Der AEC stürmt auf Platz 1
Mit einer richtig starken Vorstellung, vor ausverkauften Haus, hat der Adendorfer EC wieder die Tabellenspitze erobert. Vor 1745 Zuschauern besiegte man den Hamburger SV, auch in der Höhe, verdient mit 9:1 und profitierte von der zeitgleichen Heimniederlage der Harzer Falken gegen die Tigers. Damit haben es die Heidschnucken nun wieder in der eigenen Hand den Spitzenplatz bis zum Ende der Vorrunde zu verteidigen.
Das Personalkarrusell beim AEC drehte sich mal wieder, vor dem kleinen "Derby" gegen die Rautenträger. So gab Neuzugang David Kovács sein Debüt im Kasten der Gastgeber und vertrat den angeschlagenen Adam Beukeboom. In der Defensive fehlten AEC-Coach Mitch Pohl Felix Siglreithmaier und Tim Marek, sowie Angreifer Dennis Szygula. Im Angriff meldeten sich Nikita Kähm und Daniel Herklotz allerdings wieder zurück. Yannick Henry und Lauri Viitanen wurden daher des öfteren in der Deckung gesichtet. Doch diese personellen Rochaden sollten sich nicht negativ auswirken, vielmehr eher deutlich machen, dass unser Team ansatzlos in der Lage ist diese Situationen zu kompensieren.
Das Spiel nahm von Beginn an fahrt auf. Lauri Viitanen hatte bereits mit dem ersten Angriff der Hausherren die Führung an der Kelle, traf den Puck aber nicht richtig. Auf der Gegenseite durfte auch Kovács erstmals zupacken, wobei die Möglichkeiten für den AEC-Schlussmann sich auszuzeichnen überschaubar blieben. Dies lag vor allem an seinen Vorderleuten, die mit konsequenter Defensivarbeit wenig zuließen. Allerdings bot der Gast aus Hamburg-Stellingen, insbesondere in der Anfangsphase der Partie, in der Offensive wenig an, was es zu verteidigen galt.
Auf der anderen Seite umwehte jede neue Angriffswelle des AEC der stete Geruch von Torgefahr, welcher früh real wurde. Nach 118 Sekunden schlenzte Domantas Cypas in Richtung Tor und "Dima" Demianiuk besorgte per Abfälscher das 1:0. HSV-Goalie Alonso war chancenlos. Fast direkt im Anschluss durften die Heitschnucken im Powerplay ran, doch noch fanden die Pässe nicht ihre Abnehmer.
Die spielerische Überlegenheit des AEC blieb, gegen sehr tief stehende Hanseaten, aber auch bei 5 gegen 5 signifikant. Jesper Ahlgren (6. & 8.), Lauri Viitanen (7. & 10.), Max Petersen (10.) und Pascal Heitmann (11.) arbeiteten am zweiten Adendorfer Treffer, während der HSV in Minute 9 mit einem Pfostentreffer ein Lebenszeichen sendete. Doch eine erzwungende Strafzeit bereitete das zweite Powerplay des AEC. Hier schlug dann Domantas Cypas mit einem Fernschuss zu (12.) und belohnte sein herausragendes 1. Drittel, in dem er immer wieder als Antreiber in Erscheinung trat.
In der 16. Minute kombinierten dann Kristian Kragh und Lauri Viitanen die Hamburger Defensive auseinander und konnten Niki Huovinen finden der nur noch einschieben brauchte. An diesen Abend ließ der AEC wenig liegen und belohnte sich endlich einmal für sein offensives Engagement. Die Gäste hingegen blieben weiter zahm, kamen durch Luca Häufler zu einem seltenen Konter, den Kovács aber sicher entschärfte (18.).
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Spieler des Abends: Luca Häufler für den HSV & Mark Perone für den AEC |
Auch in den zweiten zwanzig Minuten änderte sich das Bild auf dem Eis nicht. Der AEC arbeitete weiter am nächsten Tor und ließ dabei Puck und Gegner laufen, ohne sich dabei aus der Ruhe bringen zu lassen. Geduld die sich ab der 27. Minute auch auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Daniel Herklotz läutete mit seinem 1. Saisontor die stärkste Phase des AEC ein, denn die Gastgeber liefen nun heiß. Knapp 90 Sekunden später ließ Niki Huovinen das 5:0 folgen, nutzte frech Keeper Alonso als Bande um von dessen Rücken den Puck ins Tor zu bringen. Damit war dann auch der Arbeitstag für den Schlussmann erledigt und Jonte Flügge übernahm den undankbaren Job. Doch auch Flügge konnte nur kurze Zeit die weiße Weste behalten. Kristian Kragh versenkte in Minute 31. zum 6:0.
Die erste Strafe für den AEC unterbrach den Angriffswirbel nur kurz. Mark Perone, frisch aus der Kühlbox kommend, konterte zum 7:0 (35.) und ließ nur kurz darauf im Powerplay das 8:0 folgen (37.). Lauri Viitanen hatte dann vor der Pause noch den neunten Treffer auf dem Schläger, aber Flügge hielt.
Im Schlussdrittel fuhr der AEC dann die Intensität ein wenig zurück und der HSV konnte sich ein wenig aus dem Klammergriff befreien. So kamen die Gäste dann auch zum Anschlusstreffer, als ein Rebound dem allzu alleinstehenden Ivan Savchenko auf die Kelle sprang und dieser Kovács überwand (50.). Mitch Pohl zog im Anschluss seine Auszeit und rüttelte sein Team wieder auf. Im Kampf um die besten Plätze kann schließlich auch das Torverhältnis am Ende den Ausschlag geben.
Eine weitere Strafe für die Hanseaten bracht dann den alten Abstand zurück. Wieder war es Mark Perone, der seine starke Leistung mit dem Hattrick krönte (56.). Er war es auch der die letzte große Chance der Gäste vereitelte, als er im Liegen ein Break "löschte". Auf der anderen Seite ließen Kähm und Demianiuk das Zehnte liegen, während Daniel Herklotz und Cedric Hammer ein paar schlagkräftige Argumente austauschten. Entertainment bis zum Schluss.
Nach 60 Minuten durfte dann aber gejubelt werden, denn mit dem 9:1-Sieg übernahm der AEC wieder die Tabellenführung der Regionalliga Nord.
Dafür gab es aber einen etwas überraschenden Grund. Die Harsefeld Tigers schlugen die Falken auf dem Wurmberg mit 1:2 und ließen damit die Heidschnucken auf den Platz an der Sonne vorrücken während sie selber auf Rang 4 sprangen. Im Tabellenkeller bleibt es ebenfalls weiter spannend. Die Weserstars wehren sich weiterhin kräftig gegen die Relegation und schlugen die Crocodiles Hamburg in Farmsen mit 7:5, wobei die Krokodile zwei 3-Tore-Führungen verspielten. Damit rücken die Bremer auf vier Zähler an den HSV heran, dessen Torverhältnis nach der deutlichen Niederlage in Adendorf sich fast dem der Weserstars angeglichen hat. Da beide Teams noch einmal aufeinandertreffen ist es nach wie vor möglich, dass Bremen noch auf den Playoffzug aufspringt und man im Palast der Winde Relegation spielt. Die Adendorfer Fans werden zudem am Sonntag einen interessierten Blick nach Braunlage werfen, wenn die Falken auf die Jadehaie treffen und sich gegenseitig die Punkte streitig machen.
Für die Heidschnucken geht es dann am kommenden Freitag ins letzte Heimspiel der Vorrunde. Zu Gast werden dann eben jene Jadehaie sein, die, je nach Ausgang der morgigen Partie, unter großem Zugzwang stehen oder gar selbst nach der Tabellenführung greifen. Dies wird ein richtungsweisendes Duell für den AEC und, bis hierhin, das wichtigste Spiel des Jahres. Daher ist es dringend empfohlen sich zeitnah um Tickets zu kümmern. Ein wieder ausverkauftes Walter-Maack-Eisstadion wäre an diesem Tag keine große Überraschung.
Tickets gibt es unter: https://adendorfer-ec.leoticket.de/sp/5cf0f632-eef4-448b-ad02-dd54e4997a5a