Ein Sieg an der Weser und eine knappe Derbyniederlage
Vier Punkte aus zwei Spielen ist die Bilanz des Wochenendes für den Adendorfer EC. Am vergangenen Freitag gelang zunächst ein 1:2-Sieg bei den Weserstars Bremen, Tags drauf gefolgt von einer knappen 2:3-Niederlage, nach Penaltyschießen, gegen die Crocodiles Hamburg.
Die Personallage beim AEC stellte sich vor dem Wochenende wie folgt da: Mit Felix Siglreithmaier und Max Petersen würden zwei Verteidiger krankheitsbedingt fehlen, was folglich zu Umstellungen in der Aufstellung führte. So rückten Yannick Henry und Lauri Viitanen in die Defensive damit AEC-Coach Mitch Pohl mit drei kompletten Reihen arbeiten konnte.
Am Freitag Abend ging es zunächst nach Bremen gegen die Weserstars. Der Tabellenletzte hatte in der Vorwoche noch einmal personell nachgebessert und mit Elvis Gorentzky-Slack einen neuen Angreifer an die Weser gelotst, der bei der Niederlage in Salzgitter auch gleich drei Torbeteiligungen verzeichnete. Der AEC war daher, nicht auch zuletzt durch die beiden vorangegangenen Arbeitssiege gegen Bremen, vorgewarnt.
Doch zunächst lief es im "Paradice" gut für Gäste. Jesper Ahlgren sorgte nach 64 Sekunden für die frühe Führung. Doch im weiteren Verlauf konnte man seine spielerische Überlegenheit nicht auf die Anzeigetafel bringen, so dass es nur mit dem knappen 1:0 in die erste Pause ging. Seinen Anteil daran hatte auch Leon Grothe im Tor der Heidschnucken. Der 22jährige Keepers zeigte in seinem zweiten Pflichtspieleinsatz für den AEC eine starke Leistung und hielt seinem Team die Null.
Bremen wurde im zweiten Abschnitt mutiger, der AEC zog dumme Strafen. Eine kleine Strafe für zu viele Spieler auf dem Eis brachte den Gastgebern ein Powerplay und daraus resultierend den Ausgleich. Kotke traf auf Vorlage von Gorentzky-Slack in der 30. Minute. Bremen ließ in der Folge eine weitere Überzahl ungenutzt, so dass beim 1:1 blieb.
Die Anfangsphase des Schlussdrittels war von Strafen von beiden Teams geprägt, wobei kein Team den personellen Verteil nutzen konnte. Der Siegtreffer für den AEC fiel dann bei 5 gegen 5: Dennis Szygula konnte einen Rebound an Bremens Keeeper Strasen vorbei in die Maschen drücken und die Hoffnungen der rund 30 mitgereisten AEC-Fans erfüllen (50.). Da die Heidschnucken auch die anschließende Powerplay, wie so viele Gelegenheiten (4 mal traf man im Spiel Aluminium), an diesem Abend liegen ließen, geriet der Erfolg in der Schlussphase noch einmal in Gefahr. Zudem checkte man in der "Crunshtime" noch zweimal in der Kühlbox ein und gab den Gastgebern damit zusätzliche Anreize zum Ausgleich. Doch Grothe und seine Vordeleute brachten das knappe Ergebnis über die Zeit und holten die ersten drei Punkte des Wochenendes.
Das Derby am Samstag, daheim gegen die Crocodiles Hamburg, sollte einmal mehr ein denkwürdiges werden. So meldete das Walter-Maack-Eisstadion das erste Mal in dieser Saison "ausverkauft" und 1745 Zuschauer schufen einen würdigen Rahmen für die Akteure auf dem Eis.
Die Anfangsphase der Partie gehörte zunächst den beiden Abwehrreihen, ehe ein ein Solo von Ludwig Synowiec erstmals Arbeit für AEC-Keeper Adam Beukeboom heraufbeschwor (4.). Doch das Geschehen verlagerte sich im Anschluss mehr und mehr in Richtung des Gästedrittels. Pascal Heitmann (6.), Jesper Ahlgren mit vier (!!!) Abschlüssen und Kristian Kragh (7.), sowie Juho Takkula per Onetimer (8.) leiteten die erste Drangphase des AEC ein. Die Krokodile zogen nun gleich zwei Strafen und die Heidschnucken spielten 5 gegen 3. Hier konnte dann Takkula mit einem leicht verdeckten Schuss Hamburgs Keeper Riku Lindroos überwinden und für die verdiente Führung sorgen (9.).
Bis zum Drittelende wurde das Match dann ausgeglichener. Zwar blieb der AEC weiterhin optisch überlegen und kam regelmäßig zum Abschluss, doch die Chancen der Gäste häuften sich. Beukeboom musste mehrmals seine Klasse zeigen und den Ausgleich verhindern.
Im Nachhinein kann man vielleicht davon sprechen, dass der AEC das Spiel in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs verlor. Denn den Chancenwucher, den das Team betrieb war schier unfassbar. Fast minütlich tauchten die Heidschnucken vor Lindroos auf, aber der bekannt starke Goalie behielt immer wieder die Oberhand. Selbst in Unterzahl hatte der AEC die große Chance auf das 2:0, doch Niki Huovinen scheiterte mit seinem Alleingang wieder an Lindroos.
So kam es wie es kommen musste: Bei einem Wechsel nutzten die Gäste eine 2-auf-2-Situation und kamen durch Andriienko zum, zu diesem Zeitpunkt, schmeichelhaften Ausgleich (33.). Der AEC blieb unbeeindruckt, vergab aber auch die nächsten Möglichkeiten, so dass man trotz 19:6 Schüssen den zweiten Abschnitt mit 0:1 verlor.
Spieler des Abends: Riku Lindroos und Jesper Ahlgren |
Im letzten Drittel brauchte es dann nur knapp zwei Minuten, ehe das 2:1 für den AEC fiel. Kristian Kragh spielte Sturmpartner Ahlgren frei und dieser legte Lindroos die Scheibe durch die Hosenträger ins Netz. Doch die Führung brachte nicht die erhoffte Sicherheit. Stockfehler häuften sich bei den Gastgebern und der große Offensivdruck konnte zunächst nicht mehr entfacht werden.
Der Ausgleich kam dann trotzdem ein wenig aus dem Nichts. Eine tief im eigenen Drittel verlorene Scheibe leitete das 2:2 durch Götz ein (50.). Zwar antwortete der AEC direkt auf den Gegentreffer mit neuem Angriffselan, aber wie so häufig stand entweder Lindroos oder die eigene Zielgenauigkeit einer erneuten Führung im Weg.
In den nervösen Schlussminuten hatten dann beide Teams noch den möglichen "Dreier" auf der Kelle, aber die Keeper hielten ihren Kasten sauber. Schlusspunkt war Tim Mareks Schuss, 6,4 Sekunden vor Ende, den Lindroos ins Fangnetz ablenkte.
Die Overtime musste damit her, in der die Crocodiles zunächst den Puck gewannen. Doch der erste Angriff der Gäste fand nicht sein Ziel. Der AEC ließ hingegen wieder beste Einschussmöglichkeit aus. Ahlgren hatte dabei die Besten, setzte den Puck an Pfosten. Morong scheiterte auf der Gegenseite an Beukeboom. Keine Tore nach fünf Minuten, es ging ins Penaltyschiessen.
Im Shootout zeigten sich dann die Crocodiles treffsicherer. Spreckelsen und Morong trafen für die Gäste, während nur Huovinen für den AEC erfolgreich war. Damit ging der Sieg und Zusatzpunkt nach Hamburg.
Mit den vier eingesammelten Zählern konnten die Heidschnucken zu Tabellenführer Braunlage aufschließen, welche aber das bessere Torverhältnis haben. Zudem treten die Harzer Falken heute Abend noch in Bremen an und können den Abstand wieder auf 3 Punkte vergrößern.
Für den AEC geht es dann am kommenden Freitag wieder um Punkte, wenn die Salzgitter Icefighters, zum möglicherweise einzigen Gastspiel der Saison, in die Heide reisen. Der aktuell Tabellensiebte (spielt heute Abend noch beim 6. aus Timmendorf) hatte beim ersten Vergleich im November (3:5) den Heidschnucken lange das Leben schwer gemacht und wäre nach aktuellem Stand ein potentieller Gegner im Playoffviertelfinale ...