Tigers gewinnen und gleichzeitig einen direkten Konkurrenten ausschalten.
Das Spiel in Hamburg begann für den AEC eigentlich gut. Viitanen war auf dem rechten Flügel erfolgreich durchgebrochen und hatte Sturmpartner Takkula zur Führung gefunden (12.). Doch nur zwei Minuten später gelang den ersatzgeschwächten Gastgebern in Überzahl der Ausgleich. Spätestens ab hier war klar, dass es wohl nicht die einfache Aufgabe werden würde, wie es sich der AEC-Anhang erhofft hatte. Der HSV zeigte aus einer konzentrierten, defensiven Grundausrichtung immer wieder gefährliches Konterspiel, während das Kombinationsspiel der Heidschnucken nicht recht zum Laufen kommen wollte.
Auch das erneute Führungstor durch Demianiuk (28.) brachte dem AEC nicht die gewünschte Sicherheit. Haffke glich wieder schnell aus (32.) und Savchenko sorgte, wieder nur drei Zeigerumdrehungen später, ausgerechnet in Unterzahl, für die Führung für die Stellinger. Coach Stephens nahm seine Auszeit, aber es fruchtete erst einmal wenig. Die Heidschnucken drohten sich wieder selber zu schlagen: Hinten zu sorglos und vorne oft ideenlos. Gegen eindimensionale Hamburger, die aber ihren Siegeswillen auf dem Eis vermittelten, ein Rückfall zu alten Zeiten. Somit ging es etwas überraschend, aber nicht unverdient mit 2:3, aus Sicht des AEC, ins letzte Drittel.
Man schien sich ein wenig geschüttelt zu haben in der Pause, denn der AEC schien den Kampf um Platz vier endlich aufgenommen zu haben. Cypas (43.) und Demianiuk (49.) drehten die Partie. Doch wieder nur kurz. Wieder wurde Savchenko ein Konter geschenkt, der diesen trocken zum 4:4 nutzte (52). Nur wenig später bot sich dem Hamburger sogar die Möglichkeit zur erneuten Führung. Hier blieb dann aber AEC-Keeper Beukeboom Sieger. So ging es mit 4:4 in die Verlängerung. Hier konnte der AEC dann zumindest den zweiten Punkt sichern. Takkula bediente Viitanen zum Siegtreffer. Unter dem Strich stand aber der Punktverlust gegen die Hanseaten, auch wenn sich der Vorsprung auf die Icefighters, durch deren Niederlage im Harz, auf 5 Zähler erhöhte.
So fuhr der AEC-Anhang schon mit gemischten Gefühlen nach Harsefeld, hatte man sich doch bereits zweimal, mehr oder minder, gegen den TuS blamiert. Die Tigers steuerten zudem auch ihren Teil dazu bei, es spannend zu machen. Mit einem Sieg in Bremen holten sich die Harsefelder Rang 6 von den Weserstars und nahmen Tuchfühlung zu den Icefighters auf. Mit einem Sieg gegen den AEC würden die Tigers weiter zu den Heidschnucken aufschließen. Auch wären sie wieder im Konzert um Platz 4 wieder voll dabei. Der AEC hingegen könnte den TuS mit einem Sieg aus dem Rennen nehmen.
Der AEC begann nur personell unverändert zu Freitag. Die Einstellung auf dem Eis war offensichtlich eine andere. Mehr Zug zum Tor, konzentrierter in der Abwehrarbeit. Alles ein wenig einfacher, denn für Pirouetten kann sich keiner etwas kaufen. Demianiuk (8.) und Petersen (12.) sorgten so für die erste Pausenführung.
Doch mit Beginn des Mitteldrittels zeigten auch die Gastgeber Abschlussstärke. Källgren sorgte sehr früh (21.) für den Anschlusstreffer. Der AEC antwortete aber postwendend: Demianiuk sorgte 15 Sekunden später für den alten Abstand. Für stärker werdende Tigers sorgte in der 29. Minute Nilsson Rakell für das 2:3, ehe Viitanen, knapp 2 Minuten später, wieder das 2:4 für die Heidschnucken besorgte. Doch nachdem Doppeltorschütze Demianiuk die erste Strafe für den AEC kassierte, kamen die Tigers direkt zum erneuten Anschluss. TuS-Topscorer Kragh traf zum 3:4, was dann auch der zweite Pausenstand sein sollte.
Die Hausherren entfachten, zu Beginn des letzten Abschnitts, direkt etwas mehr Druck. Doch der AEC hielt stand und nutzte seine zweite Überzahlsituation zum 3:5 durch Andrushchenko (49.). Eine kleine Vorentscheidung. Denn während die Gäste nun vermehrt auf Konter setzten und die Zeit von der Uhr spielten, mussten die Tigers nun deutlich offensiver werden. Eine taktische Ausrichtung, die dem defensiv ausgerichteten Team, eher nicht liegt.
In der Schlussphase wurden dann TuS-Spieler Sherf und AEC-Spieler Junge, nach einer kleinen Auseinandersetzung, zum Duschen geschickt. Tim Junge wird damit gegen die Icefighters, am kommenden Freitag, fehlen. Eine weitere Strafe in der 59. Minute für Demianiuk sorgte dann noch einmal für Unterzahl, was die Harsefelder ins letzte Risiko gehen ließ. TuS-Keeper Cermak verließ seinen Kasten. Daniel Herklotz nutzte dies zum Endstand von 3:6, drei Sekunden vor der Schlusssirene. Sieg und drei Punkte!
Da Hauptkonkurrent Salzgitter gegen Schlusslicht, wie erwartet, ebenfalls drei Punkte einfuhr bleibt der Abstand bei 5 Zählern. Der TuS wird, mit nun 9 Punkten Rückstand, dem AEC nicht mehr gefährlich. Die Icefighters hingegen brauchen in den beiden letzten Partien volle 6 Punkte, um die Heidschnucken noch zu überflügeln. Der AEC bekommt damit am kommenden Freitag sein Endspiel gegen Salzgitter, wenn der Fünftplatzierte nach Adendorf kommt. Frühzeitiges Reservieren sichert die besten Plätze!