Bigpoint für die Heidschnucken
Spannung bis zum Ende, eine phantastische Stimmung, 9 Tore und ein Sieg des AEC. Was will das Eishockeyherz mehr? Mit 5:4 schlugen die Heidschnucken Vizemeister ECW Sande und eroberten von den Jadehaien Platz 2 zurück.
AEC-Coach Mitch Pohl musste ohne Pascal Heitmann, Daniel Herklotz und Dennis Szygula auskommen. Daher gab es wieder ein wenig Rotation in den Angriffsreihen. Auch bei den Gästen taten sich nach der „Schlacht vom Salzgittersee“, mit fluffigen 134 Strafminuten, ein paar Lücken auf. Verteidiger Stephon Perreault hatte sich dort eine Matchstrafe eingehandelt, wird den Haien vermutlich länger fehlen. Dazu kamen noch die Verletzten Yauhen Asmolski und Vitaljs Jache.
Vor 1245 Zuschauern, im Walter-Maack-Eisstadion zu Adendorf, war es der AEC der in der 6. Minute den ersten Treffer setzen konnte. Juho Takkula traf nach Vorlage von Domantas Cypas zur Führung. Doch diese hielt gerade einmal 12 Sekunden: Marian Dejdar sorgte im Gegenzug für den Ausgleich und untermauerte einmal mehr die offensiven Qualitäten der Gäste. Zwar hatten die Gastgeber im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs ein leichtes spielerisches Übergewicht (16:12 Torschüsse), konnten dieses aber nicht zur erneuten Führung nutzen.
Durchgang zwei brachte mehr Härte ins Spiel. Cypas kassierte zwei Minuten, Tim Junge und Vitalijs Pavlovs regelten zudem ihre Meinungsverschiedenheiten schlagkräftig und durften auch in die Kühlbox. Die Gäste spielten daraus resultierend in Überzahl und nutzten das dritte Powerplay des Abends zu ihren Gunsten. Ondrej Vaculik überwand mit seinem zehnten Saisontreffer AEC-Goalie Adam Beukeboom (23.) und sorgte so für die erstmalige Führung für die Nordseedörfler.
Doch der AEC blieb seiner Linie treu und ließ sich vom Rückstand nicht beeindrucken und sorgte nur wenig später durch Kristian Kraghs Konter für den Ausgleich (24.). Für „Danish Dynamite“ war es bereits der 9te Saisontreffer. Knappe zwei Minuten später drehte Cypas, mit einem Schuss in den Winkel zu seinem vierten Saisontreffer, das Spiel und gab dem AEC die Führung zurück.
Sande frequentierte in der Folge zweimal die Strafbank, was auf dem Spielbericht zunächst keine Konsequenzen nach sich zog. Doch als Azarevics bei 34:49 wieder aufs Eis durfte kam er zu spät, denn nur eine Sekunde später überwand Jesper Ahlgren Haiekeeper Gerhardt, mit einem abgefälschten Schuss, zum 4:2. Jespers sechstes Tor im fünften Spiel.
Eine hart erkämpfte 2-Tore-Führung die auch nach 40 Minuten bestand haben sollte, nachdem die Heidschnucken ein weiteres Powerplay der Gäste erfolgreich überstanden.
Im Schlussdrittel ließen die Heidschnucken dann eine weitere Chance in Überzahl liegen, dass vermeintlich vorentscheidende 5:2 zu erzielen. Eben jenes fiel dann aber nur eine Minute später: Nikita Kähm konnte seinen Premierentreffer in dieser Spielzeit feiern und ließ den AEC vermeintlich auf die Siegerstraße einbiegen (50.).
Das man mit drei Tore in Front und knapp zehn Minuten auf der Uhr, keineswegs den Sieg sicher hat, ist keine neue Eishockeyweisheit. Zumal der Gegner wahrlich nicht den Eindruck erweckte sich einfach so geschlagen zu geben. Passend dazu traf Panov im Powerplay zum 5:3 (54.). Genau zwei Minuten später sorgte dann Vaculik, mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend, für Hoffnung im Gästeblock und eröffnete eine heiße Schlussphase.
Doch an diesem Abend hielt sich der AEC schadlos. Man kassierte keine dumme Strafe, ließ sich nicht provozieren und brachte die knappe Führung, dank eines starken Adam Beukeboom über die Ziellinie. Drei wichtige Punkte in einem 6-Punkte-Spiel und damit die Rückeroberung von Platz 2 in der Tabelle.
Für den AEC geht es nun in ein spielfreies Wochenende und erst am 20.12. weiter. Dann wird es aber richtig heiß, denn der Meister aus Braunlage kommt nach Adendorf.
Eben jene Harzer Falken waren auch am Freitag bereits im Einsatz und schlugen die Bremer Weserstars mit 7:3. Bei den Gästen von der Weser gab Keeper Salvatore Stalteri sein Debüt, bekannt noch aus Harsefelder Zeiten. Eben jene Tigers wurden von den Crocodiles vermöbelt, verloren überraschend deutlich in Hamburg-Farmsen mit 7:2. Den Abschluss der Freitagsspiele bildete das Duell zwischen den HSV und den Beach Devils, welches die Hanseaten mit 5:4 für sich entschieden.